Rheinbahn will Winter die Zähne zeigen – neuer Schneepflug soll helfen

Dezember 12, 2012 by  

Die Rheinbahn hat Konsequenzen aus dem Umgang mit den Rekordschneefällen des vorletzten Winters gezogen. Sie hat sich deshalb auf diesen Winter besser vorbereitet und Änderungen vorgenommen. Im Mittelpunkt standen neben einer erheblichen Erweiterung der Dienstpläne die Beschaffung zusätzlicher Räumfahrzeuge, eine engere Kooperation mit der Awista und die Verbesserung der Kundeninformation. Einhelliges Fazit aller Untersuchungen und Betrachtungen nach dem Winter 2010/ 2011 ist aber auch, dass ab einer gewissen Schneemenge oder dem Zusammenspiel mehrerer Widrigkeiten, (z.B. Tauwetter und erneutes Anfrieren, wie in jenem Winter erlebt), der Verkehr vorübergehend nicht vollständig aufrecht erhalten werden kann. Hier soll dann ein „Basisnetz“ helfen, eine Notversorgung mit zehn Stadtbahn- und Straßenbahnlinien: U74, U75, U76, U77, U78, 701, 703, 707, 709, 712.

Bei der Räumung der Schienen soll ein neuer so genannter „Vorstellschneepflug“ helfen, der über ein hydraulisch verstellbares Räumschild verfügt. Eine schwenkbare Auswurfsperre sorgt dafür, dass die Schneemassen – zum Beispiel an Haltestellen – nicht auf die Bahnsteige geschoben werden. Wenn sich der neue Schneepflug im Einsatz bewährt, will die Rheinbahn-Werkstatt zwei weitere Exemplare bauen. In diesem Fall könne der hölzerne Schneepflug von 1925 „aufs Altenteil“. Bei Schneemengen wie vor zwei Jahren stünde er jedoch als „Retter in der Not“ zur Verfügung. Der Zug stand schon Heiligabend 2010 tagelang unbeanstandet rund um die Uhr im Einsatz.

Bei extremen Witterungseinbrüchen reagiert der Nahverkehr nicht anders als Flughäfen, wo jeglicher Flugbetrieb eingestellt wird oder beispielsweise der ISS-Dome, wo seinerzeit mehrere Großveranstaltungen abgesagt werden mussten, weil die Dachlawinen dessen Besucher gefährdeten. Trotzdem bleibt die oberste Vorgabe für alle Verantwortlichen, dass die Sicherheit der Fahrgäste in jedem Fall vorgeht, dass die Kunden sicher an geräumten und gestreuten Haltestellen aus- und einsteigen können.

Bei Bussen bleibt die Abhängigkeit von den Räumarbeiten der Kommunen und Kreise bestehen. Dies gilt insbesondere für Strecken mit Gefälle oder Steigungen, von denen überwiegend die Linien des Kreises Mettmann betroffen sind – wo die Rheinbahn immerhin 40 Prozent ihrer Busverkehrsleistung erbringt.

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