Anti-Sucht-Theater: „Mama geht es heute nicht so gut“

August 21, 2009 by  

Was tun, wenn Mama oder Papa saufen? Das „Mobile Theater“ – eine Kooperation zwischen dem gemeinnützigen Verein „Kunst gegen Sucht e.V.“ und der „Freien Bühne Düsseldorf“ – soll betroffenen Kindern und Jugendlichen Auswege aufzeigen und konkrete Hilfe anbieten.

Im Mittelpunkt des Projekts steht das Theaterstück „Mama geht es heute nicht so gut“ (Probenfoto/Till Brühne), das sich an acht- bis zwölfjährige Kinder richtet und an interessierten Schulen aufgeführt wird.

In Österreich war das Stück des Autors Matthias Schuh überaus erfolgreich, am 7. September 2009 erlebt nun das Düsseldorfer Görres-Gymnasium die deutsche Premiere. Im Laufe des Jahres folgen dann weitere Vorstellungen an verschiedenen Schulen in Düsseldorf und NRW. Gefördert wird das „Mobile Theater“ vom Kulturamt Düsseldorf und von der Stadtsparkasse Düsseldorf.
Das Stück schildert eine Situation, die für betroffene Kinder zum Alltag gehört. Die zwölfjährige Ria hat eine alkoholabhängige Mutter. Das Mädchen tut alles, um nach außen eine Fassade der Normalität aufrecht zu erhalten. So versorgt Ria ihren kleinen Bruder und übernimmt den kompletten Haushalt. Niemand bemerkt, wie sehr sie unter dieser Verantwortung leidet. Erst als sich Ria ihrer Freundin Tania anvertraut, kann deren Mutter Ria einen Ausweg aus ihrer verzweifelten Lage zeigen.
Auf einfühlsame Art wird das Kind Ria in den Mittelpunkt der Handlung gestellt: ihre Probleme, ihre Gefühle, ihre Zerrissenheit und die vielen Rollen, die sie auf sich nimmt und durchlebt.
Nach jeder Vorstellung findet eine Nachbearbeitung durch erfahrene Psychologen statt, die vom Verein „Kunst gegen Sucht e.V.“ organisiert wird. Falls erforderlich, sorgt der Verein auch für eine langfristige Betreuung eventuell betroffener Kinder.

Dass sich der Verein um ein höchst brisantes Problem kümmert, liegt auf der Hand. Nach wie vor besteht die Freizeit vieler Jugendlicher aus „Koma-Saufen“ und „Feiern, bis der Arzt kommt“. Erschreckend auch die     nüchternen Zahlen. In der BRD gibt es 3,5 Millionen suchtkranke Menschen. Jedes fünfte Kind in Deutschland hat Eltern, die Drogen nehmen. Die Gefahr lauert ausgerechnet da, wo Kinder Sicherheit und Geborgenheit suchen: in der eigenen Familie. Gewalt, Vernachlässigung und Missbrauch sind an der Tagesordnung. Der einzige Ausweg ist Unterstützung von außen. Genauso entscheidend ist Prävention. Hier möchte der Verein „Kunst gegen Sucht e.V.“ mit dem Projekt „Mobiles Theater“ einen wichtigen Beitrag leisten.
Für die Schulen ist das „Mobile Theater“ kostenlos. Der Verein ist deshalb dringend auf Spenden und Sponsoren angewiesen (Spendenkonto: Stadtsparkasse Düsseldorf, BLZ 30050110, Kto.-Nr. 1005059850).
Mehr Infos unter: www.kunst-gegen-sucht.de

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