Netzwerker-Treff erstmals rauchfrei

Oktober 31, 2007

Düsseldorf IN, der größte monatlich Netzwerktreff des Rheinlands, sprengt alle Grenzen. Am kommenden Montag kommen mit 700 Gästen mehr als je zuvor in das Kesselhaus der Böhlerwerke.

Diesmal geht’s in der Eventhalle knapp jenseits der Düsseldorfer Stadtgrenze chinesisch zu. Im Einklang mit den dritten Düsseldorfer China-Wochen im China Center an der oberen Kö (2. bis 11.11.) präsentiert sich das Reich der Mitte auch beim IN-Treff mit allem was dazu gehört – chinesische Küche, Massage, Strickkunst und Demonstration von Teezeremonien.

Erstmalig darf bei dem von Signa, Volksbank und VVA gesponserten Treff nicht geraucht werden, weshalb die Fans von Marlboro & Co. sich wohl vor der Tür versammeln werden.

Angemeldet haben sich u.a. US-Generalkonsul Matt Boyse, Innenminister Ingo Wolf, Regierungspräsident Jürgen Büssow, Bürgermeister Dirk Elbers sowie seine Bürgermeister-Kollegen Harald Birkenkamp (Ratingen), Barbara Lorenz-Allendorf (Wülfrath), Günter Scheib (Hilden), Dieter Spindler (Meerbusch), Klaus Wehling (Oberhausen) und Arno Werner (Erkrath), das designierte Prinzenpaar Josef Hinkel und Barbara Oxenfort, UBS-Deutschland-Chef Uwe W. Adamla, Interconti-Chef Jörg T. Böckeler und sein Kollege Jens Vogel (Maritim).

Dialog im Taxi

Oktober 31, 2007

Mit dem Taxi über die Oberkasseler Brücke nach Oberkassel, heute, 13 Uhr. Dialog mit dem Fahrer.

Fahrer: „Was ist denn hier los, die Straßen voll, haben denn die schon alle Feierabend!“

Fahrgast: „Morgen ist Feiertag, da geht’s früh in die Hängematte“

Fahrer: „Über die hohen Benzinpreise meckern und dann die Straßen verstopfen“

Fahrgast: „Ich bin selbstständig, muss morgen arbeiten.“

Fahrer: „Ich bin nicht selbstständig, ich muss morgen auch arbeiten. Taxifahrer kennen keinen Feiertag. Der einzige Feiertag für Taxifahrer ist die eigene Beerdigung.“

Das nenne ich Arbeitsmoral.

Burgplatz künftig keine Problemzone mehr

Oktober 30, 2007

Düsseldorfs Polizeipräsident Herbert Schenkelberg hat eingelenkt und trägt gemeinsam mit OB Joachim Erwin jetzt eine Lösung für den Burgplatz. Ziel: Mehr Sicherheit, mehr Ruhe, weniger Belästigungen der Anlieger und friedlichen Besucher. Wohl schon ab Januar soll es an den Wochenenden in den Abendstunden hier ein Alkoholverbot geben. Dies gilt indes nur für die Freitreppe und den Platz selbst, nicht für angrenzende Kneipen. Wir hatten das Thema auch behandelt.

Kai Diekmann über Murat Kurnaz, Khaled al Masri und andere bemitleidenswerte Mitbürger

Oktober 30, 2007

BILD-Chefredakteur Kai Diekmanns Buch „Der große Selbstbetrug“ – eine erfrischende Abrechnung mit den „68ern“, Gutmenschen und Gutmenschen-Getue. WeltOnline bringt heute einen Auszug aus dem ersten Kapitel des Buches, in dem es u.a. um unsere Mitbürger Murat Kurnaz und Khaled al Masri geht, die sich – unter tatkräftiger und anhaltender Beteiligung der Medien – als Opfer dieses Staates inszenierten.

Politik aus der Mottenkiste

Oktober 29, 2007

Kurt „Bart“ Beck reißt die SPD der Agenda 2010, die Partei, die Mut zur Reform bewiesen hat, in einen Popularitätswettkampf mit Lafontaines und Gysis SED-Nachfolgepartei, der Linken.

