„Mutter unser, die du bist im Himmel“
November 12, 2006 by osi
Gottesdarstellung Michelangelos (Erschaffung des Adam)
Jetzt gibt es die politisch korrekte Bibel. Als böte die Welt nicht genügend Gründe sich den Kopf zu zerbrechen, machte sich eine Vereinigung von 42 Theologinnen und zehn Theologen aus Deutschland und der Schweiz Gedanken über das Überirdische, genauer: über Gott. Herausgekommen ist eine Bibel ohne den bekannten männlichen Gott, ohne frauenfeindliche oder antisemitische Bemerkungen. Wenn es etwa bei Paulus heißt „Das Weib schweige in der Gemeinde“ heißt es in der Neufassung der TheologInnen nunmehr „Die Frau schweige in der Gemeinde“. (Aha!) Wo von Brüdern die Rede ist, werden geschlechterübergreifend Geschwister daraus. Frauen tauchen auf als Jüngerinnen, Fischerinnen, Philosophinnen. Also: die Bibel, wie Alice Schwarzer sie lieber läse (obwohl: Alice S. hat einen scharfen Sinn für Mumpitz, wer weiß). Die politisch korrekte Bibel heißt „Bibel in gerechter Sprache“ und kommt auch sprachlich salopper daher als die uns bekannte. So heißt es etwa zu Adam und Eva:“Und obwohl die beiden nichts anhatten, der Mensch als Mann und seine Frau, schämten sie sich nicht. Die Schlange hatte weniger an aber mehr drauf als die anderen Tiere des Feldes“. Der Gütersloher Verlag, der die weiberweich gespülte Bibel herausbringt, hat angeblich eine Fülle von Vorbestellungen. Das überrascht nicht. Demnächst „Mutter unser, die du bist im Himmel?“
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