Ralph Giordano zur Grundsteinlegung der Kölner Moschee

November 7, 2009

Heute wurde der Grundstein zu der Megamoschee in Köln-Ehrenfeld gelegt. Der türkische Staat schickte den Arbeits- und Sozialminister Faruk Celik, dazu kam Prof. Ali Bardakoglu, Abgesandter des Religionsministeriums der Türkei, der Grüne Volker Beck, der FDP-Staatsminister Dr. Werner Hoyer, Kölns OB Jürgen Roters („Ein guter Tag für Köln“), Ex-OB und Moschee-Polit-Pate Fritz Schramma, einige hundert türkischer Kölner und die Damen trugen fast ausnahmslos Kopftuch. Die Rechtspopulisten von Pro Köln demonstrierten gegen den Bau und viele wunderten sich, dass einer fehlte: Integrationsminister Armin Laschet (CDU) . Der Grüne Volker Beck notierte bei Twitter, das sei ja wohl peinlich. Über den wahren Grund des Fernbleibens darf man nachdenken… Ist ja nicht mehr so lang hin bis zur Wahl, die Zahl der Moschee-Fans ist überschaubar und Muslime wählen links.

Autor Ralph Giordano hatte dem Kölner Stadtanzeiger alles gesagt, was zu der Grundsteinlegung zu sagen war (gemäß Kölner Stadtanzeiger):

Giordano, einer der prominentesten Kritiker des Vorhabens, sagte, durch eine fehlgegangene Integrationspolitik stießen in Deutschland zwei Kulturkreise zusammen, die in völlig unterschiedlichen Entwicklungsstadien seien. Der Westen habe die Aufklärung bereits absolviert, der Islam noch nicht. Er sehe in dem Bau einen „Anspruch, eine Landnahme“. Der Bau einer Großmoschee sei mit dem Ziel der Integration nicht vereinbar. (…) Der Islamkritiker warf am Samstag im Deutschlandfunk der deutschen Politik eine völlig verfehlte Integrationsarbeit sowie Feigheit vor und sprach wörtlich unter anderem von „Multikulti-Illusionisten, Gutmenschen vom Dienst und Beschwichtigungs-Aposteln“. Zugleich wehrte er sich dagegen, in eine „nazistische-rassistische Ecke“ gestellt zu werden.

Zensur bei der Zeit: Offener Brief Ralph Giordanos an Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma gelöscht

Februar 16, 2008

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Dr. Ralph Giordano (links) bei der Entgegennahme des Heine-Preises mit dem Heine-Kreis-Vorsitzenden Karl-Heinz Theisen – Foto: Johannes Galert

Offensichtlich politisch nicht genehm kam der Online-Redaktion der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Chefredakteur: Giovanni di Lorenzo) ein Offener Brief des streitbaren Schriftstellers Ralph Giordano an Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma. In dem Schreiben kritisiert der in Köln lebende Giordano erneut den Moscheebau.

Ein Leser der Zeit Online hatte den Brief als Leserbrief eingestellt. Er wurde – eine offensichtlich absurde Begründung – mit dem Vermerk gelöscht, die Regeln zum Urheberrecht müßten beachtet werden. Nicht nur Zeit Online-Leser Dr. Al Wittine Mancunia aus Lagos weiß, dass dies Unsinn ist: „Ein Offener Brief verzichtet meines Erachtens auf das Urheberrecht. Er möchte möglichst weite Verbreitung finden.“

Nachtrag: Irgendwie scheint das Thema Giordano die ZEIT-Online-Leser doch zu interessieren. Aktuell (Sonntag, 17.2.) gibt es 85 Kommentare dazu). Allerhand, wenn man bedenkt, dass der Beitrag, auf den sie sich beziehen, entfernt wurde.

Deutschlands Herz-Chirurg Nr. 1, Ralph Giordano, Mäzen Udo van Meteren – Heine-Kreis nimmt 37 „Neue“ auf

Dezember 6, 2007

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Im Heine-Saal des Steigenberger: Heine-Kreis feierte Jahresabschluss

Der Düsseldorfer Heine-Kreis ist ein interessanter Zirkel, gegründet und ebenso souverän wie launig geführt von Karl-Heinz Theisen. Der machte auch gestern im Heine-Saal des Düsseldorfer Parkhotels seinem Ruf mit Bonmots und kleinen, heiteren Verbal-Entgleisungen alle Ehre.

Die Vereinigung angesehener Düsseldorfer hielt gestern in Steigenbergers guter Stube an der Königsallee seine Jahresversammlung ab. Im Mittelpunkt stand die Aufnahme 37 neuer Mitglieder, denen Theisen die Heine-Nadel ans Revers heftete.

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„Heine-Freund“ Giordano (bei der Preisverleihung) mit Heine-Kreis-Chef Karl-Heinz Theisen (rechts) – Foto: Johannes Galert

Unter den „Neuen“ auch Dr. phil. H.c. Ralph Giordano (fehlte wegen Erkrankung, schickte ein Grußwort), diesjähriger Preisträger der vom Heine-Kreis verliehenen Auszeichnung für Zivilcourage 2007 und der genialste Herzspezialist Deutschlands, Prof. Dr. Dr. h.c. Reiner Körfer (Bad Oeynhausen) – keiner hat mehr Herzen verpflanzt und Bypässe gesetzt als er. Der Herzchirurg brachte aus Westfalen für jeden Anwesenden (175 Gäste) Schaumgummi-Herzen mit – Aufschrift: „Wieder in Takt kommen“.

