Studie: Ausländerkinder doppelt so gewalttätig wie Deutsche – Bundeszentrale für politische Bildung spricht von rechtsradikaler Propaganda

Januar 3, 2008 by  

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Brachte Diskussion ins Rollen: Serkan A. (20)

Hessens Ministerpräsident Roland Koch hat mit dem Thema Ausländerkriminalität sein Wahlkampfthema gefunden – und einen wunden Punkt berührt. BILD veröffentlicht heute eine Studie des angesehenen Kriminologen Prof. Christian Pfeiffer aus Hannover (SPD), die belegt: „Ausländerkinder doppelt so gewalttätig wie Deutsche„.

Seine Befragung von 14.300 Schülern bundesweit ergab:

• Türken sind fast doppelt so gewalttätig wie Deutsche.

• Jugoslawische Schüler haben viermal mehr Erpressungen verübt als Deutsche.

• Unter Ausländern haben etwa ein Drittel im vergangenen Jahr mindestens eine Gewalttat begangen, unter Deutschen „nur“ 20 Prozent.

Deutschland ist gespalten: Hier die Mehrheit der Bevölkerung, die Maßnahmen gegen die hohe Kriminalität jugendlicher Ausländer einfordert, dort die Warner, die der Meinung sind, es bringe nichts, straffälligen Jugendlichen einen sofortigen „Warnschuss“ vor den Bug zu geben, sie in Jugendcamps zu verfrachten oder das Jugendstrafrecht zu verschärfen.

Die Warner haben nur zum Teil Recht.

Das Beispiel des U-Bahn-Gangsters Serkan (20) steht für viele kriminelle Karrieren. Trotz langer Vorstrafenlatte durfte Serkan etwa in eine Sozialisierungs-WG einziehen.

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Versuchte Serkan zu helfen: Bernd Schübel, Diplom-Pädagoge – Foto: Bodo Schackow

Dort konsumierte er weiterhin Marihuana und Alkohol, ging seinen Sozialbetreuer körperlich an und flog daraufhin aus der WG. Doch Serkan marschierte nicht in den Knast sondern durfte weiter frei rumlaufen.

Zahnlose Justiz

Ein Musterbeispiel für eine zahnlose Justiz, über die alle Serkans Deutschlands nur lachen können. Einen Staat, der sich auf der Nase herumtrampeln läßt, nimmt man nicht Ernst.

Der Vorsitzende des Richterbundes, Christoph Frank, ist gegen härtere Strafen: „Die Formel härtere Strafen gleich höhere Abschreckung gleich weniger Straftaten ist schlicht falsch.“ Doch ist Frank auch der Sprecher jener Richter, die viel zu oft das Strafmaß nicht ausschöpfen und Täter mit Samthandschuhen anfassen.

Hessens Ministerpräsident Roland Koch fordert jedoch nicht nur eine Überprüfung der Art und Weise, mit der dieser Staat mit kriminellen Jugendlichen umgeht sondern eine Propagierung von Werten, „Mut zur Erziehung“ und der Implementierung von „Verantwortungs- und Pflichtgefühl.“ als gesellschaftliche Aufgabe.

Mit einer bizarren Darstellung des Themas meldet sich die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zu Wort: „Die Behauptung, Ausländer seien um ein Vielfaches krimineller als Deutsche, gehört zum Repertoire rechtsradikaler Propaganda…“ kanzelt die Bundeszentrale zum Auftakt pauschal Alle ab, die auf die Problematik hinweisen.
Die Kriminalstatistik dokumentiere „angeblich„, „dass nahezu ein Drittel aller von der Polizei ermittelten Tatverdächtigen einen ausländischen Pass hatten…“.

Ausländertypische Delikte

Die bpb will  („um ein richtiges Bild zu bekommen“) ausländertypische Delikte „besonders betrachtet“ wissen – also: „Meldevergehen, falsche Angaben über die Herkunft oder die Einreisewege, illegaler Grenzübertritt“.

Irreführend in der Kriminalstatistik sei zudem „die fehlende Unterscheidung zwischen Ausländern, die zur Wohnbevölkerung in Deutschland gehören (und die mit dem Vorwurf besonderer Kriminalität diskriminiert werden sollen), und illegalen, durchreisenden, vorübergehend in Deutschland lebenden Personen.“

Integrierte Ausländer kämen „nicht öfter mit dem Gesetz in Konflikt“ als Deutsche.

„Ein Viertel bis ein Drittel der Ausländer, die in der Kriminalstatistik erscheinen“, seien dagegen Touristen, Illegale und alle, die ausschließlich zum Zweck ungesetzlicher Taten (Diebstahl, Raub, Drogenhandel, Prostitution und Zuhälterei, Schmuggel) ins Land einreisen. International operierende Verbrecherbanden könnten allenfalls „in vordergründiger demagogischer Absicht mit den Ausländern verglichen werden, die zum Teil in dritter Generation in Deutschland leben.“

Experten verwiesen außerdem darauf, „dass Kriminalstatistiken nur aussagefähig sind, wenn das Sozialprofil der Täter bzw. Tatverdächtigen in die Betrachtung einbezogen wird.“ Die Kriminalität der ausländischen „Wohnbevölkerung gegenüber vergleichbaren deutschen sozialen Gruppen“ sei gering. Ergo: „Ausländer, die ständig in Deutschland leben, sind also gesetzestreuer als Deutsche in gleicher sozialer Position.“

Geschwurbel hin, Geschwurbel her, selbst die Schönredner der bpb kommen nicht umhin festzustellen: „Eine Tatsache steht freilich fest: Auch in einer bereinigten Kriminalstatistik, die nach Statusgruppen unterscheidet, sind jugendliche Ausländer, insbesondere 14- bis 17-Jährige, im Vergleich zu deutschen Altersgenossen mit mehr Straftaten (Eigentums- und Gewaltdelikten) vertreten.“

Schuld daran allerdings seien „unter anderem wirtschaftliche Probleme, mangelnde Integrationshilfen, unzureichende Sprachkenntnisse und fehlende Chancen auf dem Arbeitsmarkt“.

Wir haben versagt

Das alte Lied, neu gepfiffen: Nicht die Serkans sind schuld sondern wir, wir haben bei der Integrationshilfe versagt und sollten uns schämen.

Weiterer Bericht HIER.

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