Explosion in New York

Juli 18, 2007

Wenn bei der Tagesschau um Mitternacht angekündigt wird, dass es mitten in New York eine Explosion gegeben habe, denkt man gleich an eine Terror-Attacke. CNN meldet gegen 00:30 Uhr eine Explosion eines Transformators in der Nähe der Grand Central Station. Es habe keine Opfer gegeben…

Update: Etwas mehr auf Fox News. Danach gab es eine riesige Rauchsäule zwischen Grand Central Station und Chrysler Building, natürlich die entsprechende Panik und zahlreiche Züge wurden umgeleitet. 

Update, 19. Juli: Spiegel Online hat heute mehr.

Er hat uns über viele Jahre die Landespolitik erklärt – Helmut Breuer (Die Welt) ist heute gestorben

Juli 18, 2007

 

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Helmut Breuer ist heute gestorben. Ein Freund, ein Wegbegleiter, ein brillanter Journalist. Er hat den Menschen an Rhein und Ruhr über Jahrzehnte vermittelt, was in der Landespolitik geschah. Keiner kommentierte scharfsinniger, keiner kannte Historie, agierende Personen und Zusammenhänge besser als Helmut.

Er wohnte in Mönchengladbach. Seit seine Frau Chris vor zweieinhalb Jahren starb, zog es ihn nach Düsseldorf. Er suchte eine Wohnung in der Altstadt. Er wollte kurze Wege zum Kiosk, um sich mit seinem Lebenselixir Zeitung zu versorgen, kurze Wege in die Kneipe, in Restaurants, Kontakt zu Menschen, zum Leben.

Helmut war leidenschaftlicher Journalist, bekennender Gourmet, ein Freund des Stierkampfs, Gründer der „Peña Borussia“, eines Stierkampf-Fanclubs mit Basis in seiner Heimatstadt Mönchengladbach. In Pamplona, zur Feria de San Fermin, war er seit 1964 hoch geschätzter Dauergast mit Stammplatz auf der Ehrentribüne. Kann gut sein, dass die Zeitungen dort ihn in großen Artikeln würdigen.

Helmut hat in Köln, Bonn, Berlin studiert – Germanistik, Geschichte und Politologie. Berufliche Stationen waren die NRZ, die Rheinische Post und die Welt, für die er seit 1986 die Landespolitik unter die kritische Lupe nahm. Die parteipolitischen Verwerfungen in Düsseldorf, die Berg- und Talfahrt der FDP und den Aufstieg der Grünen hat er beobachtet, beschrieben, kommentiert. Er hat Heinz Kühn, Johannes Rau, Wolfgang Clement, Peer Steinbrück und Jürgen Rüttgers begleitet. Als die „Welt“ ihn offiziell im Landtag verabschiedete, war nicht nur der Ministerpräsident dabei sondern nahezu das gesamte Kabinett. Auch nach seinem Ausscheiden schätzte „Die Welt“ ihn als Autor.

Helmut Breuer wurde 68 Jahre alt. Er hinterläßt drei erwachsene Kinder. Wir werden ihn vermissen.

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Helmut Breuer (Mitte) in seinem Element – als Präsident der „Peña Borussia“ in der Arena von Pamplona 

Nachtrag, 28. Juli: Gestern haben wir Helmut in Mönchengladbach beerdigt. Außer seinen Kindern Susanne, Manuel und Mattis, Verwandten und Freunden gaben ihm auch prominente Weggefährten das letzte Geleit, u.a. NRW-Finanzminister Helmut Linssen, NRW-Innenminister Dr. Ingo Wolf, Journalisten-Legende Herbert Kremp, WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz, Ex-RP-Chefredakteur Joachim Sobotta, Air Berlin-Pressechef Peter Hauptvogel, ZDF-Studioleiter Martin Schmuck und Stadtwerke-Kommunikationschef Helmut Kemper. Nach der Beisetzung spielte ein spanisches Duo auch das Lied, das zu Pamplona gehört: „Todos queremos mas, y mas, y mas y mucho mas“. Das hätte Helmut gefallen und er hätte mitgesungen. Seine Freunde der „Peña Borussia“ sagten ihm so Adios. Un abrazo fuerte, Helmut!