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Brachte 175 Herzen aus Bad Oeynhausen mit: Prof. Koerfer

Auch ein Mensch, der sehr viel für Düsseldorf getan hat, sich aber selten im Rampenlicht sehen läßt, wurde in den Heine-Kreis aufgenommen: der Düsseldorfer Ehrenbürger und Kunstmäzen Udo van Meteren („Nutze dein Leben, das Gute zu tun“).

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Jetzt ein „Heine-Freund“: Udo van Meteren – Foto: www.hsbuehler.com

Auch WDR-Legende Jean Pütz (kam im Trachtenjanker) und zwei Bürgermeister – Dieter Spindler (Meerbusch) und Günter Scheib (Hilden) wurden in den Kreis aufgenommen. Weiterhin: Ronald Buchholz, Unternehmer (BlueLine); Prof. Dr. Dr. Heinz-Gerhard Bull, Chefarzt St. Josef-Hospital in Krefeld; Uwe Busch, Sprecher der Geschäftsführung (Dresdner Bank); Joachim H. Conrad, Architekt / Künstler; Lutz Dresen, Unternehmer; Prof. Dr. Joachim F. Erckenbrecht, Chefarzt Kaiserswerther Diakonie; Edgar K. Geffroy, Unternehmer (Business Akademie); Maurizio Giangreco, Ratsherr der Stadt Düsseldorf; Jörg Hakendahl, Kulturchef BILD Düsseldorf; Rolf Huck, Unternehmer (World Medical Center); Dr. Gerd-Ulrich Kapteina, Vorsitzender Richter beim Verwaltungsgericht Düsseldorf; Prof. Dr. Rolf Michael Klein, Chefarzt Augusta-Krankenhaus; Dr. Hans-Ulrich Klose, 1. Stellv. Landrat in Korschenbroich und vorm. Landtagsvizepräsident; Prof. Dr. Axel Kollar, Unternehmensberater und Vorsitzender „Freundeskreis Schauspielhaus“; Prof. Dr. Ralf Kolvenbach, Chefarzt Augusta-Krankenhaus; Detlef Krebs, (Bildhauer); Martin Lohmann, Journalist und Buchautor; Bernd J. Meloch; Agenturchef, Dr. Joachim H. Nern, Unternehmer; Pantomime Wolfgang Neuhausen (NEMO); Ramon O. Ohmes, Niederlassungsleiter (Bankhaus Julius Bär); Gunther Philipps, Verlagsberater und Ratsherr der Stadt Düsseldorf; Dr. Thomas Plückebaum, Unternehmer; Peter Preuß, Rechtsanwalt und Mitglied des Landtags, Karl-Heinz Schmäke, Unternehmer (Kunstgießerei); Ralf Schmitz (Luxusimmobilien, Düsseldorf, Kempen, Berlin), Jörg Schnorrenberger, (RDM Düsseldorf-Vorsitzender); Jens Vogel (General Manager des neu eröffneten Maritim Hotel, Düsseldorf); Henning Thomas Graf von Schwerin (General Manager Steigenberger Parkhotel), Peter Weisheit, Bandleader und der Stellvertretende Bezirksvorsteher Dieter Ziob.

Die Stadt Düsseldorf vertrat Bürgermeister Dirk Elbers, der dem Ehrentisch mit dem Neusser Bürgermeister Herbert Napp, US Generalkonsul Matthew G. Boyse und Prof. Reiner Körfer vorsaß. Musikalische Akzente auf dem Piano setzte gestern Abend das russische Geschwisterpaar Ekaterina und Alexander Kolodochka. Schauspieler Rainer Goernemann („Hinter Gittern“), rezitierte Heine.

Und dann gab es – eine Gans.

Publizist Ralph Giordano: „Stimmt, niemand hätte die Auszeichnung für Zivilcourage mehr verdient als ich“

Oktober 1, 2007

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Stolz reckt Ralph Giordano die Immendorff-Skulptur in die Höhe – Heine-Kreis-Vorsitzender Karl-Heinz Theisen (rechts) und Dr. Siegmar Rothstein, Mitglied im Heine-Kreis, schauen zu. Foto: Johannes Galert

Die Verleihung des Preises für Zivilcourage an Publizist Ralph Giordano – ein großartiger Abend und eine angemessene Würdigung der Verdienste des Kölners, der mit mehr als 20 Büchern und über 100 Fernsehproduktionen (u.a. „Bertinis“) einer der kreativsten Künstler Nachkriegsdeutschlands ist. Ein Mann, der immer knorrig und unbeugsam war, der nie dem Zeitgeist hinterher jagte oder sich ihm auch nur leicht gebeugt hätte.

Seine Freundin Lea Rosh erinnerte beim Festakt im Schlösschen des Düsseldorfer Regierungspräsidenten in ihrer Laudatio an den Offenen Brief 1992 an Kanzler Helmut Kohl, in dem Giordano nach den Brandanschlägen von Hoyerswerda schrieb: „Nie wieder werden wir Überlebenden des Holocaust unseren Todfeinden wehrlos gegenübersteheen – niemals.“

Giordano, Blazer, rote Krawatte, den obligaten roten Kaschmirschal um den Hals, wurde gewürdigt von Karl-Heinz Theisen, Chef des Heine-Kreises, von Staatsministerin Hildegard Müller (CDU), Landtagspräsidentin Regina van Dinther (CDU), dem stellvertretenden Regierungspräsidenten Jürgen Riesenbeck (SPD) und, ironisch gereimt von Robby Heinersdorf („Theater an der Kö“), der dafür Lachsalven erntete.

