Die Sonne lachte zum Weinblütenfest in Kaiserswerth – rund 35.000 Gäste schlemmten zwischen Klemensplatz und Rhein
Juni 14, 2010 by osi
Gut lachen hatte „Weinblütenfest“-Organisatorin Gabriela Picariello, flankiert von Thomas Swica (Radisson, Medienhafen, links) und Jörg T. Böckeler, Chef des „Intercontinental“ an der Kö. – Fotos: Düsseldorf Blog
Die kleine Platte mit Meeresfrüchten – das mag der Düsseldorfer immer mal wieder gern
Steak vom afrikanischen Strauß, Cashew-Nußkruste, glasierte Blatjang-Aprikosen, gebackene Süßkartoffeln – einer der Hits von Sönke Höltgen, Chef im „Péga“ des „Intercontinental“
Nicht alles war Gold beim „Weinblütenfest“. Aber, mal ehrlich, wie kann man den Einstieg in den Gourmet-Himmel mit Sterneköchen mit einem im Barrique ausgebauten (10 Monate in neuer US-Eiche) Grauburgunder beginnen! Doch das Weinblütenfest hätte einen irreführenden Namen, wenn nicht Alternativen möglich gewesen wären. So war der Sauvignon Blanc 2005 des Wedderwill Wine Estate, Südafrika, im schwarzen Zelt des Interconti-Restaurants Péga ein echtes Highlight. Zum Menü dort (Hauptgericht siehe oben) gehörten die gegrillten Chili-Koriander Kingprawns als Vorspeise und die klassische südafrikanische Spezialität Melktert, eine Vanille-Milchtorte) als Dessert.
Ein Schmankerl zwischendurch war die Gänseleber mit Schokolade und Goldbelag (sic!) bei Altmeister Jean-Claude Bourgeuil („Im Schiffchen“), dessen „Kaiserlicher Tartar mit Harenga Kaviar“ allerdings besser gemundet hätte, wenn man ihn aus dem Kühlschrank serviert hätte.
Rund 35.000 Schlemmer tummelten sich bei herrlichem Sonnenschein zwischen Klemensplatz und Rhein. Mehr Zelte als im letzten Jahr, mehr Besucher als 2009, als Petrus auch kein Herz für Genießer bewiesen hatte: Veranstalterin Gabriela Picariello strahlte da gleich mit. Weniger Grund zum Lachen haben derzeit die Düsseldorfer Hoteliers. Im letzten Monat, gestand einer von ihnen, hatte lediglich eines der großen Häuser eine Belegquote von mehr als 60 Prozent – und das ist mies.
Weit verbreitete Meinung unter den Chefs der Düsseldorfer Top-Hotellerie: Die fraktale Öffentlichkeitsarbeit der Stadt, die keinen Fokus hat und Düsseldorf als Stadt der Mode, der Werbung, des Sports, der Kunst usw. verkauft, zieht nicht und sichert nicht annähernd die Auslastung der Hotels vor Ort (mit befruchtenden Nebeneffekten für Einzelhandel, Gastronomie und Taxi-Fahrer). Es muss dringend eine Attraktion her, die Strahlkraft hat.
Strahlkraft tageweise haben die Events Düsseldorfs allemal: u.a. Japan-Tag, Bücherbummel, die privat organisierten (Rheinlust)-Events Tour de Menü, Hafenfest, Fischmarkt und das Weinblütenfest, wobei die offiziell genannten Besucherzahlen immer mehr verblüffen. So sollen 400.000 Menschen an vier Tagen (bei überwiegend schlechtem Wetter) den Bücherbummel besucht haben, aber nur 35.000 das Weinblütenfest, wobei letztere Zahl plausibel erscheint.
Das Fest in Kaiserswerth, bei dem sich das vom Fischmarkt bekannte Fischrestaurant El Pescador ganz stark macht und Austern, Hummer und Matjes zentnerweise verkaufte, ist auf jeden Fall ein etablierter Gourmet-Treff geworden. Das Angenehme dabei: Die Preise blieben überall im zivilen Rahmen. Und wem selbst das Hauptgericht aus Sternenkochs Hand für 12 Euro (etwa die Ente des Nero im Schlosshotel Hugenpoet) zu teuer war, der konnte am Anleger für 2,25 Euro einen neuen Matjes essen oder am Büdchen „Am Böötsche“ Kartoffel-, Erbsen- oder Gulaschsuppe (von 2,90 bis 3,80 Euro) verzehren. Eine echte Alternative zu Gänseleber mit Gold.
Wie kann man so einen Unfug schreiben?
Ahhh, wenn man wieder beim befreundeten Hoteldirektort gespeist und getrunken hat (konnte man ja bereits im TV sehebn…) und diese Agentur eh ständig promoted.
Unfaßbar!
Peise zivil? Es ist einfach teuer und Gerichte kosten bist über 15 Euro. Komisch, daß bei der ähnlichen Veranstaltung in Essen auch Restaurants, die in Kaiserswerth waren, ihre gleichen Gerichte für unter 10 Euro anbieten. Aber dem doofen, reichen Düsseldorfer kann man´s ja einreiben…