Entschuldigung, dass ich Sie einsperren muss…

Juli 18, 2007

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Yassin Nassari

Schauen Sie sich den jungen Mann einmal an. Sieht er nicht aus wie ein feiner Bursche? Kann man diesem Mann ernsthaft Böses unterstellen? Richter Gerald Gordon in London hatte sein Problem damit. Gordon: „Ich bin zu dem Schluß gekommen, dass Sie bedauerlicherweise, wie eine Reiher junger Muslime, indoktriniert worden sind, den Terrrorismus anderer zu unterstützen“. Sprach’s und verhängte, womöglich schweren Herzens, eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren.“

Der junge Mann (28) war mit seiner Frau Bouchra El-Hor und dem gemeinsamen fünf Monate alten Sohn nach Landung ihres Easy Jet-Flugzeuges aus Amsterdam in Luton festgenommen  worden. Sie hatten überhaupt nichts Böses getan. Er hatte lediglich einen Laptop mit der Anleitung zum Bau von Bomben dabei. Das war alles. Seine Frau trug nur einen Brief bei sich, in dem sie ihr Baby als „Märtyrer“ zur Verfügung stellte. Der Richter erklärte, er ginge davon aus, dass der nette junge Mann nicht geplant habe, „die extremistischen Materialien zu verwenden.“ 

Der bärtige junge Mann, der seine Strickmütze trug, lächelte und ballte seine Fäuste, als er sich im Gericht umdrehte und seiner Frau einen Kuss zuwarf…

Quelle: Daily Mail

PS:  Heute sind in England vier mutmaßliche Terroristen festgenommen worden.

Kellerkinder SPD

Juli 18, 2007

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Die SPD bleibt im Umfragekeller und erreichte in der wöchentlichen Forsa-Umfrage jetzt zum vierten Mal magere 24 Prozent Zustimmung. Die Union mußte zwar einen Prozentpunkt opfern, behält jedoch mit 38 Prozent klar die Führung. Die FDP gewinnt einen Punkt dazu (jetzt 10 Prozent) und liegt damit gleichauf mit den Grünen. Die Zustimmung zur Linkspartei beträgt unveränderte 13 Prozent.

Heutiges Fundstück zur Linkspartei: „Ein demokratischer Sozialismus ist genauso widersprüchlich wie ein vegetarisches Schlachthaus.“

Google – Treibkraft Nr. 1 im Internet

Juli 18, 2007

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Sorge um Diskretion – augenfällig demonstriert

Google ist die unumstrittene Nr. 1 im Internet. Kein Internet-Unternehmen treibt die Entwicklung so stark wie das Suchmaschinen-Imperium. Der US-Branchenverband „Software & Information Industrie Association“ (SIIA) hat jetzt eine Rangliste der bedeutendsten e-commerce-Entwicklungen der letzten zehn Jahre erstellt. Nr. 1: Google; Nr. 2: Das Überschreiten der 50-Prozent-Durchdringung von Breitband-Verbindungen in USA; 3. ebay.

Eine starke Ausweitung des Angebotes stellt i google dar, die perfekte Personalisierung von google. Die Auswahl umfasst diverse News und Newsfeeds, die Einbindung kostenloser E-Mail- und Chat-Funktionen mit eigenem kostenlosen E-Mail account bei google (2500 MB frei), google maps-Suche und eine Vielzahl anderer Funktionen.

Weil google immer mächtiger wird, gibt es natürlich längst den google watch blog. Hier werden alle Neuerungen, Stärken und Schwächen von google analysiert, doch es findet sich auch Heiteres wie Programmier-Schabernack. Wer etwa in München „Arschloch“ eingibt, bekommt als Treffer das Polizeipräsidium.

Haue für die Tagesschau

Juli 18, 2007

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Auf dem Tagesschau-eigenen Blog geht’s zur Sache. Anlass: Eine kritische Reportage im Deutschlandfunk – „Die Tagesshow“ – kratzt heftig am Selbstbild der Redaktion. Deren Chef, Dr. Kai Gniffke, mault im Blog, Autor Walter van Rossum weise nach, „dass wir imperialistische Kriegstreiber, Büttel des Großkapitals, elende Ami-Schergen und fußballgeile Quotenhuren im chauvinistischen Vollrausch sind. Und überhaupt irgendwie die letzten Penner. Da werden die Hörer ja mal eine Dreiviertelstunde richtig Spaß gehabt haben.“

Düsseldorf Headlines, Mittwoch, 18. Juli

Juli 18, 2007

BILD: 30 NEUE SHERIFFS JAGEN BETTEL-MAFIA AUS DER CITY – OB Erwin rüstet die Truppe vom Ordnungsdienst auf – um kriminelle Banden endlich zu stoppen

EXPRESS: An der Gumbertstraße brannte es schon fünfmal – BITTE SCHNAPPT DEN FEUERTEUFEL!

NRZ: „ICH WILL NICHT EINFACH AUFHÖREN“ – Wahlkampf. Mit seiner Ankündigung, er werde 2009 wieder kandidieren, überraschte Joachim Erwin gestern die Parteien.

