„Ständehaus Treff“: „Großer Bahnhof“ für Gerhard Schröder

Mai 28, 2015 by  

Seit 16 Jahren gibt es den „Ständehaus Treff“ (früher: „Landhaus Treff“) – doch noch nie war bei den bisherigen 61 Veranstaltungen die Karten-Nachfrage so groß wie dieses Mal bei Alt-Kanzler Gerhard Schröder. Nicht einmal als er im Juli 2002 den „Ständehaus Treff“ in Düsseldorf aus der Taufe hob. Der 71-Jährige ist sicherlich immer noch einer der populärsten Deutschen, wenn sich auch nicht selten die Geister an ihm scheiden.

Ihn erwartet am Montag ein „großer Bahnhof“ im ehemaligen Landtag, bei dem er auf der Bühne von Rheinische Post-Chefredakteur Michael Bröcker interviewt wird. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat sich ebenso angemeldet wie FDP-Chef Christian Lindner, AirBerlin-Chef Stefan Pichler, Stephan Gemkow (Vorstandsvorsitzender Haniel), Oberbürgermeister
Thomas Geisel, trivago-Geschäftsführer Peter Vinnemeier, Walter P.J. Droege (Droege International Group), Henning R. Deters (Vorstandsvorsitzender GELSENWASSER), Wolfgang Leoni (Vorstandsvorsitzender Sal. Oppenheim), E-Plus/ Telefónica-Chef Thorsten Dirks, Uni-Rektorin Anja Steinbeck, Borussia Mönchengladbach-Präsident Rolf A. Königs, Heiner Kamps und der ehemalige Wulff-Sprecher Olaf Glaeseker.

Insgesamt werden 550 Gäste zu der Veranstaltung erwartet, zu der Klüh, die Rheinische Post Mediengruppe und SIGNA einladen.

Caterer Georg Heimanns von GCS hat sich für ein ganz spezielles 3-Gang-Menü entschieden: Als Vorspeise serviert er Ostsee-Lachs-Sashimi „sous vide“ mit Soja-Mirin-Reduktion und marinierten Wakame-Algen. Als Hauptgang folgt Walbecker Spargel mit gratiniertem Kartoffel-Zupfkuchen und Serrano-Rucola-Wickel und als Dessert gibt es Erdbeeren Romanoff.

Gerhard Schröder hat sich in letzter Zeit wieder häufiger zu Wort gemeldet, wenn es um die große Politik ging. Sei es in der Ukraine-Krise, wo er keinen Millimeter von seinem Freund („Ja sicher!“) Wladimir Putin abwich: „Auch wenn man nicht mit allem einverstanden ist, was die gegenwärtige russische Regierung tut, muss man anerkennen, dass es die historische Verantwortung gibt“. Sei es zur von ihm initiierten „Agenda 2010“, von der er glaubt, dass die jetzige SPD-Spitze ihren Frieden damit gemacht hat: „Das ist vielleicht etwas spät, aber nicht zu spät.“ Sei es zum Kurs seiner Partei: „Die Umfragewerte werden dann besser, wenn die SPD wieder realisiert, dass sie nicht nur der Betriebsrat der Nation sein kann.“ Oder zu Griechenland: „Es war richtig, Griechenland damals in den Euro zu holen. Mein Rat: Europa sollte den Griechen dabei helfen, die notwendigen Reformen durchzusetzen. Wir sollten es nicht zulassen, dass ein Land von den internationalen Finanzmärkten in den Ruin getrieben wird.“

Gerhard Schröder – Kanzler im Unruhestand

  1. Juli 2002: Bundeskanzler Gerhard Schröder ist der erste Gast beim „Ständehaus Treff“ im umgebauten ehemaligen NRW-Landtag. Drei Wochen vor dem Hochwasser an der Elbe, sieben Wochen vor der Wiederwahl am 22. September, bei der Schröder einen fast uneinholbaren Rückstand wettmachte. Es war nicht unbedingt ein Heimspiel für den Kanzler im Ständehaus, der gleich zu Beginn selbstkritisch-jovial feststellte: „Ich weiß, dass das hier wohl nicht in eine Wählerinitiative für mich einmünden wird…“. Womit er zumindest die Lacher auf seiner Seite hatte.
  1. Juni 2015: Fast 13 Jahre später ist er immer noch einer der gefragtesten Gesprächspartner der Republik. Seine Freundschaft zu Russlands Präsident Wladimir Putin („ein guter Freund, zu dem Grundvertrauen besteht“) und sein Posten bei der Nord Stream AG, die zur Mehrheit der russischen Gazprom gehört, sorgen immer wieder für Gesprächsstoff.

