Beeindruckender Standard bei Brustkrebs-Behandlung

Juni 12, 2012 by  

Hoch zufrieden mit den Ergebnissen der 9. Düsseldorfer Brustkrebs-Konferenz zogen die Veranstalter der European Academy of Senology ihr Fazit der dreitägigen Konferenz im Düsseldorfer CCD, an der rund 1.400 Ärzte aus aller Welt teilgenommen hatten. Kongresspräsident Dr. Mahdi Rezai (Foto), Ärztlicher Direktor des Brustzentrums Luisenkrankenhaus: „Selbst die Kollegen aus den USA waren von den hohen Standards der Behandlung bei uns beeindruckt.“

Gut 400 Ärzte hatten bereits am Donnerstag im CCD sechs Live-Operationen auf einem Großbildschirm verfolgt und konnten sich dabei direkt mit dem Ärzteteam im Luisenkrankenhaus austauschen, das besonders schonende und brusterhaltende OP-Methoden vorführte.“

Galt Deutschland vor zehn Jahren bei der Bekämpfung des Mammakarzinoms noch als bestenfalls mittelmäßig im Vergleich mit anderen westlichen Ländern, werden Behandlungsmethoden und Studien von hier inzwischen international aufmerksam registriert. Diese hohe Qualität hatte jüngst erst das Westdeutsche Brust-Centrum (WBC) auf Basis eines Screenings von über 30.000 Brust-Operationen in Deutschland im vergangenen Jahr bestätigt.

Auch der Konferenz-Ehrengast, Professor Umberto Veronesi aus Mailand bestätigte diese Erfahrung in seiner Ansprache am Samstag. In früheren Zeiten, so schilderte der weltweit geachtete Experte, hätten Mediziner bei einer Brustkrebs-Erkrankung ohne zu zögern amputiert: „Etwas anderes war gar nicht vorstellbar.“ Heute setze man nicht mehr auf aggressive Therapien, sondern auf kleine Eingriffe, die aber ungleich effektiver seien. Für Veronesis „Honorary Lecture“ dankten ihm die Konferenzteilnehmer mit einer langanhaltenden Standing Ovation.

Das von dem 86-Jährigen begründete European Institute of Oncology (Mailand) gehörte am Samstag auch zu den Gründungsmitgliedern einer ungewöhnlichen Kooperation, zu der sich die Universitäts-Frauenkliniken aus Essen, Köln und Bonn mit dem Brustzentrum Lusienkrankenhaus Düsseldorf und der European Academy of Senology unter Führung von Dr. Mahdi Rezai zusammengefunden haben. Alle unterschrieben den Gründungsvertrag für ein Europäisches Institut für Gynäkologische Onkologie, mit dem die Ausbildung von Fachärzten für Frauenleiden auf eine völlig neue Ebene gehoben werden soll. Rezai: „Wir wollen gemeinsam dafür sorgen, dass unsere hohen Therapie-Standards den Frauen überall in Europa und darüber hinaus zu Gute kommen.“

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