Wer von Giordano eine flammende Rede zu einem aktuellen Thema erwartet hatte, sah sich getäuscht. Der Kölner Publizist sprach über das Deutsche und über den Namensgeber des Preises Heinrich Heine, mit dem er in einen fiktiven Dialog eintrat. Giordano über die Auszeichnung:

„Heinrich Heine hat mich mein ganzes geistiges Dasein lang begleitet, vom ersten Zeitpunkt meiner Reflexionsfähigkeit an, und insofern sind dieser Abend und seine Auszeichnung für den Laudandus so etwas wie ein Lebenshöhepunkt.“

Giordano verneigte sich in seiner mit Zitaten gespickten Dankesrede vor dem großen Heinrich Heine, befand aber auch:

„Aber, nach soviel Lob – das Schlimmste, was die Nachwelt Heine antun könnte, wäre ihn als Tugendbold oder hochherzigen Idealisten mißzuverstehen. Es ist ja ein grundsätzlicher Eia-Poppeia-Irrtum, Berühmtheiten für tadelsimmun zu erklären und das Lautere ihres Werkes, die Größe ihrer Kunst auch auf jede Stunde ihres Daseins zu kollektivieren, sie also ständig auf einer Höhe zu wähnen, die sie ins Unwirkliche kolportiert und verfälscht. Oh nein, so ist es nicht und so war es nicht, auch bei Heine. Er war vielmehr ausgestattet mit so ziemlich allen schwächen und Anfälligkeiten, deren sich auch das übrige Menschengeschlecht zu erfreuen und zu rühmen weiß. Heinrich Heine konnte beleidigen, vorsätzlich verletzen, bösartig argumentieren; er wußte zu schwindeln, daß sich die Balken bogen, konnte Ranküne spinnen, auf ehemalige Freunde einschlagen, bis in die Unerträglichkeit eitel sein und – sich dabei immer im Recht wähnend – ein überdimensionaler Narziß“

Ralph Giordano, darf man sagen, war ergriffen von der Auszeichnung, die Jörg Immendorff noch kurz vor seinem Tode für den Preis für Zivilcourage geschaffen hatte. Und er befand, von Bescheidenheit weit entfernt:

„Die Freunde dagegen haben mich auf mannigfache Weise, mündlich, schriftlich, per Telefon oder Post (…) wissen lassen, wie berührt sie sind, wie einverstanden und das immer wieder mit der Devise, daß gerade eine „Auszeichnung für Zivilcourage“ niemand mehr verdient hätte als ich.

Liebe Anwesende, Sie alle, wie sie hier versammelt sind – ich habe jedem von ihnen, aber auch jedem, mit einem einzigen Wort geantwortet: ‚Stimmt!'“

Hier finden Sie ein pdf mit der vollständigen Rede Ralph Giordanos.

Hier die Laudatio von Lea Rosh. Hinweis: Später stellen wir noch ein Video dazu ein.

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Ralph Giordano überläßt Wolfgang Osinski (Düsseldorf Blog) sein Manuskript, das Sie oben herunterladen können und das außerdem vom Heine-Kreis gedruckt wird, ein ausdrücklicher Wunsch des Schriftstellers.

Ralph Giordano im Kölner Moschee-Streit: „Der Islam ist das Problem“

August 21, 2007

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Der streitbare Publizist Ralph Giordano (Foto) aus Köln hat sich erneut zum Thema Moschee und Islam zu Wort gemeldet. Im Kölner Stadtanzeiger, der am 17. August über einen Protest junger Kölner Muslime gegen Giordano berichtet hatte, antwortet der 84-Jährige seinen Kritikern: „Der Islam ist das Problem.“

Dokumentation: Ralph Giordanos Brief an die DITIB – „Furcht vor der schleichenden Islamisierung“

August 18, 2007

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Ralph Giordano

Aus dem Kölner Stadtanzeiger Online:
 
Der Schriftsteller Ralph Giordano hält die Lehren des Korans für unvereinbar mit dem Grundgesetz und bezeichnet das heilige Buch der Moslems als „Lektüre des Schreckens“. Der jüdische Autor schrieb einen offenen Brief an die türkisch-islamische Organisation Ditib, die in Köln eine große Moschee bauen will. KSTA-Online dokumentiert den Brief in vollständiger Länge.
Sehr geehrter Herr Alboga,

Ihre Offene Einladung vom 14. August 2007 als Reaktion auf meinen Artikel „Nicht die Moschee, der Islam ist das Problem“ in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 12. August habe ich erhalten und aufmerksam gelesen.

Ich werde dieser Einladung aber nicht folgen. Dabei wird meine Antwort versuchen, die Formen der Höflichkeit zu wahren, ohne ein Blatt vor den Mund nehmen zu müssen. Geht es hier doch nicht um ein Duell Ditib -Giordano, sondern um ein bisher von deutscher wie von muslimisch-türkischer Seite sträflich unterschlagenes Problem von hoher innenpolitischer Brisanz – der Furcht großer Bevölkerungsteile vor einer schleichenden Islamisierung. Die seit unserem Streitgespräch vom 11. Mai 2007 mit meinem Vorstoß gegen den Bau einer zentralen Großmoschee in Köln-Ehrenfeld losgetretene Medienlawine lässt keinen Zweifel an dieser Befindlichkeit.