RHEINISCHE POST: GIFTALARM IM HAFEN – Auf einem Speditionsgelände lief am Montagtabend Flussäure aus einem Container. Sechs Mitarbeiter kamen vorsorglich ins Krankenhaus, 70 Feuerwehrleute waren bis morgens früh im Einsatz. Gestern kam Entwarnung.

WZ Düsseldorfer Nachrichten: SPD WILL ERWIN NICHT MEHR SCHONEN – Oberbürgermeister. Kranker Amtsinhaber möchte 2009 noch einmal antreten, aber weniger Termine machen.

Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge. Eigentliche Headline in Versalien.

Grünbengel Gabriel

Juli 17, 2007

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Erlebt Tage der Freude: Sigmar Gabriel  

Sigmar Gabriel kommt dieser Tage aus dem Feixen gewiss nicht mehr heraus. Die Vattenfalls haben ihm eine Steilvorlage gegeben, die Atomkraft GLAUBWÜRDIG in Zweifel zu ziehen. Der Störfall im Atomkraftwerk Krümmel, der, worauf die FAZ dankenswerterweise hinweist, in keinerlei Hinsicht sicherheitsrelevant war, kommt dem Grünbengel der SPD überaus gelegen. Sie erleichtert ihm die Argumentation für die öffentlichkeitsverträgliche Stillegung alter Atomkraftanlagen. Der Boss von RWE Power hat heute in der Tagesschau glaubwürdig dargelegt, dass alle Atomkraftwerke in Deutschland die Sicherheitskriterien erfüllen.

Der einzige GAU, den Vattenfall erlebt hat, ist ein GAU der Krisenkommunikation.

Worüber dagegen kein Mensch redet, ist der Abhängigkeits-GAU. Abhängigkeit vom Russland Putins und vom Iran. Auf letztere Flatterachse weist Fakten Fiktionen hin. Sind wir energiepolitisch in den richtigen Händen?

„Motorinnen“ – Maria Böhmer feminisiert Antriebsaggregat

Juli 17, 2007

Bei den Integrationsbestrebungen sollen Frauen „verstärkt als Motorinnen der Integration“ eingesetzt werden, sagte die Integrationsbeauftragte Maria Böhmer dieser Tage. Damit greift, wie der Übersetzerin Christine Holtz-Stosch aufgefallen ist, die CDU die Grünen „als Gralshüter der politischen Korrektheit“ an. Die rücksichtslose Feminisierung von Substantiven, zweite Brennstufe der Beidnennung („Bürger und Bürgerinnen“ / „Genossinnen und Genossen“ etc.), hat weiß Gott schillernde Blüten produziert, die uns vorzugsweise die Grünen und insbesondere die Grüninnen um die Ohren hauen.

Die Arbeit „Feministische Sprachpolitik und politische Korrektheit – der Diskurs der Verzerrung“ setzt sich mit dieser Thematik auseinander und führt etwa den Einsatz des großen „I“ als eine der Stilblüten-Variante an: BürgerInnensteige, LeserInnenbriefe, NichtraucherInnenabteil… Da fragen sich Menschen und Menschinnen ganz besorgt, wo das denn hinführen soll.

Als Teil des sprachlichen Frühwarnsystems muss man im Interesse der Sprachhygiene die Frage stellen: Hat Frau Böhmer noch alle Tässinen im Schränkin?

Von Hunden und Kötteln

Juli 17, 2007

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In Herne hat man Hunde gerne. Prozentual gesehen, leben in Deutschland die meisten Hunde in diesem Ruhrgebietsstädtchen. Das hat die Zeitschrift „Men’s Health“ herausgefunden. Während in Herne 136 Hunde pro qkm bellen, sind es in Düsseldorf nur 87. Damit erreicht unsere Stadt im Hunde-Ranking den elften Platz bundesweit.

Nun besteht keinerlei Veranlassung, in dieser Rubrik einen der vorderen Plätze zu belegen. Den Titel Deutschlands Hundehauptstadt überlassen wir ja gerne anderen. Dafür aber sind wir wohl im Hunde-Service führend. Wo sonst gibt es im gesamten Stadtgebiet Spender mit Kacki-Beuteln für die Gassi-Geher? Allerdings ist das Benutzen dieser Hygiene-Einrichtung auch dringend angeraten. Denn Wildkötteln kostet Bußgeld – ab 75 Euro! Warum „ab 75 Euro“ erklärt die Stadt nicht. Es könnte unterschieden werden zwischen Pinscher- und Schäferhund-Rückständen oder eine Bemessung nach dem Grad des mutmaßlichen Anstoßnehmens erfolgen – 75 Euro im Wald, 100 Euro auf dem Gehweg, 150 Euro vor dem Rathaus – so etwa. Eines ist sicher – was der erwischte Hundehalter sagen wird, wenn man ihn erwischt hat: „Sch…!“

