La Piazzetta di Positano: Unter Niveau des „Positano“ – und der Charme ist nicht mit umgezogen

September 15, 2006 by  

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Gemütliches Ambiente im La Piazzetta di Positano, doch der Charme fehlt

Es wäre untertrieben, wenn ich sagen würde, ich hätte im „Positano“ an der Freiligrathstraße 100 Mal gegessen. Es war über viele Jahre meine „Kantine“. In letzter Zeit war ich weniger oft dort, doch enttäuscht worden bin ich nie. Die Küche war stabil auf recht hohem Niveau, das Ambiente, sympathisch Osteria-like, ein klein wenig angekitscht, aber heimelig. Das Restaurant hatte Charme. Gianfranco Lanardi, der norditalienische Kellner (jetzt im „Rossini“), brachte Flair hinein und Kleinigkeiten, etwa dass einen auf der Herrentoilette in all den Jahren der gleiche Eau de Toilette-Duft umfing, waren kleine Wohlfühl-Faktoren. Jetzt hat Positano-Inhaber Pino Fusco das Lokal verkauft und den Namen in sein Lokal einen Block weiter an der Kaiserstraße integriert, das jetzt „La Piazzetta di Positano“ heißt. Gestern haben wir es besucht. Wir hatten einen Standard-Salat ( 5 Euro) als Vorspeise, an dem wenig auszusetzen, aber auch nichts bemerkenswert war. Die Fegato (Kalbsleber) auf venezianische Art (17,50 Euro) war einwandfrei, das Gemüse jedoch zerkocht. Jeanne hatte die Seeteufel-Medaillons mit einer Senfsauce, kleinem Gemüse und Kartoffelscheiben (19 Euro). Die Sauce entsprach geschmacklich nicht ihren Vorstellungen. Der Brunello di Montalcino 2001 (54 Euro) wurde zu warm (!) serviert und mußte erst im Kühlschrank auf Trinktemperatur gebracht werden. Auf den ersten Schluck spitz und ruppig, wurde er dann trinkbar und entfaltete seine Struktur. Der sehr viel rundere Barbaresco per Glas (0,1 l / 8,60 Euro) wäre die bessere Wahl gewesen. Das stille Wasser (0,5 l) wurde mit fünf Euro berechnet, der Espresso mit 2,50 Euro. Fazit: Das „La Piazzetta die Positano“ liegt unter dem „Positano“-Niveau und der Charme des „Positano“ ist leider nicht mit umgezogen.

Ex „Positano“ heißt jetzt Claudio’S

Das „Positano“ heißt jetzt Claudio’S. Claudio Schlottmann, früher im Aachener Quellenhof, bei Käfer, sieben Jahre Maitre bei Jean Claude Bourgeuil und danach im Cheval Blanc, Hubbelrath, ein Freund des Rieslings, hat hier „zum ersten Mal was Eigenes“. Die Karte bietet französische Cuisine, eine Küche, die in Düsseldorf entschieden zu selten vertreten ist. Beispiele Vorspeisen: Carpaccio vom Angusrind mit Trüffelvinaigrette (8,50 Euro), Gebratene Jakobsmuscheln mit hausgemachten Maultaschen und Pfifferlingen (14,50 Euro). Beispiele Hauptgerichte: Steinbuttfilet mit Kartoffelschuppen, Artischockenragour und Zitronengrasschaum (24,50 Euro), Tranchen vom „porc de noir“ auf Pilzchutney mit Kartoffelstrudel und Burgunderjus (18,50 Euro), Rinderfilet unter der Artischocken-Kruste mit einer Praline von roten Zwiebeln (24,50 Euro). Mehr beim Test nächste Woche. Falls Sie vorab testen wollen: Montag Ruhetag, täglich außer Samstag auch Mittagstisch; Tel: 0211-4955955.

Nachtrag: Claudio’S mittlerweile getestet, Beitrag kann aber aus technischen Gründen erst Dienstag oder Mittwoch eingestellt werden.

 

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