Düsseldorf International holt Marktanteile zurück; NRWs größter Flughafen mit „Slots im Gepäck“ auf der Tourismusbörse ITB
März 9, 2006 by Onkel Oberbilk
Berlin. „Die Karten sind neu gemischt.“ Beim Branchenempfang des Düsseldorfer Flughafens auf der Internationalen Tourismus Börse in Berlin skizzierte Dr. Rainer Schwarz, Vorsitzender der Düsseldorf Flughafengeschäftsführung, jetzt die Marktsituation des Luftverkehrs in Nordrhein-Westfalen. Durch die neue Genehmigung des Airports, die mittelfristig ein Wachstum von rund 20 Prozent ermöglicht, trat das Flughafenmanagement die Reise zur ITB erstmals seit vielen Jahren wieder mit „Slots im Gepäck“ an. „Düsseldorf holt sich Marktanteile zurück“, so Schwarz, „die infolge der Wachstumsgrenzen in den letzten Jahren verloren gingen.“
Schwarz stellte den rund 200 geladenen Gästen aus der Airline- und Tourismusindustrie nicht nur das aktuelle Verkehrsangebot und die sich aus der neuen Genehmigung ergebenden Wachstumsmöglichkeiten vor. Umfassend informierte er die Branchenexperten über die Kernpunkte der Düsseldorfer Langstrecken-Strategie: „Non-Stop zu starken Märkten, One-Stop zu den globalen Wirtschaftszentren. Mit der neuen Delta-Verbindung nach Atlanta und den zwei täglichen Flügen von Emirates nach Dubai verbindet Düsseldorf das Exportland Nordrhein-Westfalen mit den Mega-Hubs in Ost und West.“ Er bezeichnete den Ausbau von Langstreckenverbindungen daher als eine der wichtigsten Aufgaben eines Mobilitäts-Providers im Sinne der Standortqualität.
„Mit 70 wöchentlichen Langstreckenflügen zu 30 Zielen ist Düsseldorf für den Wirtschaftsstandort NRW alternativlos“, betonte der Flughafen-Manager. Dies gelte insbesondere für den Geschäftsreiseverkehr: „Hier meldet sich Köln vom Markt ab“, sagte Schwarz mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen am Airport der Domstadt: Alitalia, Iberia, Olympic, Finnair, Aer Lingus, Aeroflot, Air France und Swiss bedienen Köln/Bonn schon länger nicht mehr. Lufthansa fliegt von Köln aus nur noch mit einem Rumpfangebot, British Airways kehrt dem Airport noch im März den Rücken und, auch Air Baltic verlässt noch im Sommer den Köln/Bonner-Airport und wird dann ihr Streckenprogramm auf Düsseldorf konzentrieren. „Mit den neuen Marktchancen in Düsseldorf konzentriert sich der hochwertige Geschäftsreiseverkehr wieder auf die Landeshauptstadt. Die peripheren Standorte Weeze, Köln und Dortmund müssen sich mit Low-Cost-Verkehren begnügen.“
„Düsseldorf setzt auf gesundes Wachstum mit einem umfassenden Verkehrsangebot in allen Segmenten“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung während des Branchentreffs. Und: „Bei der Akquisition und Entwicklung neuer Strecken stehen die Marktbedürfnisse im Vordergrund. Wir werden Low-Cost-Verkehre nicht durch Dumping-Angebote einkaufen und dadurch Passagierwachstum am eigentlichen Standortbedürfnis vorbei entwickeln.“
Düsseldorf erwartet in diesem Jahr rund eine Million zusätzliche Passagiere und wird damit die 16-Millionen-Marke deutlich überschreiten. Bereits im traditionell verkehrsschwachen Januar zählte der Airport erstmals in einem Januar-Monat über eine Million Fluggäste. Vom drittgrößten deutschen Airport fliegen 70 Fluggesellschaften zu 170 Zielen weltweit. Bereits jeder zehnte Passagier in Düsseldorf reist im Langstreckenverkehr.
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