Johanna von Koczian: Triumph in der „Komödie“

Oktober 21, 2009

Mit Standing Ovation gefeiert: Johanna von Koczian

Nein, eine Komödie ist es nicht: Das Stück „Oskar und die Dame in Rosa“ nach dem Buch von Eric Emmanuel Schmitt verhält sich zu schenkelklopfendem Humor wie bittersüße Schokolade zur Heinemann-Praline. Doch Helmut Fuschl und Paul Haizmann, die Hausherren der Düsseldorfer Komödie an der Steinstraße, gehen gern mal neue Wege.

Die Premierengäste des Förderkreises erlebten gestern gleichwohl einen grandiosen Theaterabend dank Johanna von Koczian. Die 76jährige Schauspielerin brillierte in dem textschweren Ein-Personen-Stück als Krankenhaus-Betreuerin des zehnjährigen Leukämie-kranken Oskar, die dem todkranken Kind die verbleibenden Tage seines jungen Lebens mit Liebe und Phantasie füllt. Als vorgebliche ehemalige Catcherin („Die Würgerin von Languedoc“) erfindet sie Geschichten, führt ihn an den Glauben heran und lenkt mit einer Idee von seinem Leiden ab: Er solle sich vorstellen, jeder Tag sei wie zehn Lebensjahre.

Johanna von Koczian spricht die Doppelrolle „Oskar“ und „Oma Rosa“ – ein wahrer Text-Marathon – überzeugend, einfühlsam, ohne Versprecher. Ein Stück das berührt, eine große Schauspielerin, die ihren Zuschauern einen besonderen Theaterabend bescherte.

Das Publikum dankte ihr: Standing Ovation und stürmischer Applaus.

Nach der Aufführung wurden die Premierengäste weiter verwöhnt: Elmar Gorges, der im „Brand’s Jupp“ in Wittlaer für frischen Wind in der Küche sorgt, servierte delikate Canapees.

Johanna von Koczian mit dem Förderkreis-Vorsitzenden Wolfram Eckardt und dessen Frau Petra sowie Intendant Helmut Fuschl (vorn).