Zu den Gründen meiner Ablehnung: In der akuten Auseinandersetzung ist Aufrichtigkeit das Letzte, was ich von der Ditib erwarte. Ich halte sie für den verlängerten Arm des Religionsbehörde Dyanet in Ankara, eine staatlich türkische Organisation und ein Instrument türkischer Außenpolitik, ohne jede Transparenz der internen Beziehungen, ein Verband, der sich als Initiator für den Mega-Bau in Köln-Ehrenfeld einen verräterischen Schritt zu weit nach vor gewagt und damit unfreiwillig die wahre Absicht offenbart hat – mehr Macht, mehr Einfluss. Also genau das, was, so plötzlich sichtbar geworden, bundesweit eine nahezu kollektive Beunruhigung hervorgerufen hat.

Nicht nur meine eigenen Erfahrungen, auch die Auftritte von Funktionären der Ditib und anderer Migrantenverbände im Fernsehen bieten ein eher abschreckendes Bild – unliebsame Tatsachen werden nach dem Muster einer einstudierten Sprachregelung einfach bestritten. Ein kluger Kollege hat das einmal in einer scharfen Polemik gegen den Vorreiter dieser Taktik, den Schriftsteller Feridun Zaimoglu, einen „Krieg gegen die Empirie“ genannt, also gegen nachweisbare Wirklichkeiten da, wo sie schmerzhaft werden. Kommt die Rede darauf, wird sofort auf Rot geschaltet — etwa, was die hohe Betroffenheit türkischer Frauen durch Gewalt in ihrer Paarbeziehung betrifft; das Problem der Zwangsehen; die Inflation aggressiver türkischer Jugendlicher, die ihre Lehrerinnen und Mädchen ohne Kopftuch als Schlampen beschimpfen; die Hassprediger; der extensive Antisemitismus; ein unverbergbares Sympathisantentum mit dem Terror im Namen Allahs; die inakzeptable Stellung der Frau auch in den türkischen Parallelgesellschaften – sofort wird geleugnet und geschönt. Ich habe noch im Ohr, wie der Funktionär eines Migrantenverbandes die Stirn hatte, Scharia und Grundgesetz vor der Kamera für vereinbar zu erklären.

„Kriegserklärung an die Umwelt“

Für mich war die Gigantomanie der zentralen Großmoschee in Köln-Ehrenfeld nach den von den Stadträten abgesegneten Plänen der Architekten Paul und Gottfried Böhm von vornherein eine Art Kriegserklärung an die Umwelt gewesen, ein hoch integrationsfeindlicher Akt, der nur ein gutes an sich hatte, nämlich die wahre Absicht dahinter unfreiwillig zu offenbaren.

Ich würde an Ihrer Stelle, Herr Alboga, die Befindlichkeit der Mehrheitsgesellschaft und ihrer Furcht vor einer schleichenden Islamisierung angesichts immer neuer, wie Pilze aus dem Boden schießender Moscheen in Deutschland sehr ernst nehmen (wobei es so gut wie unbekannt ist, dass die großen Moscheen nach osmanischen Eroberern benannt werden, wie Mehmet II., Erstürmer von Konstantinopel). Was bedeutet: üben Sie den Rückzug! Aber nicht die Moschee, der Islam ist das Problem!

Die Schicksalsfrage: Ist er überhaupt vereinbar mit Demokratie, Menschenrechten, Pluralismus, mit Aufklärung und kritischer Methode? Es sind Muslime selbst, die dieser Frage am skeptischsten gegenüberstehen, ja, sie offen verneinen und, unter Gefährdung einer Fatwa, die eigene Religion haftbar machen als die wahre Ursache für die Schwierigkeiten, die der Islam bei seinen Anpassungsversuchen an die Moderne hat. Gerade die Türkei befindet sich derzeit in der akuten Zerreißprobe eines Spagats zwischen dem laizistischen Segment ihrer Geschichte und einem expandierenden islamischen Traditionalismus. Unweigerlich werden sich diese inneren Spannungen außenpolitisch bemerkbar machen und sich in der türkisch-muslimischen Minderheit Deutschlands widerspiegeln. Und auch davor fürchtet sich die Mehrheitsgesellschaft. Wie sie sich fürchtet vor dem Terror im Namen Allahs.

„Lektüre des Schreckens“

Ja, Allah… Ich lese den Koran – und verstumme. Eine Lektüre des Schreckens und der Fassungslosigkeit, mit ihren unzähligen Wiederholungen, Ungläubige zu töten, besonders aber Juden. Ich frage mich, wie jemand, dem der Koran, diese Stiftungsurkunde einer archaischen Hirtenkultur, heilig ist, auf dem Boden des Grundgesetzes stehen kann… Das eine schließt das andere aus, und Lippenbekenntnisse werden auch durch ihre Wiederholung nicht anders. Beide, Mehrheitsgesellschaft und türkisch-muslimische Minderheit, befinden sich in einer verteufelten Situation: Ist Integration überhaupt möglich? Wer die Aussagen von türkischen Jugendlichen hier in Deutschland, darunter solchen mit deutschem Pass, in der jüngst vom WDR ausgestrahlten Sendung zum Moscheebau „Zu groß, zu laut, zu fremd“ zur Kenntnis genommen hat, muss daran zweifeln. Sie bestätigten nicht nur, dass die Integration fehlgeschlagen ist, sondern auch, dass sich diese Ansichten nicht „einordnen“ lassen. Gibt es also eine realistische Perspektive für eine Integration, die diesen Namen verdient hätte?

