Die Nachtwandlerin – erstmalig in Düsseldorf auf der Bühne

Januar 18, 2023

Erstmalig in Düsseldorf: „La sonnambula“ – die Nachtwandlerin. Foto: Daniel Senzek

Am Sonntag, 26. Februar 2023, um 18.30 Uhr, kommt Vincenzo Bellinis „La sonnambula“ – die Nachtwandlerin – im Opernhaus Düsseldorf auf die Bühne, und das zum ersten Mal in der langen Aufführungs­geschichte der Deutschen Oper am Rhein. Antonino Fogliani hat die musikalische Leitung, szenisch erforscht Johannes Erath das scheinbare Idyll mitten in den Schweizer Alpen, wo sich eine abgeschiedene Dorfgesell­schaft auf die nächste Hochzeit vorbereitet.

Amina soll diesmal die Glückliche sein, der Bräuti­gam Elvino. Doch der wendet sich schnell wieder seiner Ehemaligen zu, denn: Die Braut schlafwandelt in das Bett eines soeben angekom­menen Fremden. Dem Grafen Rodolfo, Sohn des ehemaligen Grundherrn und inkognito unterwegs, glauben die Dörfler die Unschuldsbeteuerungen allerdings ebenso wenig wie Amina, bis diese erneut nachtwandelt und der kollektive Gespensterglaube auf eine hartnäckige Probe gestellt wird.

 

Surreale Moment zwischen Idyll und Absturzkante

 

Das Motiv des Schlafwandelns hat bei Bellini eine utopische Kraft. Zwischen schönsten Koloraturen und schwelgerischen Melodien beschreibt es einen Eskapismus, der die Sehnsucht nach Freiheit und Aufbruch schmerzlich deutlich macht. Dieser Spur folgt Johannes Erath, der für seine poetisch-feinsinnigen Arbeiten erst kürzlich an den Opern Köln („Les troyens“ von Hector Berlioz) und Frankfurt („Die Meister­singer von Nürnberg“ von Richard Wagner) gefeiert wurde und sich im September 2020 mit „Vissi d’arte“, seiner berüh­renden Liebeserklärung an die Oper, dem Düsseldorfer Publikum vorstellte. Im Team mit Bernhard Hammer (Bühne), Jorge Jara (Kostüme), Nicol Hungsberg (Lichtdesign) und Bibi Abel (Video) leuchtet er surreale Momente zwischen Idyll und Absturzkante aus: Wer schläft hier eigentlich – und wer ist wach? 

Als Amina debütiert die australisch-mauritianische Sopranistin Stacey Alleaume, die u.a. als Gilda („Rigoletto“) bei den Bregenzer Festspielen 2019 und 2021 sehr erfolgreich war. An ihrer Seite singen Edgardo Rocha (Elvino), Bogdan Taloș (Graf Rodolfo), Heidi-Elisabeth Meier (Lisa), Katarzyna Kuncio (Teresa), Valentin Ruckebier (Alessio) und der Chor der Deutschen Oper am Rhein. Die Düsseldorfer Sympho­niker spielen unter der Leitung von Antonino Fogliani.

Oper Düsseldorf: „Ordre des Arts et des Lettres“ für Tobias Richter und Jeanne Piland

Juli 6, 2009

In einer feierlichen Zeremonie im Opernhaus überreichte Frankreichs Botschafter, Bernard de Montferrand (im Bild rechts / Foto: Johannes Galert), dem scheidenden Opernintendant Tobias Richter und Kammersängerin Jeanne Piland den selten vergebenen „Ordre des Arts et des Lettres„, den Orden der Künste und der Literatur der französischen Regierung.

Zu den beiden derart Geehrten gewandt, betonte der Botschafter, manche Stücke, etwa „Les Troyens“, in dem Jeanne Piland die „Didon“ gibt, würden in Deutschland öfter zur Aufführung als in seinem Heimatland. Herzlich schloss er Jeanne Piland in seine Arme. Beide Preisträger bedankten sich auch auf Französisch. Unter den Gästen waren Stadtdirektor Helmut Rattenhuber, Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, Polizeipräsident Herbert Schenkelberg und Parfum-Papst Frank Schnitzler (war am Vorabend nach München geflogen, um Edita Gruberova in „Lucrezia Borgia“ zu sehen).

Düsseldorfs Kammersängerin Jeanne Piland erhält Auszeichnung „Chevalier des Arts et des Lettres“

Juni 28, 2009

Große Auszeichnung für Kammersängerin Jeanne Piland: Die aus East Carolina stammende Amerikanerin, in Düsseldorf 2003 als Kammersängerin „geadelt“, erhält am kommenden Donnerstagnachmittag die nicht mit leichter Hand vergebene Auszeichnung „Ordre des Arts et des Lettres“ der französischen Regierung.