Beck will die SPD vor der Marginalisierung bewahren, indem er versucht, die Linke links zu überholen. Doch diese Kursänderung wird für dieses Land schwerwiegende Folgen haben. Es wird unser Geld kosten, die Industrie belasten und den Reformweg mit Steinen blockieren. Die SPD spannt das soziale Netz wieder schaukelweich, sie beschließt zum Schaden der Autoindustrie Tempo 130, sie will mehr Windräder bauen und die Genossinnen und Genossen wärmen sich am Kamin des Hamburger Grundsatzprogramms – und links, zwei, drei und links zwei, drei.

Beck hat den Rückwärtsgang eingelegt, um die SPD nach vorn zu bringen. Doch „Demokratischer Sozialismus“, das ist die Reanimation eines gescheiterten Konzeptes aus der Mottenkiste der Geschichte.

Die Linke, konzeptlos bis ins Mark, wird für sozialer gehalten als die SPD, weil sie verspricht, dass Manna vom Himmel regnet. Beck kann die Linke nicht toppen, denn im Zweifel verspricht Lafontaine mehr als er, weil er skrupelloser ist. Weil Beck sich gleichwohl auf den Tanz mit Lafontaine einläßt, baut er mit an einer Plattform, die eine Rot-Rot-Grün-Koalition möglich macht – eventuell nicht nur auf Landesebene. Denn die Mehrheit der Menschen glaubt daran, dass soziale Gerechtigkeit durch Umverteilung von oben nach unten hergestellt werden kann.

Erstaunlich, wie verbreitet die Dummheit ist.

Hans-Olaf Henkel – ein Mann spricht Klartext

Oktober 29, 2007

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Immer mehr gut qualifizierte Deutsche wandern aus, schlecht qualifizierte Ausländer wandern ein und provozieren soziale Spannungen. Die deutsche Migrationspolitik steht vor einem Scherbenhaufen. Doch die offene Rede darüber ist verstellt mit Gutmenschentabus, meint der Mann, der für die rot-grüne Bundesregierung in der Zuwanderungskommission tätig war – und heute eine frustrierte Bilanz zieht: Hans Olaf Henkel, Ex-Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie und fünf Jahre lang Präsident der Leibniz-Gesellschaft, heute Autor, Berater und Lehrer für Internationales Management an der Uni Mannheim. Das Magazin CICERO brachte jetzt Auszüge aus seinem neuen Buch „Der Kampf um die Mitte – Mein Bekenntnis zum Bürgertum„.

Kernsätze:

„Während man Hochqualifizierte vertreibt, zieht man Nichtqualifizierte in Massen an“

„In Großbritannien oder den USA beispielsweise werden anhand einer Tabelle Kriterien wie Sprachfähigkeit oder Ausbildungsgrad abgefragt, nach denen man die Zuwanderer punktgenau aussuchen oder ablehnen kann. Bei uns ist es umgekehrt: Die Zuwanderer suchen sich Deutschland aus – aber nicht etwa, weil ihnen die Kultur oder das Grundgesetz so zusagen würden oder weil es für Ungelernte einen solchen Überfluss an Arbeitsplätzen gäbe. Der Grund ist bekanntlich viel banaler: In Deutschland ist ein soziales Netz gespannt, in dem jeder ein sicheres Plätzchen finden kann.“

„Nicht verschweigen möchte ich, dass der von den Grünen so leidenschaftlich geforderte Nachzug halbwüchsiger Türken sowohl für diese selbst als auch für die Gesellschaft unangenehme Folgen zeitigt. Aus politischer Korrektheit wird darüber nicht geredet, und auch die Kriminalstatistiken, denen mehr an der „Nichtdiskriminierung“ als an der Wahrheit gelegen ist, verschleiern mehr als sie offenlegen.
Ganz anders sieht es bei den Statistiken über rechtsextreme Straftaten aus. 2006 sollen die Neonazis 12238 Straftaten begangen haben, was auf den unbefangenen Leser wirkt, als würde der SA-Mob bereits wieder die Straße beherrschen. Aber die Zahl ist nur deshalb so hoch, weil die Schwelle dessen, was als „rechtsextreme Straftat“ gilt, so niedrig ist.“

