Joachim Erwin: Düsseldorfs schwarzer OB schafft rote Zahlen ab

September 12, 2007 by  

ob_erwin_montage11.jpg

Montage: Düsseldorf Blog / Robin Claudy

Die „schwarze Null“ ist eine gern gewählte Formulierung, wenn Unternehmen verdeutlichen wollen, dass sie es gerade noch mal geschafft haben, nicht in die roten Zahlen abzurutschen. Doch wenn eine Stadt eine „schwarze Null“ vorweisen kann, ist dies ein Großereignis, für das man den Champagner aus dem Kühlschrank holen darf. Düsseldorf macht’s jedoch eine Nummer kleiner und serviert seinen Bürgern Alt und Bratwurst – heute von 16 bis 20 Uhr vor dem Rathaus.

Düsseldorf ist ab heute nach Dresden die zweite deutsche Großstadt, die schuldenfrei ist. Zu verdanken ist dies Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU), der vernünftig wirtschaftet und mit stetig sinkender Gewerbesteuer Unternehmen attraktive Rahmenbedingungen schafft. Allerdings ist die Entschuldung auch maßgeblich dem Verkauf von Beteiligungen zu verdanken, die gern als „Tafelsilber“ bezeichnet werden. Die Stadt trennte sich von ihrem RWE-Aktienpaket (5,67 Mio. Stück) zu einem Kurs von 64 Euro. Dass der Kurs heute bei 80 Euro liegen würde, war nicht zu erwarten. Außerdem verkaufte Düsseldorf die Mehrheitsbeteiligung an den Stadtwerken, was mehr als 800 Mio. Euro in den Stadtsäckel spülte.

Natürlich kritisieren neidische OB’s in Nachbarstädten, die deutlich schlechter dastehen, diese Entscheidung als falsch. Dabei sollte jeder vernünftige Mensch wissen, dass man Aktien, deren Kauf immer auf der hoffnungsvollen Annahme „Ich wette, dass sie steigen“ beruht, nur kaufen sollte, wenn man das Geld dafür hat. Aktienkauf oder das Halten von Aktien auf Pump ist kein Königsweg, wie viele Kleinaktionäre wissen. Denn ein Aktienkurs kann theoretisch auch sinken. Was die Stadtwerke betrifft: Der Wettbewerb sorgt hier dafür, dass die Preise auch künftig nicht unangemessen steigen, insofern bedarf es hier nicht der fürsorglichen Kontrolle der Stadt.

Joachim Erwin hat Grund zu feiern, wir gratulieren.

Kommentare