Jeanne Piland, die heute, Sonntag, erneut in einem französischen Stück auf der Bühne steht – sie gibt die Didon in „Le Troyens“ – erhält die Auszeichnung  der ersten Stufe `Chevalier des Arts et des Lettres“. Mit der Ausnahme-Mezzosopranistin wird der scheidende Generalintendant Tobias Richter geehrt – allerdings erhält er die eine Stufe höhere Auszeichnung ´Officier des Arts et des Lettres`.

Neben Jeanne Piland gehören nur wenige darstellende Künstler zu den Trägern dieser Auszeichnung, etwa Pina Bausch und Rudolf Nurejew († 1993), Robert Redford und Tony Cragg.

Zu Jeannes französischen Partien gehören

  • „Didon“ in Berlioz‘  Les Troyens (am 5. Juli, 17 Uhr wieder in Düsseldorf zu sehen), die sie mit Bravour in Düsseldorf in einer Christof Loy-Produktion und ebenso in Stuttgart gab. [Read more]

Düsseldorfer Kammersängerin Jeanne Piland – Applausstürme in der Bayerischen Staatsoper

Oktober 20, 2007

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Jeanne Piland (links), Edita Gruberova 

Der Applaus gestern Abend wollte nicht enden – Vorhang nach Vorhang für eine überwältigende Aufführung von Donizettis „Robert Devereux“, mit dem die Bayerische Staatsoper wie im letzten Jahr ihr Publikum begeisterte. Ausverkauftes Haus bei allen Vorstellungen; Getrampel und frenetischer Applaus sind verdienter Dank für ein überragendes Ensemble. Immer wieder verneigten sich die Protagonisten – die großartige Edita Gruberova (Sopran / Elisabetta) und unsere überaus beeindruckende Düsseldorfer Kammersängerin, Mezzosopranistin Jeanne Piland (Sara), Massimiliano Pisapia  (Roberto Devereux; sprang gestern ohne Ensemble-Probe ein) und Paolo Gavanelli (enttäuschter Freund Nottingham).

„Vor rund 30 Jahren stand ich vor diesem Theater“, erinnert sich Jeanne Piland, „und ich dachte, na, da werde ich wohl nie singen.“ Jetzt kennt sie die Bühne der beeindruckenden Staatsoper schon 20 Jahre. Und München liebt sie. Beim Abendessen nach der Aufführung im der Oper gegenüber liegenden „Spatenhaus“ setzte sich der Applaus fort – eine komplette Tischgesellschaft stand sogar geschlossen auf! „Die Resonanz“, sagt der Herr vom Nebentisch, dem der Besuch der Vorstellung zum Geburtstag geschenkt wurde, „ist auch für Münchner Verhältnisse ganz außerordentlich.“ 

Noch zwei weitere Aufführungen hat Jeanne an der Isar, dann geht’s zurück nach Düsseldorf, wo sie zuletzt als „Dído“ in „Les Troyens“ zu sehen war. Beides, „Les Troyens“ in Düsseldorf und „Roberto Devereux“ in München, inszenierte Christof Loy, dessen spartanische Bühnenbilder von grenzenloser Einfallslosigkeit sind. Oder kämen Sie auf die Idee, eine Szenerie um den Königshof im England des frühen 15. Jahrhunderts in ein äußerst spartanisches Ambiente zu verlegen, das man am ehesten als angedeutete Flughafenhalle identifzieren könnte ? 

Aber vielleicht fehlt mir einfach nur der Zugang dazu.

Düsseldorfer Kammersängerin Jeanne Piland – heute Premiere in der Bayerischen Staatsoper mit „Roberto Devereux“

Oktober 10, 2007

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„Sara“ Jeanne Piland (links), Edita Gruberova („Elisabetta“) in „Roberto Devereux“

Im letzten Jahr verlieh ihr die Münchner Tageszeitung „tz“ die „Rose“ für kulturelle Höchstleistungen. Jeanne Piland erhielt die Auszeichnung für ihre Interpretation der „Sara“ in Gaetano Donizettis Oper „Roberto Devereux„, in der sie neben Edita Gruberova brillierte. Die Süddeutsche Zeitung urteilte: „Jeanne Piland (..) berührte im Schmerz und begeisterte mit stupendem dramatischem Ausdruck.“

Heute Abend steht unsere Düsseldorfer Kammersängerin wieder auf der Bühne der Bayerischen Staatsoper in München – wieder in Donizettis selten gespielter tragischer Oper. Am 27. Oktober ist die letzte Vorstellung. In Düsseldorf war die Mezzosopranistin zuletzt vor zwei Wochen als Königin „Dido“ in „Les Troyens“ zu sehen.