„Als Wolfgang Schäuble im Mai 2007 den Verfassungsschutzbericht für das vergangene Jahr vorstellte, malte er zwar die Gefahr des Rechtsextremismus in schwärzesten Farben aus, musste dann aber einräumen, dass es mehr links- als rechtsextreme Gewalttaten gegeben habe. Die Täter tauchen oft in den Nachrichten auf, werden aber nicht als „Linke“ identifiziert. Man spricht lieber von „Chaoten“ oder „Autonomen“ oder „Globalisierungsgegnern“, was ja so klingt, als wäre es fast schon wieder etwas Positives.“

„Nach meiner Erfahrung sind die Deutschen ein vergleichsweise tolerantes und ausländerfreundliches Volk. Leider neigen sie auch dazu, alles, was man ihnen nachsagt, auf sich sitzen zu lassen. Wenn man ihnen also regelmäßig ihre Ausländerfeindlichkeit und rechtsextreme Gewalttaten um die Ohren schlägt, wäre es doch nur ein Gebot der Fairness, auch etwas über die Einstellung der islamischen Zuwanderer zu unserer freiheitlichen Verfassung zu erfahren. Von statistischen Erhebungen über Gewalttaten türkischer Jugendlicher gegenüber Deutschen ganz zu schweigen.“

Jean Pütz-Ehefrau Pina Coluccia: 1 qm Torte zum 40. Geburtstag – Party mit Gitarre und Gesang

Oktober 29, 2007

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Eine Monstertorte von der Familie mit einem Foto von Pina

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Feier mit Freunden: Heidi Klums Eltern Güntherund Erna Klum, Fakir Alyn, Gisbert Baltes (WDR), Jean Pütz

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Sang aus vollem Hals: Pinas Bruder Franco, Francesca Elstermeyer mit Lebensgefährte Jürgen Hingsen, Bruno Tönnes (ex OVB-Inhaber)

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Jean und Pina mit Fakir Alyn und seinem Söhnchen, Bruno Tönnes, Jean Pütz

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Düsseldorfs Dessous-Queen Claudia Rüdinger: Nach erfolgreicher „Engelchen“-Kollektion jetzt ein TEUFELCHEN-Hemd für Pina

Mit einer fröhlichen Familienfeier à la bella Italia feierte Pina Coluccia, Ehefrau von TV-Legende Jean Pütz, am Sonntag ihren 40. Geburtstag. Die Familie war aus Apulien angereist und verwöhnte Pina mit einer mindestens einen Quadratmeter großen Torte. Freund Bruno Tönnes, Ex-Gründer der Vermögensberatung OVB, schenkte Pina eine wertvolle zwölfsaitige Gitarre und unterhielt die Gesellschaft mit einem Strauß italienischer Gassenhauer, in die Günther und Erna Klum, Eltern von Topmodel Heidi Klum, der stimmgewaltige WDR-TV-Mann Gisbert Baltes (mit Frau Pamela) und weitere Freunde einstimmten. Unter den Gästen: Karl-Heinz Gatzweiler („Schlüssel“) mit Ehefrau Pascale, Ex-Zehnkämpfer Jürgen Hingsen mit Lebensgefährtin Francesca Elstermeyer, Düsseldorfs Dessous-Queen Claudia Rüdinger (trotz verkaufsoffenem Sonntag), Prof. Faruk Sen (Zentrum für Türkeistudien) und Reiner Mülhausen (Maritim).

Kurt „Bart“ Beck – Angelas Liebling?

