„Der frühe Kreutzer trifft das Tor“ – Spielbericht zum DEG-Sieg über Essen

August 8, 2016 by  

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5:3 – DEG mit Auftaktsieg in Essen!

Dinge, die wir vermisst haben: Das Kratzen der Kufen auf kaltem Eis, das satte Ploppen des Pucks vor die Plexischeiben, die Pfiffe des Schiris, das Brüllen des Conboys, die Gesänge der Zuschauer. Endlich wieder Eishockey! Die Düsseldorfer EG startete heute in ihre insgesamt elf Spiele umfassende Testspiel-Tournee. Erster Auftritt beim ESC Wohnbau Mostikots Essen. Die Rot-Gelben besiegten den Oberligisten nach einer stellenweise durchaus munteren Partie schlussendlich mit 6:3 (1:2, 3:1,1:0).

Wer mit wem?

Am Tag des ersten Spiels immer besonders interessant: Ein Blick auf die Aufstellung. Wer spielt mit wem, wo kann man erste Tendenzen erkennen? Außer Rob Collins und Christoph Gawlik, die an diesem Wochenende geschont werden, waren bis auf den Langausfall Marcel Brandt alle mit an Bord.

Die Angriffsreihen:

  1. Drayson Bowman, Daniel Kreutzer, Maxi Kammerer.
  2. Norm Milley, Alex Barta, Manuel Strodel.
  3. Eduard Lewandowski, Alexej Dmitriev, Manuel Strodel
  4. Alex Preibisch, Daniel Weiß, Chris Minard

Die Verteidiger-Pärchen:

  1. Tim Conboy und Kurt Davis
  2. Bernhard Ebner und Stephan Daschner
  3. Henry Haase und Marco Nowak
  4. Tim Schüle und Johannes Huss

Heute lohnte auch ein Blick auf die Aufstellung der ESC Wohnbau Moskitos Essen. Für diese Partie bekam das Team von Coach Frank Gentges Unterstützung aus dem Kader unserer Düsseldorfer EG. Der Gastgeber spielte im Tor mit Benedict Roßberg (zunächst auf der Bank). Zusätzlich verstärkte sich der Gastgeber mit den Defensiv-Recken Hagen Kaisler und Nicklas Mannes. Für Christof Kreutzer eine hervorragende Gelegenheit, nahezu alle Spieler des Kaders zu begutachten.

Der frühe Kreutzer trifft das Tor

Gerade 28 Sekunden hatte die Uhr getickt und schon die Führung der DEG. Bowman war über links gekommen und hatte Kammerer eingesetzt. Dessen Schuss konnte Stechmücke Staudt noch abwehren, aber Kapitän Kreutzer versenkte den Nachschuss zur frühen Führung (0,28; Kreutzer; Kammerer, Bowman). Danach verteiltes Spiel. Die DEG in der Defensive noch etwas sorglos, sodass auch die Hausherren zu Chancen kamen. In Moskito-Überzahl der Ausgleich. Petr Gulda kam nach einem missglückten Abwehrversuch frei zum Schuss und traf durch Niederbergers Beine zum 1:1 (15,29). Danach die DEG mit einigen wütenden Versuchen, aber kurz vor Drittelende sogar der Rückstand. Michal Velecky stocherte aus dem Gewühl heraus die Scheibe über die Linie. Mit einem etwas ärgerlichen 1:2 ging es in die Kabinen.

Der Löwe brüllt kurzzeitig

Zu Beginn des Mitteldrittels sogar der dritte Gegentreffer. Hildebrand konnte von halblinks unbedrängt abziehen und Niederberger im kurzen Eck überwinden (28,15). Die 1.731 Zuschauer – darunter etwa 700 Düsseldorfer – rieben sich verwundert Augen und Ohren. Die Essener Fans gefielen mit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten nicht gehörten Gesängen wie „Düsseldorf, Düsseldorf, ha, ha, ha!“ und „Haut drauf, Kameraden“ und konnten so einige Lächler verbuchen. Christof Kreutzer ermahnte seine Jungs nun lautstark und tatsächlich drehten die klassenhöheren Gäste binnen weniger Minuten das Spiel komplett. Minard mit Schlenzer aus Kurzdistanz (29,43; Nowak, Huß), Norm Milley im Nachfassen (35,14; L. Niederberger, Barta) und Eddi Lewandowski aus dem Gewühl in Überzahl (37,07; Kreutzer, Nowak) machten aus dem 1:3 ein 4:3. Da hatte der zuvor etwas müde Löwe nun doch lautstark gebrüllt.

Am Ende ungefährdet

Das Pausenspiel Tauziehen entschieden die quirligen Moskitos gegen eine rutschende Düsseldorfer Fanauswahl deutlich für sich, für den weiteren Spielverlauf spielte das aber kaum oder gar keine Rolle. Drayson Bowman erhöhte im Schlussabschnitt nach wenigen Sekunden auf 5:3 (40.49; Kreutzer, Kammerer), was lustigerweise der Stadionuhr einen Spontaninfarkt bescherte. Danach wurde diese (zur Schonung?) von beiden Teams mehr oder weniger runtergespielt. Die DEG überlegen, Essen engagiert. Felix Bick, der nach 30 Minuten Niederberger ersetzt hatte, mit einigen guten Aktionen, vor ihm gefielen beispielsweise Ebner, Kammerer und Neuling Huß. Der Sieg blieb letztendlich ungefährdet. Die DEG sammelte Karma-Punkte für Moral und Spieldrehen, unnötig waren vielleicht die Defensivschwächen zu Beginn.

Ausblick: Weiter geht es am kommenden Wochenende mit Testspielen in der Schweiz und am Sonntag bei den Star Bulls Rosenheim. Auch dazu haben sich über 300 DEG-Fans angesagt. Endlich wieder Eishockey!

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