Ich bezweifle das. Worauf es hinauslaufen wird, ist die Permanenz eines Zustandes, der Mehrheitsgesellschaft und muslimische Minderheit zwingt, auch ohne Integration miteinander friedlich auskommen zu müssen. Von allen möglichen Entwicklungen des Migrationsproblems ist diese die wahrscheinlichste – als regierungsübergreifendes Erbe einer von deutschen Politikern ebenso verfehlten wie unverantwortlichen Immigrationspolitik vom letzten Drittel des ausgehenden 20. Jahrhunderts bis hinein ins 21. Dabei dürfte in der überschaubaren Zukunft das Problem durch den ungleichen demographischen Verlauf zwischen Mehrheit und Minderheit innenpolitisch immer gewichtiger werden, ohne dass dabei auf hilfreiche historische Erfahrungen zurückgegriffen werden könnte.

Deutschland wird sich also an den Gedanken eines Nebeneinanders, nicht Ineinanders gewöhnen mühen qua Realität. Eine Perspektive, die weit höhere Anstrengungen im beidseitigen Umgang miteinander gebietet, wenn sie friedlich verlaufen soll, als alle vergeblichen Einordnungsbemühungen. Unerlässlich dabei: Die Kenntnis der Schranken. Auf ihr fußen die Sensibilität der Begegnungen und die Prinzipen des gegenseitigen Respekts. Oberstes Gebot: keine Gewalt.

„Das Multi-Kulti-Ideal ist ein Blindgänger“

Es wäre besser, beide Seiten würden damit sofort beginnen, als weiter der Fata Morgana einer Vereinbarkeit beider Kulturen nachzujagen. Einordnungen am Rande wird es dabei immer geben, eine kollektive Integration jedoch nicht. Das Multi-Kulti-Ideal ist ein Blindgänger, an denen die Geschichte schon überreich ist. Andererseits kennt sie auch Beispiele, dass das Unmöglich möglich wird.

Wie die Dinge stehen, sehr geehrter Herr Alboga, könnte bei einem Gespräch zwischen Ihnen und mir nichts anderes herauskommen, als der Austausch gegenseitig bekannter, aber unvereinbarer Meinungen. Deshalb, und wegen der gleich eingangs genannten Gründe, werde ich, noch einmal, Ihrer Einladung nicht folgen. Dazu kommt, dass ich mich mit Leuten, die den Völkermord an den Armeniern 1915/16 leugnen, ebenso wenig an einen Tisch setzen werde, wie mit den Lügnern von der „Auschwitzlüge“.

Ich möchte aber keinerlei Zweifel daran lassen, dass sich meine Kritik nicht gegen die Muslime richtet, sondern gegen den politischen Islam, der, würde er triumphieren, alles aufheben würde, was mir lieb und teuer ist.

Zum Schluss meiner Offenen Antwort an die Ditib appelliere ich noch einmal an den Oberbürgermeister der Stadt Köln, an die Stadträte und die Parteien, den Bau des Reißbrettentwurfs zu stornieren. Zwischen Hinterhof- und Mega-Moschee gäbe es viele Abstufungen ohne den Abschreckungseffekt, den die vorgesehene Architektur hervorgerufen bat. Die Stunde der Deeskalation ist gekommen – für beide Seiten.
 

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Passend dazu auf stern online die Diskussion zwischen den Brüdern Dr. Ekkehart Rotter, Mittelalter-Historiker und Kenner des Islamismus und seinem Bruder Gernot, emeritierter Professor für Islamwissenschaft. Statement Ekkehart Rotter: „Ich hatte auch einmal dieses romantische Orientbild. Aber je mehr ich mich als Historiker mit dem Islam beschäftigt habe, desto bewusster wurde mir die Gefahr, die mit der Verbreitung dieser totalitären Ideologie verbunden ist. Intellektuell ist er ohnehin eine Zumutung. Da streiten Muslime darüber, ob sie noch rein fürs Gebet sind, wenn sie zufällig in der U-Bahn eine Frau gestreift haben.“ Weiter zum Streitgespräch.

 

 

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Auch Welt Online bietet uns heute ein Islam-Stück. Islam-Experte Bernard Lewis, gebürtiger Brite, seit 1982 Amerikaner und Autor von 24 Büchern, mit klugen Einschätzungen. Lewis über Euro-Islam, Kriegsgefahr und den Fluch des Öls – „Der Westen hat den Islam 200 Jahre dominiert.“

Ralph Giordano: Koran ist „Lektüre des Schreckens“

August 16, 2007

„Ich frage mich, wie jemand, dem der Koran, diese Stiftungsurkunde einer archaischen Hirtenkultur, heilig ist, auf dem Boden des Grundgesetzes stehen kann… das eine schließt das andere aus“ – Publizist Ralph Giordano aus Köln in einem Brief an die türkische Staatsorganisation DITIB, die in der säkularen Bundesrepublik Moscheen für ihre Bürger baut, so auch die Mega-Moschee in Köln (einfach runterscrollen). dpa-Story hier im Focus.

Dass der Islam mit dem europäischen Menschenbild nicht vereinbar ist, glaubt auch der rheinland-pfälzische CDU-Spitzenpolitiker Christoph Böhr, über den wir hier berichtet haben. Der Beitrag ist sehr lesenswert.

Aktueller Hinweis: Auf WDR 2 wurde heute Abend über die Kölner Moschee diskutiert. Dabei behauptete Prof. Faruk Sen vom Essener Zentrum für Türkeistudien, die Moschee in Duisburg-Marxloh sei nicht mit Steuergeldern finanziert worden. Dabei hat’s WDR 2 selbst gemeldet – dass Sie und ich, wir alle, mit 3,4 Mio. Euro Steuergeldern mitbauen. Moderator Tom Hegermann zeigte sich uninformiert und hakte nicht nach.

Nachtrag, Freitag. 17. August: Dazu passend, was faz.net heute über die Notwendigkeit der Aufklärung im Islam schreibt.