Oktober 26, 2007

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Jetzt die klare Nr.1 der SPD: Kurt Beck

Mit einer Zustimmung von 95,5 Prozent der Delegierten des SPD-Parteitags hat „Agenda 2010“-Abrissbirne Kurt („Bart“)Beck die SPD-Kanzlerkandidatur jetzt sicher. Der Pfälzer, der gegen Franz Münteferings Widerstand das Koordinatensystem der SPD nach links verrückte, sieht diesen „Linksruck“ nicht. Die CDU sehr wohl. Generalsekretär Ronald Pofalla ortet ihn bereits auf den Spuren Lafontaines.

Interessant die Sichtweise der FAZ. Sie glaubt, Angela Merkels Strategiesinn so zu deuten, dass Beck ihr der liebste Gegner im Bundestagswahlkampf 2009 sei. Sogar der 1976 erfolgreiche Slogan „Freiheit statt Sozialismus“ könne reaktiviert werden.

Hat was.

Das große Schweigen

Oktober 26, 2007

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Die niederländische Online-Zeitung Het Vrije Volk beklagt in einem Kommentar das laute Schweigen der Medien über Übergriffe muslimischer Jugendbanden im Lande: „Das große Schweigen hat begonnen“. Der Kommentator Michel van Dijk kriiisiert, die Medien würden aus politischer Korrektheit ihrer Verantwortung nicht gerecht.

Wer Probleme anspreche, bekomme es mit der „Gedankenpolizei“ zu tun und werde als „Rassist oder Faschist“ gebrandmarkt. In der „Post-Fortuyn-Periode“ habe man diese Themen offen adressieren können, selbst in linken Kreisen sei es weniger ein Tabu gewesen, solche Themen anzusprechen.

Über die andauernden Brandstiftungen im Amsterdamer Stadtteil Slotervaart werde geschwiegen, ebenso über entsprechende Übergriffe im Westland, Deventer, Leiden, Haarlem, Tilburg und Den Helder, wo Jugendliche aus den Antillen für Unruhen verantwortlich seien.

Die Medien, so „Het Vrije Volk“ ließen sich unter politischen Druck setzen.

Dazu diese Posts aus dem Düsseldorf Blog:

Waren’s wieder die Finnen?

Marokkaner erschossen – gewalttätige Unruhen in Amsterdam

Brussels Journal: Turks set Cars alight in Brussels 

Macht Strom und Kraftstoffe teurer!

Oktober 26, 2007

Provokative Forderung eines Düsseldorfer Autors

Der Mann hat Mut. Verbraucher und Politik protestieren wutentbrannt gegen die Erhöhung der Strompreise und das ständige Drehen an der Benzinpreisschraube,  doch scheinbar ungerührt fordert der Düsseldorfer Unternehmensberater Florian Josef Hoffmann: „Macht die Energie teurer!“

Soeben ist Hoffmanns neues Buch – „Globalökonomie“ – mit einer Reihe kämpferischer Thesen erschieben. Nicht weniger als „Rezepte zur Rettung der Welt“ bietet er dort an. Eines der Rezepte: Um die Rohstoffvorkommen der Erde nicht endlos auszuplündern, soll ihre Ausbeutung  per staatlichem Dekret  gestoppt werden. Mit der Folge, dass die Energie (Strom. Kraftstoff) noch teurer wird als sie schon jetzt ist. Hoffmann: „Nur bei teurer Energie lohnt es sich, in technologische Neuerungen zu investieren. Das fördert den Fortschritt und schont die Reserven unserer Erde.“

Hoffmann pfeift auf die political correctness, wenn er seine Analyse in kritische Bewertungen und dezidierte Forderungen umsetzt. Er argumentiert gegen die Fesseln, die das Kartellrecht der Wirtschaft anlegt, ebenso wie gegen die einseitige Betrachtung des Wirtschaftslebens aus Verbrauchersicht.

Ein starker Staat ist laut Hoffmann Garant für eine starke Wirtschaft. Er hat die Kraft, Normen durchzusetzen und strenge Grenzen zu setzen (beispielsweise in der Umweltpolitik). Dieser regulierende ordnungspolitische Rahmen („Ordoliberalismus plus“) schafft zugleich die Voraussetzungen dafür, die individuellen Freiheiten – innerhalb der gesetzten Grenzen – zu bewahren.

