Strafanzeige gegen Polizeipräsidenten in Hannover wegen Thematisierung der Gewalthäufigkeit bei Aussiedlern
Juni 10, 2007 by osi
Integration geglückt: Waldemar Pfening aus dem sibirischen Omsk gründete eine Autowerkstatt
Es ist schon ein absurder Vorgang, wenn die Gesellschaft für bedrohte Völker Strafanzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen einen Polizeipräsidenten erstattet. Hannovers oberster Polizist Hans-Dieter Klosa hat russlanddeutsche Aussiedler als eine „Klientel“ bezeichnet, die „durch ihre Gewaltbereitschaft auffällt“. Die SPD in Hamburg-Bergedorf sieht das genauso wie er. In Bergedorf hat der Amtsrichter Olof Masch seine Delinquenten zwischen 14 und 21 Jahren statistisch erfasst. Von 567 Menschen in der Altersgruppe kam ein Drittel aus Russland und zum Teil aus Polen. Hierzulande hat LKA-Chef Wolfgang Gatzke schon vor drei Jahren die hohe Kriminalität der Russland-Aussiedler thematisiert. Die Neusser haben mit den Russlanddeutschen besondere Probleme.
Der Strom der Aussiedler läßt jedoch deutlich nach – eine gute Nachricht. Was die „Landsmannschaft der Russen aus Deutschland“ naturgemäß anders sieht:
„Laut offiziellen Angaben gingen die Spätaussiedlerzahlen im vergangenen Jahr ganz erheblich zurück. Nachdem die Zahlen bereits 2005 von 59.093 im Jahr 2004 auf 35.522 gesunken waren, wurde 2006 mit nur mehr 7.747 ein Besorgnis erregender Wert erreicht. Dass nicht mit einer Trendwende zu rechnen ist, zeigt die erste Monatsstatistik des Jahres 2007, die einen weiteren Rückgang befürchten lässt – 1036 Spätaussiedler im Januar und Februar 2006 stehen demnach 841 in den beiden Monaten dieses Jahres gegenüber.“
Im WebLawBlog gibt es dazu einen Beitrag, der Änderungen in der Akzeptanz beschreibt und den Hintergrund ein wenig beleuchtet. In Städten wie Cloppenburg wird besonders deutlich, wie drei Millionen Russen, die mittlerweile bei uns leben und von denen etwa 80 Prozent russisch sozialisiert wurden, eine Gemeinschaft beeinflussen.
Kommentare