Heine-Kreis ehrt Ralph Giordano

August 1, 2007

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Der Düsseldorfer Heine-Kreis um Karl-Heinz Theisen will am 28. September zum zweiten Mal seinen Preis für Zivilcourage vergeben. Ausgezeichnet wird der engagierte Publizist Ralph Giordano (84, Foto) aus Köln, der in diesem Jahr Schlagzeilen mit seinem politisch inkorrekten Eintreten gegen die Kölner Mega-Moschee machte und Burkaträgerinnen als „menschliche Pinguine“ bezeichnete. Die Feier findet im Schlösschen des Regierungspräsidenten statt. Die Auszeichnung 2006 war an Schriftsteller Walter Kempowski gegangen.

Vor Samstag-Demo gegen die Kölner Mega-Moschee: Ralph Giordano sagt: „Ich bin doch kein Türkenschreck“

Juni 13, 2007

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Streitbarer Geist: Ralph Giordano – Foto: ddp

Für den kommenden Samstag (16. Juni) hat die teils als „rechtsextrem“, teils als „rechtspopulistisch“ eingestufte Kölner Lokalpartei „Pro Köln“, die auch im Rat der Stadt Köln vertreten ist, zu einer Demo gegen die geplante Kölner Mega-Moschee aufgerufen. Gegenüber Spiegel Online wiederholte Schriftsteller Ralph Giordano jetzt bereits einmal getätigte Äußerungen gegen „Pro Köln“, es handele sich bei ihr „um eine lokal zeitgenössische Variante des Nationalsozialismus“, die wenn sie könnten, wie sie wollten, „ihn in eine Gaskammer“ stecken würden. Gleichzeitig bekräftigt Giordano seine Ablehnung der Moschee erneut, spricht sich gegen die schleichende Islamisierung in Deutschland aus und stellt gleichwohl klar: „Ich bin doch kein Türkenschreck.“ Volltext hier auf Spiegel Online.

Nachtrag: Es gibt auch eine eher größer und wichtiger erscheinende Gegendemo – pro Moschee, bei der DGB, SPD, Grüne und Muslime gemeinsam antreten. Info hier auf der Website des DGB Köln.

Nachtrag II: Giordano äußert sich in einem Leserbrief zu dem Islam-Artikel von Michael Spreng im Hamburger Abendblatt. Hier der Giordano-Brief.

Nach Ralph Giordano: Auch Necla Kelek kritisiert heute in der FAZ den Bau der Kölner Mega-Moschee

Juni 5, 2007

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Foto: picture-alliance/dpa

Nach der massiven Kritik von Schriftsteller Ralph Giordano am Bau der Mega-Moschee in Köln und am Herrschaftsanspruch des Islam verteidigt die Soziologin Necla Kelek heute den 84Jährigen. In einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung kritisiert sie gleichfalls den Bau der Moschee. Der Streit über den Bau der mit 50 Meter hohen Minaretten geplanten Moschee steht für die Inhaberin einer Mercator-Professur an der Uni Duisburg-Essen in einer Linie mit der Auseinandersetzung um die politische Symbolkraft des Kopftuches.

Die Soziologin und Autorin heute in der FAZ (Auszüge aus faz-net):

„Der Islam ist und macht Politik. Die Kopftücher, die die Gesichter der Frauen einschnüren, und die farblosen Mäntel, die die Körper der Frauen verbergen sollen, sind das modisch Unvorteilhafteste, was Schneider je zusammengenäht haben, nur noch übertroffen vom schwarzen Zelt, dem Tschador: Er macht die Frauen zu einem entpersönlichten Nichts“, schreibt Kelek in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Dienstagsausgabe). „Als Muslimin verwahre ich mich dagegen, dass diese Frauen solch eine Verkleidung im Namen des Islam tragen. Es gibt dafür keine religiösen, sondern nur politische Begründungen.“ In ihrem Artikel kritisiert Kelek den Islam, wie er in vielen Moscheen in Deutschland praktiziert werde, als „ein Hindernis für die Integration“; jene Moscheen seien „Keimzellen einer Gegengesellschaft“. Vielen Vertretern der Muslime in Deutschland wirft Kelek vor, die sozialen Probleme nicht anzupacken. „Doch eine Religion, die den Anspruch erhebt, alle Aspekte des öffentlichen und privaten Lebens eines Gläubigen in Vorschriften und Gebote zu fassen – und dies über vierundzwanzig Stunden eines jeden Tages – kann sich nicht bei erstbester Gelegenheit vor den Folgen dieses Anspruches drücken“, schreibt Kelek

Hier ein kommentierter längerer Text zu dem Beitrag auf einem Blog der ZEIT, dem Necla Kelek ihren Artikel vorab zugeschickt hatte. Empfehlenswert für den Diskurs, auch wenn Blogger Jörg Lau nicht mit allem einverstanden ist, was Necla Kelek schreibt.

Hier auch ein Beitrag des Humanistischen Pressedienstes zum Thema.

Nachtrag, 6. Juni: Der komplette Artikel von Necla Kelek jetzt auch online bei der FAZ – Lesebefehl!

MOSCHEE-STREIT KÖLN: Ralph Giordano greift Claudia Roth und Christian Ströbele an: „Gnadenlose Verneiner berechtiger Eigeninteressen der Mehrheitsgesellschaft“

Juni 3, 2007

Kein Intellektueller findet schärfere Worte über islamischen Herrschaftsanspruch: Ralph Giordano

Der Streit um die Kölner Mega-Moschee: Schriftsteller Ralph Giordano legt nach. Im Kölner Stadtanzeiger bekennt sich der 84Jährige ausdrücklich erneut zu den von ihm vorgetragenen Vorwürfen, Bedenken und Forderungen und greift namentlich die Galionsfiguren der Grünen, Claudia Roth und Christian Ströbele, als „professionelle Multikulti-Illusionisten“ und „gnadenlose Verneiner berechtigter Eigeninteressen der Mehrheitsgesellschaft“ an.