Schlussendlich fordert Hoffmann nicht weniger als die Schaffung einer Weltregierung. Die Staaten seien Verursacher der verantwortungslosen Ausbeutung unserer Ressourcen, denn sie setzen die Rahmenbedingungen. Einhundert Prozent aller Explorationen würden entweder direkt von Regierungen oder aber auf Grund staatlicher Konzessionen getätigt. Global Government allein sei in der Lage, das Ruder herumzuwerfen und eine Energie- und Umweltpolitik des gerechten Ausgleichs anzusteuern.

Der Kaiserswerther, der sich jetzt so provokant an die Öffentlichkeit wendet, kann auf eine vielseitige Karriere verweisen. In Düsseldorf hat der jetzt 60-jährige in jungen Jahren mal das legendäre „Tor 3“ betrieben. Als gelernter Jurist und Betriebswirt war er Chef einer Porzellanfabrik, hat Textilien produziert und Handy-Software entwickelt. Nach der Wende im Osten engagiert, war er Anfang der 90-er Jahre IHK-Präsident in Thüringen. Seit mehr als zehn Jahren lebt und arbeitet er wieder in Düsseldorf.

Hoffmann sieht sich selbst als „Liberal-Konservativen“ und plädiert für einen „grünen Kapitalismus“. Mag sein, dass seine Thesen einem anderen Kaiserswerther gut gefallen: Michael Müller (SPD), Staatssekretär im Bundesumweltministerium, kämpft in der Bundesregierung (und außerhalb) für den Ausbau alternativer Energien (Windräder, Hybridtechnik beim Auto). Hoffmanns Ruf nach höheren Preisen könnte durchaus dazu passen. Sein Kredo im parteipolitischen Spektrum jedoch passt nun ganz und gar nicht zum bekennenden Links-Sozialdemokraten Müller. Hoffmann in seinem Buch über sich selbst: „Ich bin ein Grüner, ein Konservativer, ein Liberaler und ein Sozialer….. nur eines bin ich nicht: Ich bin kein Sozialist.“ Links dazu: www.global-oekonomie.de, www.greencapitalism.org
Florian J. Hoffmann: GlobalÖkonomie – Die Erde ist unser Kapital; ISBN: 978-3-8334-9719-3; Verlag: Books on Demand
Preis: 13,90 €
 

Kaczynskis Konzeptlosigkeit

Oktober 25, 2007

Düsseldorf Blog-Leser Ronin hat diesen Beitrag über die Abwahl des polnischen Präsidenten verfasst: 

Polens Veto zur  Europäischen Verfassung konnte nur diejenigen überraschen,  die sich in den politischen  Traditionen Polens nicht  auskennen. 

„Wir wollen nicht mehr als unser Recht“, sagten der polnische Präsident Kaczynski, und der Regierungsbeauftragte Cichocki sieht keinen Grund zu Aufregung, da das Einlegen eines Vetos etwas ganz normales ist. Es ist für mich fast  unwichtig zu wissen, ob und welche rationalen Gründe dieses Veto hatte,  amüsiert  habe ich mich bei dieser  Nachricht  prächtig, da  gewisse historische Assoziationen in dem  Fall für mich nicht zu übersehen waren.

Liberum veto 

Die Geschichte des polnischen  Parlaments oder besser Landtages fängt im  14. Jahrhundert an und endet mit der zweiten nach Frankreich modernen Verfassung vom 3. Mai 1791. Die Streitsucht des  polnischen  Geschlechts  in dieser Zeit ist schon sprichwörtlich. Da wurde überaus gern und häufig von dem Ordnungs-Gesetz  „Liberum veto“ Gebrauch  gemacht, das  jedem  Adeligen  das  Recht gab,  die Verhandlungen jeder Zeit nach Bedarf oder Laune  abbrechen zu dürfen. 
Das Einstimmigkeitsgebot (die 100% Zustimmigkeit forderte) hat  sich in der  Praxis   als großes  Hindernis  erwiesen. In mancherlei  Hinsicht waren die leidenschaftlichen Streitigkeiten  die Ursache von zahlreichen  politischen Katastrophen, die den Polen im folgenden  Jahrhundert  zugestoßen sind.