 

Was bleibt von Gerhard Schröder? Aufgewachsen ist er in ärmsten Verhältnissen. Da seine Mutter das Schulgeld nicht zahlen konnte, musste Schröder später den zweiten Bildungsweg nutzen, machte so sein Abitur, sein Jura-Studium finanzierte er durch Arbeit auf dem Bau. Mittelstürmer beim TuS Talle (Spitzname „Acker“). Ministerpräsident in Niedersachsen (ab 1990), dritter SPD-Kanzler nach Brandt und Schmidt (ab 1998). Seine Ära gipfelte in der „Agenda 2010“, dem größten und wichtigsten Projekt seiner Kanzlerschaft –
die Basis der heutigen wirtschaftlichen Blüte der Republik.

Weitere Gäste:

 

Marion Ackermann                    Direktorin Kunstsammlung NRW

Ralph Appel                                 Direktor VDI

Karl Hans Arnold                        Vorsitzender der GF RP-Mediengruppe

Björn Becker                               Geschäftsführer AWISTA

Olaf Bläser                                   Vorstand ERGO

Udo Bremer                                Niederlassungsleiter SIEMENS

Horst Clemens                            Generalbevollmächtigter P&C

Friedrich G. Conzen                  Bürgermeister Düsseldorf

Udo Corzilius                               Aufsichtsratsvorsitzender Deloitte

Christoph Dänzer-Vanotti         AR-Vorsitzender RAG-Stiftung

Nicholas J. Dunning                   Vorsitzender der GF Gottfried-Schultz

Peter Ehler                                              Geschäftsführer AWISTA

Andreas Ehlert                            Präsident Handwerkskammer

Heribert Faßbender                   Mr. Sportschau

Harald Felzen                              Vorstand Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Rüdiger Gottschalk                   Vorstandsvorsitzender Postcon

Norbert Graefrath                     Vorstand RheinEnergie

Burkhard Hintzsche                    Beigeordneter Stadt Düsseldorf

Rainer Kiechl                               Vorsitzender der GF Mitsubishi Hitachi Power

Josef Klüh                                    Vorstand des Beirates Klüh Service Management

Erik Lierenfeld                             Bürgermeister Dormagen

Kay Krafft                                     Executive Vice-President Bertelsmann

Ulf Mainzer                                  Vorstand ERGO

Kurt Mehnert                               Rektor Folkwang Universität

Andreas Meyer-Falcke             Personaldezernent Stadt Düsseldorf

Jochen Messemer                     Vorstand ERGO

Timm Moll                                  Autohaus Moll

Herbert Napp                             Bürgermeister Neuss

Andreas Rebbelmund              Geschäftsführer Breuninger

Andreas Rimkus                         SPD-Vorsitzender Düsseldorf (MdB)

Peter Sassenfeld                        Finanzvorstand Hochtief

Norbert Schiedeck                    Geschäftsführer Vaillant

Dirk Schiemann                          Geschäftsführer Veltins-Brauerei

Reinhold Schlensok                   Geschäftsführer Teekanne

Helga Stulgies                             Beigeordnete Stadt Düsseldorf

Roland Schüßler                         Vorsitzender der GF Agentur für Arbeit Düsseldorf

Patrick Schwarz-Schütte          Black Horse Investments

Thomas Stoffmehl                      Geschäftsführer Bofrost

Jochen Wallisch                         Geschäftsführer Eurowings

Norbert Wesseler                       Polizeipräsident Düsseldorf

Rainer Worbs                              Geschäftsführer Klüh

Christian Zeelen                         Redaktionsleiter Antenne Düsseldorf

Klaudia Zepuntke                       SPD-Bürgermeisterin Düsseldorf

Thomas Zinnöcker                     Geschäftsführer GAGFAH

 

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