OB Erwin: „Einmal möchte ich’s noch wissen“

Juli 17, 2007

Oberbürgermeister Joachim Erwin hat heute in einem großen BILD-Interview bekannt gegeben, dass er in zwei Jahren erneut bei der OB-Wahl antreten werde. Erwin: „Einmal möchte ich’s noch wissen. Ich will nicht nur Spatenstiche machen, sondern den U-Bahn-Bau und den Kö-Bogen samt Tieferlegung des Tausendfüßlers erfolgreich beenden. Diese Projekte werden ein Quantensprung für unsere Stadt.“

Der OB über

Gesundheit: Er fühle sich gut. Die Diagnose Darmkrebs mit geringer Lebenserwartung sei „eine Einschätzung von damals“.

Urlaub: Nächste Woche für neun Tage an den Lago Maggiore

Arbeitsbelastung: „Ich muss noch lernen, vom Gas zu gehen.“

Den Tausendfüßler: „Haben Sie sich da mal selbst drunter gestellt? Da ist doch nichts außer parkenden Autos. Es ist nicht damit getan, das Ding bunt anzustreichen oder nachts anzustrahlen.“

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Sparschwein Erwin – Schuldenfreie Stadt Mitte September – Montage: Düsseldorf Blog

Schuldenfreiheit der Stadt: „Mitte September ist es so weit. Ein Erfolg, der unserer Arbeit recht gibt. Das bringt uns in die glückliche Situation, dass Düsseldorf – nicht wie so viele Städte – Kindergärten und Schwimmbäder schließen muss. Wir können unsere Straßen reparieren, Freizeiteinrichtungen modernisieren. Und zum dritten Mal hintereinander die Gewerkesteuer senken. Die Grundsteuer übrigens schon zum sechsten Mal.“

Düsseldorf in fünf Jahren: „Wirtschaftlich sicher unter den besten drei Städten Deutschlands. Kulturell ebenfalls. Und bei der Lebensqualität werden wir die Nummer eins sein. Düsseldorf bleibt die Lokomotive von Nordrhein-Westfalen.“

Zum Lesen des ganzen Interviews müssen Sie 50 Cent für eine BILD investieren.

Düsseldorf Headlines, Dienstag, 17. Juli

Juli 17, 2007

BILD: Im Düsseldorfer Terrorbunker packt jetzt einer der kaltblütigsten Verbrecher der Nachkriegsgeschichte aus! Im Auftrag der Mafia hat Giorgio Basile mindestens 30 Menschen auf unvorstellbar grausame Weise ermorden lassen – DIE BESTIE MIT DER BRILLE

EXPRESS: Fußball und Love Parade betroffen – BAHN STOPPT IHRE SONDERZÜGE

NRZ: WEHRHAHN-LINIE WOHL NOCH TEURER – Verkehr. Wenige Monate vor dem Baustart sind viele Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Verhandlungen mit dem Minister.

RHEINISCHE POST: NEUER TRICK AM EC-AUTOMATEN – Die Polizei hat drei mutmaßliche Diebe festgenommen, die mit einer neuen Masche in Norddeutschland und NRW unterwegs waren. Mindestens 24 Mal luchsten sie arglosen Bankkunden Karte und Geheimnummer ab.

WZ Düsseldorfer Nachrichten: KREDIT-SHOPS FAST AN JEDER ECKE – Finanzen. Sie versprechen das schnelle Geld ohne lange Prüfung – und drohen ebenso schnell zur Schuldenfalle zu werden.

Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien.

Historische Schloss-Tour

Juli 16, 2007

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In einer historischen Straßenbahn (siehe Foto) einen spannenden Vortrag über das Thema Fürsten und Könige in Düsseldorf hören – die Chance bietet sich am kommenden Sonntag (22. Juli). Um 15 Uhr fährt die Bahn am Jan-Wellem-Platz ab. Auf der zweieinhalbstündigen Fahrt in einem nostalgischen Zug aus den 50er Jahren geht es auf den Spuren der Adeligen vorbei an Schloss Jägerhof und Schloss Benrath. Dabei erfahren die Gäste Wissenswertes über die Zeit, als Düsseldorf tatsächlich noch ein Dorf war und Könige und Fürsten hierher kamen, um Erholung zu finden. Karten gibt es für 8 Euro (Kinder zahlen 5 Euro) in allen Kunden-Centern der Rheinbahn, im Online-Shop unter www.rheinbahn.de oder – falls noch Restkarten vorhanden sind – direkt vor der Abfahrt an der Bahn.