Streitzwang 

Ist der traditionelle „Streitzwang“  plötzlich zu Wort gekommen,  oder war es  reiner Zufall; niemand weiß es.  Fakt ist, dass es gute, lästige und überflüssige Traditionen gibt, an denen  sich die Politik nach Bedarf bedient.   Eine blinde Reanimation  von fragwürdigen Traditionen  weist auf eine politische Konzeptlosigkeit hin,  die in der  Politik tödlich enden muss. Und dies hat den  National-Konservativen  sehr geschadet und sie letztendlich gestürzt.

Von der neuen Regierung  sollte man  keine diplomatischen Exzesse  erwarten, schon deshalb, da sie durch die Katholische Kirche nicht erpressbar ist.  Das entspricht den guten aufklärerischen Traditionen,  die es verdient haben, gepflegt zu werden. Nämlich die Kirche vom weltlichen Geschehen möglichst fern zu halten.  God save  Poland  und alle europäischen Länder vor politischem Provinzialismus  und religiöser  Herrschaft.

 

Jetzt will auch Heribert Prantl die Freilassung von Marco

Oktober 25, 2007

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Marco Weiss

Die türkische Justiz sollte den wegen des Verdachts auf Vergewaltigung schon fast ein halbes Jahr einsitzenden Marco Weiss (17) freilassen. Das sagt nun auch Heribert Prantl, der Innenpolitiker der Süddeutschen und gelernte Jurist, der zunächst begründet hatte, weshalb Kritik an der Vorgehensweise des Gerichts in Antalya nicht angebracht sei.

Am 9. August wies Prantl Kritiker der türkischen Justiz noch zurecht:

„Die rechtliche Abwicklung des Falles Marco in der Türkei unterscheidet sich von der Behandlung eines gleichgelagerten Falles in Deutschland nur in der Qualität des Gefängnisses und der Dauer der Untersuchungshaft.“

Jetzt hat Prantl festgestellt, dass seit Inhaftnahme ein halbes Jahr vergangen ist und kommt zu diesem Urteil hier:

„Der Prozess um Marco W. zieht sich bereits über ein halbes Jahr hin. Damit seine Untersuchungshaft nicht zur unzulässigen Überhaft wird, muss der junge Deutsche freigelassen werden. (…) Es ist, auch in dieser Zeitung, vor Monaten darauf hingewiesen worden, dass die rechtliche Behandlung des Falles in der Türkei sich von der Behandlung eines gleichgelagerten Falles in Deutschland nicht wesentlich unterscheidet.

Nach über sechs Monaten Haft greifen aber neue Gesichtspunkte. Länger darf eine U-Haft nur bei besonderem Umfang der Ermittlungen oder bei einem anderen sehr wichtigen Grund dauern. Die Oberlandesgerichte, die das hierzulande prüfen, sind zu Recht streng, und der Europäische Gerichtshof ist noch strenger. Ein triftiger Grund für überlange Haft ist nicht dargetan worden. Wenn Marcos U-Haft nun aufzuheben ist, dann nicht, weil Gnade vor Recht geht, sondern weil Recht Recht bleiben muss.“

Schon ein paar Tage zuvor hatte der Düsseldorfer Anwalt Ion Makris im Düsseldorf Blog aus dem gleichen Grund die Entlassung Marco Weiss‘ gefordert.