Das Echo auf die Äußerungen Ralph Giordanos ist groß, wobei Bewahrer des politisch korrekten Kurses bei ihm Beißprobleme haben. Bei Giordano ist, wie hier bereits dargelegt, die Angriffsfläche so gering, dass selbst die Süddeutsche nur mit Wattebällchen wirft. Die SZ: „Trotz seiner wütenden Proteste gegen den Bau eines islamischen Gotteshauses in Köln ist Ralph Giordano kein Rechtsradikaler.“ Der Nazi-Verfolgte und Bundesverdienstkreuzträger ist in den letzten Wochen zum profiliertesten Islamkritiker unter Deutschlands Intellektuellen avanciert.

Auszüge aus dem Artikel aus dem Kölner Stadtanzeiger:

„Ich wehre mich gegen ein Erpresserpotenzial, das uns unter islamischer Beobachtung halten will und seine Tentakel von Zentral- und Vorderasien bis in die Mitte Europas ausgeworfen hat: Wer nicht kuscht, der lebt gefährlich! Soll ich nun schweigen und alle meine erkämpften und erlittenen Kriterien verraten, weil auch mir mit Mord gedroht wurde? Was, Germania, ist hier falsch gelaufen, dass heute so gefragt werden muss? Damit komme ich auf jene professionellen Multikulti-Illusionisten, xenophile Anwälte aus der linksliberalen Ecke, wie Hans Chrisian Ströbele und Claudia Roth, gnadenlose Verneiner berechtigter Eigeninteressen der Mehrheitsgesellschaft und Großverhinderer jeglicher realistischen Lagebeurteilung des Immigrantenproblems – sie sind im Auge zu behalten.“

„Ich werde mich auch weiterhin tabulos wenden gegen alle grundgesetzwidrigen und damit integrationsfeindlichen Verhältnisse und Zustände innerhalb der muslimischen Minderheit, allen voran gegen die inakzeptable Stellung der Frau (wie sie niemand erschütternder dokumentiert hat, als die türkische Soziologin Frau Dr. Necla Kelek, im Namen aller anderen entwürdigten und bedrohten Leidensgenossinnen). Ich werde auch weiterhin kritisch Stellung nehmen gegen jene Imame und Verbandsfunktionäre, die den liberalen Rahmen und die Toleranz der freiheitlichen Verfassung nutzen, um totalitäre Ansichten von Staat und Religion in ihren Enklaven durchzusetzen; die die Spielregeln rechtsstaatlicher Verfasstheit unterminieren, mit antiwestlicher Indoktrination Scharia-orientierten Unterricht geben und die Standards der Demokratie – wie Koedukation, Sexualunterricht, Sport, Klassenfahrten, Geschlechtergleichheit – verweigern.“

Zum Volltext im KÖLNER STADTANZEIGER

Morddrohungen gegen Ralph Giordano im Kölner Moschee-Streit: Schriftsteller sieht radikale Muslime und Rechtsextreme in einem Boot

Mai 23, 2007

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Ralph Giordano

Mit ungewohnter Klarheit hatte sich Schriftsteller Ralph Giordano (84) gegen den Bau der Kölner Groß-Moschee ausgesprochen. Wir berichteten. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp legte Giordano jetzt nach. Er betonte, es gebe «eine unheilige Allianz» radikaler muslimischer Kreise in Deutschland, die gemeinsam mit deutschen Rechtsextremisten antisemitische Propaganda verbreiteten und jüdische Menschen bedrohten oder sogar angriffen. Er selbst habe bereits eindeutig von Muslimen «telefonisch Morddrohungen erhalten».

Giordano warf der Politik vor, sie «ignoriere den Willen der Bevölkerung, die mehrheitlich gegen den Bau der Moschee ist». Es sei erschreckend, dass sich viele Menschen nicht trauten, dies öffentlich zu zeigen, «weil sie entweder Angst haben, in die rechtsextreme Ecke gestellt oder von Muslimen bedroht zu werden». Dies sei «eine höchst gefährliche Situation», warnte der Publizist.

Klartext-Interview hier im Kölner Stadtanzeiger.

Nachtrag, 24. Mai 2007: Hier ein Meinungsbeitrag von Berthold Kohler aus der FAZ von heute:

In Deutschland wird gerne in die Ecke gestellt. Nicht in irgendeine – in die „rechte“. Wenig anderes ist im öffentlichen Diskurs so wirkungsvoll wie die verbale Deportation an einen Platz, den die sonst so tolerante Gesellschaft für die von ihr Geächteten abgesteckt hat. Diese politische Todeszone ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden, denn zwischen „rechts“ und „rechtsextrem“ wird in der Debatte immer seltener unterschieden. Die Linke in diesem Lande hat es unter Ausnutzung ihrer Diskursüberlegenheit dahin gebracht, dass selbst brave CDU-Mitglieder nur dann nicht vor dem Attribut „rechts“ zurückschrecken, wenn sie die Unschuld ihrer Gesinnung durch die Beteiligung an einer der vielen Kampagnen „gegen rechts“ beweisen können.Doch was tun, wenn einer den von der Linken vorgeschriebenen Meinungskorridor verlässt, dem man nicht ganz so leicht wie Hohmann und Oettinger eine unziemliche Neigung hin zu den Unberührbaren unterstellen kann? Das erfährt gerade der Publizist Ralph Giordano am eigenen Leibe.Er hatte es gewagt, gegen den Bau einer Moschee in Köln zu sprechen und davon, dass die Integration vieler Muslime in Deutschland gescheitert sei. Rechtsradikale Anwandlungen konnte man ihm, dem vom Hitler-Regime verfolgten Juden, beim schlechtesten Willen nicht andichten. Hilfsweise wirft man ihm jetzt nicht weniger Schlimmes vor: ein nützlicher Idiot zu sein, der mit seiner Kritik einer „rechten“ Gruppierung in die Hände spiele, die gegen den Moscheebau auftritt. Hat er nicht auch noch die Würde einer Burka-Trägerin dadurch verletzt, dass er sie als menschlichen Pinguin bezeichnete? Die Würde der Nonnen, die in diesem Land schon lange mit solchen Vergleichen leben müssen, kümmerte Giordanos Ankläger noch nicht. Er wird dafür gebrandmarkt, dass er ausspricht, was viele aus Angst vor dem Brandeisen mit dem Schriftzug „rechts“ nicht mehr zu sagen wagen. In Köln haben alle Parteien, auch die CDU, für den Moschee-Bau gestimmt, obwohl das Projekt in der Bevölkerung auf erhebliche Ablehnung stößt. Wer aber spielt „den Rechten“ in die Hände? Einer, der sein Recht auf kulturelle Selbstbestimmung geltend macht, Zweifel und Sorgen äußert, die er mit vielen anderen teilt? Oder jene, die behaupten, ein guter (also nicht „rechter“) Demokrat dürfe solche Gedanken gar nicht haben, geschweige denn aussprechen?

Hier ein aktueller WELT-Artikel mit bisher 19 Seiten Kommentaren! Fast alle sind gegen die Moschee, gegen die Politiker und gegen die dummdreiste Verklärung des Islams in unserer Republik!
Und hier das vorläufig letzte Interview mit Giordano!

KÖLN – Ralph Giordano: „Stoppt den Bau dieser Moschee“

Mai 17, 2007

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Kontrahenten: Bekir Alboga…

Der Kölner Stadtanzeiger macht neuerdings auch Fernsehen, zu sehen im Internet. Zur Premiere der Sendung „Streit im Turm“ lud die Zeitung den Schriftsteller und TV-Autor Ralph Giordano und den Moslem Bekir Alboga ein. Alboga ist Dialogbeauftragter der Organisation DITIB, die eine Groß-Moschee in Köln-Ehrenfeld bauen will. Die DITIB (Einschätzung der Heinrich-Böll-Stiftung HIER) ist an das „Präsidium für religiöse Angelegenheiten“ in der Türkei angebunden, sie betreibt Hunderte von Moscheen, vermittelt Imame und bietet u.a. Deutschkurse an.

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…und Ralph Giordano

Giordano, Bundesverdienstkreuzträger, wurde im Dritten Reich verfolgt und ist erbitterter Gegner des Rechtsextremismus. Der 84Jährige fordert, den Bau der Großmoschee zu stoppen und sagt Sätze wie diesen: „Auf dem Weg hierher mußte ich einen Anblick ertragen, der meine Ästhetik beschädigt hat – eine von oben bis unten verhüllte Frau, ein menschlicher Pinguin.“ Alboga bestreitet in dem Gespräch die Existenz einer Parallelgesellschaft und die Verwurzelung des „Ehrenmorde“-Phänomens in der islamischen Kultur.

HIER können Sie Auszüge nachlesen .

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Streitobjekt: Moschee mit 27 Meter hohen Minaretten

Heine-Kreis-Preisträger Giordano kontra Mega-Moschee

Oktober 24, 2008

Am Wochenende wird in unserer Nachbarstadt Duisburg die bislang größte Moschee Deutschlands (Foto) mit Platz für 1200 Menschen eröffnet.

Schriftsteller Ralph Giordano, im Februar vom Düsseldorfer Heine-Kreis um Karl-Heinz Theisen mit dem Preis für Zivilcourage bedacht, ruft in einem Beitrag für die Welt aus Anlass der Eröffnung der Mega-Moschee in Duisburg-Marxloh zum „öffentlichen Widerstand“ gegen Moscheebauten auf. Die monströsen Bauten dokumentierten den „Anspruch einer Minderheit auf Macht und Einfluss“. [Read more]

Giordano empört sich über BGH-Urteil

Mai 29, 2007

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Ralph Giordano: Bürstet gegen den Mainstream

Schriftsteller Ralph Giordano hat sich über das BGH-Urteil empört, wonach das Aufrufen zum Dschihad nur noch bedingt strafbewehrt bleiben soll. Die Karlsruher Richter hatten am Freitag entschieden, dass das Werben für die Terrororganisationen Al-Qaida oder den «heiligen Krieg» nicht mehr als Unterstützung einer terroristischen Vereinigung, sondern allenfalls als Mitglieder- oder Unterstützerwerbung strafbar sei. Giordano, Jude, Nazi-Verfolgter, Bundesverdienstkreuzträger, nimmt sich mit 84 Jahren die Freiheit, Dinge auszusprechen, die in einem Klima abnehmender  Multikulti-Bejahung und wachsender Zweifel an der Höhe der Toleranzschwelle immer noch wenige Intellektuelle sich zu sagen trauen. Hier die Bemerkungen Giordanos über den beabsichtigten Moschee-Bau in Köln.

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