Ehrenmord: Mutter dreier Kinder überlebt und macht Mut

November 19, 2010 by  

Unter den Ehrenmordfällen, die sich bisher in Deutschland zugetragen haben, zählt dieser zu den spektakulärsten – weil das Opfer überlebte, wenn auch nur knapp: Die Türkin Aylin Korkmaz, Mitte 30, Mutter dreier Kinder, wird von ihrem Ex-Ehemann mit 26 Messerstichen in Gesicht und Körper niedergestreckt. Physisch wie psychisch für immer
gezeichnet, gibt Aylin Korkmaz trotzdem nicht auf: Couragiert und unterstützt von „Terre des Femmes“ wendet sie sich offensiv an die Öffentlichkeit. 2010 veröffentlicht sie ein Buch mit dem Titel „Ich schrie um mein Leben“.
Aylin Korkmaz ist am Mittwoch, 24. November, 19 Uhr, zu Gast in der Bücherei Bilk, um über ihr Buch und ihre Erlebnisse zu berichten. Sie will den Opfern, die nicht mehr sprechen können, eine Stimme geben und zwangsverheiratete Frauen ermutigen, einen Ausweg aus ihrer Situation zu finden. Die Veranstaltung findet in Kooperation von VHS, Komma und der Bücherei Bilk statt und ist Bestandteil der Reihe „Respekt und Mut“. Der Eintritt ist frei.
Aylin Korkmaz, 1972 in Adana in der Türkei geboren, wurde mit 18 Jahren von ihrer Familie in die Ehe mit einem Kurden gedrängt. Nach der Hochzeit zog sie zusammen mit ihrem Ehemann nach Deutschland und bekam drei Kinder. 2003 ließ sie sich scheiden. Am 21. November 2007 ging ihr Ex-Mann mit einem Messer auf sie los und entstellte ihr
Gesicht und ihren Oberkörper. Sie überlebte den Mordanschlag nur knapp. Ihr Ex-Mann wurde im August 2008 wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung zu einer Haftstrafe von 13 Jahren verurteilt.

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