Rheinbahn entschieden gegen Privatisierung

Oktober 25, 2007

Die Rheinbahn hat sich entschieden gegen Pläne gewandt, das Unternehmen ganz oder in Teilen zu privatisieren. Entsprechende Überlegungen waren vorgestern bekannt geworden. Heute morgen hat sich der Aufsichtsrat der Rheinbahn in einer Sondersitzung mit dem Thema befasst und einstimmig folgenden Beschluss gefasst:

„Die Rheinbahn AG ist ökonomisch gut aufgestellt und wird ihren Restrukturierungsprozess weiter fortsetzen. Der Aufsichtsrat hält aus heutiger Sicht eine (Teil-) Privatisierung und eine Aufspaltung der Rheinbahn AG in eine Infrastruktur- und Betriebsgesellschaft nicht für sinnvoll. Der Aufsichtsrat geht davon aus, dass die Finanzierung der Infrastruktur-Investitionen ohne eine Aufspaltung von Infrastruktur und Betrieb gesichert werden kann. Auch zu diesem Zweck hält er einen langfristigen Vertrag mit der Stadt Düsseldorf für erforderlich.“

Die Erklärung ist ein deutliches Signal gegen die mutmaßlich von OB Joachim Erwin gedeckten Überlegungen von Kämmerer Helmut Rattenhuber.

BILD’s Kai Diekmann erklärt sein Buch

Oktober 24, 2007

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Kai Diekmann

Roger Klöppel, Schwyzer, „Chefredaktor“ der „Weltwoche“ und zuvor zweieinhalb Jahre Chefredakteur der Welt, interviewt seinen ehemaligen Verlagskollegen Kai Diekmann über dessen Buch „Der große Selbstbetrug“, das wir hier bereits kurz vorgestellt haben. Empfehlenswert, weil in diesem Interview sehr viel über Diekmanns Beweggründe rüberkommt – und nebenher auch manches über Europas wichtigste Zeitung BILD.

Alan Posener, Kommentarchef der Welt am Sonntag (wie BILD gleichfalls im Springer-Verlag erscheinend), schleimt sich dagegen bei Diekmann an („Deutschlands bedeutendster Publizist“), ist dabei aber erkennbar bemüht, eine größere Intellektualität anzutäuschen. Kann man hier nachlesen.

Warum so interessant ist, was Posener schreibt? Nun, der Alt-Achtundsechziger hatte sich im Juli mit Kai Diekmann angelegt, ein recht spektakulärer Vorgang, wenn man bedenkt, dass beide im gleichen Verlag tätig sind. Wäre ich Verleger, hätte ich Posener seinerzeit wohl rausgeschmissen.

Plasberg-Premiere: Champions League!

Oktober 24, 2007

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„Hilfe, sie haben die Reformen geschrumpft – geht so der Aufschwung kaputt?“ – Titel der ersten „Hartaberfair“-Sendung soeben im Ersten.

Ein brillanter Finanzminister Peer Steinbrück (SPD), der Linke-Kobold Gregor Gysi, die von der SPD leicht desillusionierte einstige SPD-Unterstützerin, Schauspielerin Natalie Wörner, die Arbeitslosigkeit-erfahrene Ingrid Köper-Pape und Wirtschaftsmanager Peter Paul Moll diskutierten darüber.

Frank Plasberg – gut wie selten: Strenger Zuchtmeister („Die Fragen stelle immer noch ich“), gerechter Moderator, sozial geerdet („Den Begriff ‚kleine Leute‘ finde ich nicht gut“) – und journalistisch top wie immer. Auch für Heiterkeit war Raum. Als Steinbrück scherzte: „Ich geh‘ dann schon mal“, schoss Plasberg zurück: „Wir sind hier nicht bei Kerner!“

Klasse Einstand in der TV-Champions League!

Nachtrag: Aufklärung á la Plasberg tut Not. Unterstellt man, dass Menschen, die sich an Umfragen auf der Hartaberfair-Website beteiligen, ein wenig intelligenter und interessierter sind als der Rest der Republik, kann man Angst vor der Blödheit des Wahlvolkes bekommen. Die Frage, wer mehr für soziale Gerechtigkeit stehe – SPD oder Linke – beantworten aktuell (23.30 Uhr) die User eindeutig – (66,3 % sehen die Linke als deutlich gerechter an).

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