Streiken Piloten unsere LTU in den Sturzflug?

Juli 16, 2007

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Hat gerade erst einen neuen Look erhalten – LTU-Flieger Airbus A 330 

Es ist schwer nachvollziehbar: Endlich war bei der LTU Ruhe eingekehrt. Der Sparkurs hatte Früchte getragen und die Übernahme durch Air Berlin malt die Zukunft rosig: Integration in einen starken Verbund, neue Flugzeuge, neue Destinationen.

Es könnte so schön sein – wenn es nicht ausgerechnet jetzt Querschüsse aus dem Cockpit gäbe. Noch während das Kartellamt die Übernahme durch Air Berlin kritisch prüft, spielt jetzt, taktisch geschickt, die Pilotengewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ (VC) mit den Muskeln. Sie hat ihre Mitglieder zur Urabstimmung aufgerufen, um ein neues Tarifangebot der LTU-Geschäftsführung zu erzwingen. Warnstreiks seien zwar nicht geplant aber eine Option. Die VC fordert im Wesentlichen sechs Prozent mehr sowie längere Ruhezeiten. Laut Rheinische Post von heute bezeichnet LTU-Geschäftsführer Jürgen Marbach die Forderungen als „inakzeptabel“.

Air Berlin gilt als gewerkschaftsfreie Zone. Insofern steht die jetzige Aktion in dem Geruch, (auch) auf Air Berlin-Chef Achim Hunold zu zielen. Der hat aus seiner Abneigung gegen Gewerkschaften nie einen Hehl gemacht und kommt seit Gründung seiner Airline ohne aus. Doch noch höhere Gehälter als bisher in den Cockpits der LTU – das wäre übler Ballast bei der Übernahme. Denn Hunold hat sich von der Übernahme der LTU eine Synergie von jährlich „70 bis 10 Millionen Euro“ versprochen, wie er anlässlich der Hauptversammlung im Mai in London erklärte. Bei Erfolg der LTU-Flieger wären womöglich Nachforderungen der Piloten bei Air Berlin programmiert. Zumal die VC nicht nur die LTU-„Streifenhörnchen“ (Branchenjargon für Piloten) mobilisieren sondern auch die der Air Berlin-Beteiligung dba einbeziehen will. Zuschlag satt bei zwei Beteiligungen und die Piloten der „Mutter-Airline“ gehen leer aus? Vielleicht liegt in diesem Dampfkessel-Szenario das Druckmittel der VC, um auch bei Air Berlin Fuß zu fassen.

LTU würde derzeit einen mehrtägigen Streik nicht überstehen. Am 9. Mai schrieb ich hier, als Kommentar zu einem Interview von Uwe Jens Ruhnau, WZ mit Jürgen Marbach: 

„Bis zu 1000 Euro monatlich erhalten die Piloten bei Air Berlin weniger. (…) Im Wettbewerb mit Ryan Air und anderen Wettbewerbern muss der Air Berlin-Verbund mit schlanken Kostenstrukturen fliegen, sonst ist nicht nur das Wachstum gefährdet sondern auch die Arbeitsplätze. Allen LTU-Mitarbeitern ist zu wünschen, dass die Kollegen im Cockpit den Gürtel ein wenig enger schnallen – im Interesse Aller.“

Das gilt heute immer noch. Wenn die Piloten streiken sollten, geht LTU in den Sturzflug.

 

Düsseldorf Headlines, Montag, 16. Juli

Juli 16, 2007

BILD: BETTEL-MAFIA BELAGERT UNSERE CITY – Skrupellose Banden schicken arme Kinder auf die Straße

EXPRESS: War Mexiko-Reise Grund für Angriff im Hausflur? BRUTALE ATTACKE MIT ELEKTROSCHOCKER

NRZ: HÖHENRAUSCH UND HALTBARE HERZEN – Kirmes. Am ersten Wochenende kam schon eine Million Besucher auf die Kirmes. Hier hat auch eine Schönheitskönigin Chancen.

RHEINISCHE POST: MUSIK, MARSCH! – Knapp eine Million Besucher kam am Wochenende auf die Rheinwiesen. 2000 Schützen marschierten gestern Nachmittag bei glühender Hitze schwitzend über die Reitallee – ein Kirmesauftakt nach Maß.

WZ Düsseldorfer Nachrichten: KAISERWETTER ZUM KIRMES-START – Kirmes-Auftakt. Rund 900000 Besucher kamen am ersten Wochenende auf die Rheinwiesen.

Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien.

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