Obdachlose Reiche in Düsseldorf – Mangelware Luxuswohnung
November 11, 2009 by osi
Zugegeben, es klingt makaber und es geht um Probleme, die unsereiner sich wünschen würde: Luxuriöser Wohnraum in Düsseldorf ist so knapp, dass Reiche keine Wohnung finden – und auch immer seltener ein Haus.
Gestern meldete die Rheinische Post, dass im ersten Halbjahr lediglich 29 Ein- oder Zweifamilienhäuser der Luxus-Kategorie verkauft worden seien. Das waren 20 Prozent weniger als im Vergleichshalbjahr. Dennoch stieg der Umsatz um 2,6 Prozent auf 45,5 Millionen Euro!
Was sagt uns das? Düsseldorf bietet der verwöhnten Luxusschicht zu wenige Häuser. Und, ist der Mangel an Luxushäusern schon groß, im Segment der Luxuswohnungen ist der Bedarf noch größer. Wenn jetzt Unternehmer wie Harald Robiné ein Stadtpalais nach Oberkassel setzen, mit vier Wohnungen ab 1,2 Millionen Euro, tun sie viel für die Stadt Düsseldorf. Denn eine Stadt wie unsere – GERADE eine Stadt wie Düsseldorf – benötigt eine Vielzahl an Immobilien für sehr wohlhabende Mitbürger. Unternehmer, Vorstandsvorsitzende großer Unternehmen oder wohlhabende Privatiers wollen adäquat wohnen – und sie als Bürger begrüßen zu können, ist auf jeden Fall ein Gewinn für die Stadt.
Als Topmanager beflügeln sie Düsseldorfer Unternehmen, als Steuerzahler tragen sie privat zum Wohlstand der Stadt bei. Hervorragender Wohnraum ist auch ein Argument für die mögliche Ansiedlung eines Unternehmens.
In Berlin sieht man dieses Thema ähnlich. Was folgert daraus für die Stadt Düsseldorf? Alle Maßnahmen, die exklusiven Wohnraum schaffen, sollten unbedingt unterstützt werden. Das LeFlair, eine Kooperation von HochTief und Interboden, ein neues Stadtviertel mit fast 1000 Wohnungen vom Reißbrett zwischen Tußmannstraße und Rethelstraße, ist ein Positiv-Beispiel – in dem Fall nicht für exklusivsten aber doch für höherwertigen Wohnraum.
Baudezernent Gregor Bonin täte gut daran, mehr „Sahnelagen“ zu identifizieren und mutigen Investoren die Wege zu erleichtern, mehr hochklassigen Wohnraum zu schaffen. Die Unternehmer, die sich das trauen, sind rar, denn gerade im gehobenen Segment sind Sensibilitäten der Käufer stark ausgeprägt, was die Vermarktung erschwert und die Erzielung des erhofften Gewinns immer wieder mal in Frage stellt.
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