Kaethe Maerz: Ein Plädoyer für cpd signatures

Juli 14, 2011 by  

Katrin Wieschenkämper, eine äußerst talentierte junge Modeschöpferin aus Düsseldorf, Schneidermeisterin und Absolventin der Modeschule Düsseldorf (Note: 1,5), kommt hier mit einer Replik zu einem Beitrag des Marketing-Club Düsseldorf  (MCD) zum Thema Mode zu Wort.

Für den MCD ist Mode ein bestimmenden Faktor  bei der Positionierung Düsseldorfs zu Wort. Katrin Wieschenkämper hat in zwei Jahren ihr Label „Kaethe Maerz“ mit einem Studio an der Talstraße, Website, Facebook-Aktivitäten und Teilnahmen an CPD und „Bread & Butter“ in Berlin vorangebracht. Sie steht für junge Modetalente Düsseldorfs.

Von „Alle in einem Boot“ zu sprechen war nun mehr als überfällig, wenn wir jetzt noch in die gleiche Richtung rudern… es bleibt zu hoffen. Die Bereitschaft sich zusammenzusetzen und Kräfte zu bündeln ist vorhanden, das Fashion Net zeigt es.  Das Engagement ist den Bedürfnissen entsprechend.   Während die Showrooms blühen und wachsen, neue Zentren gebaut werden und sich externe Messen in Düsseldorf etablieren, leidet nur eine WIRKLICH, und mit ihr das Image Düsseldorfs: die Igedo/CPD die Mutter des Modestandortes.
Als Jungunternehmerin und Designerin eines Green Fashion Nachwuchslabels mit eigener kreativer und nicht-mainstreamiger Handschrift  genieße ich – wie viele andere auch – leider auch nicht mehr die Nachwuchsförderung, die früher die Igedo getragen hat. Sie hat die Mittel nicht mehr. Noch vor einigen Jahren gab es Stipendien für Jungdesigner, man holte den Nachwuchs in die Stadt. Heute bleibt selbst der Wettbewerb Design am Rhein aus, und P&C fördert lieber in Berlin als in Düsseldorf. Hier steht der Nachwuchs  und hört nur „kein Budget“.  Die CPD hat sich verändert, aber kann man hier der Igedo einen Vorwurf machen? Dass große Marken abwandern, Showrooms nutzen,  Areas schaffen um Exclusivität zu geniessen? Ich denke das ist ein ganz natürlicher Prozess. Nur muss man sich an diesem Anpassen.
Noch vorgestern durfte ich in renommierten Räumen des fashion Hauses hören “ Sie kommen doch auch zur CPD?“ – Gemeint war: „Sie kommen doch zu uns ins Fashion House? Sie kommen doch zur Orderrunde nach Düsseldorf?“ Gleiches klingt aus den Showrooms. Die Igedo hat jahrelang das Image der Stadt aufgebaut, steht mit dem Messenamen CPD nun für eine ganze Messe-und Orderlandschaft – und: wird nur kleingeredet. Denn inzwischen kommen die Einkäufer zwar zur CPD, gehen aber keinesfalls auf die Messe, denn da geht doch keiner mehr hin….
Wir schon, als Aussteller die anderes zu bieten haben und wir als Nachwuchs. So wie viele weitere etablierte mittelständische Designerlabels, viele skandinavische und andere internationale Label und auch Nachwuchs aus Berlin und aus !OHA!  Düsseldorf. Es spricht nur niemand mehr drüber, es fördert niemand mehr, und es geht keiner mehr hin.
Das neue Konzept ist sicher keine Trendwende, aber es ist das Ergebnis der Bemühungen mit den offensichtilich begrenzten Mitteln zu handeln, während draußen alle unter dem Namen CPD schreiben und unter Einkäufern verbreiten bloß nicht zur Messe zu gehen.
Man kann die CPD auch totreden. Ich fände es schön, wenn alle anerkennen, dass es sich mit der Wandlung der Messe um eine natürliche Entwicklung handelt. Es gibt viele Plattformen hier, sie alle haben unterschiedliche Anliegen, Aussagen, Zielgruppen. ALLE haben ihre Berechtigung und alle sprechen eine Sprache – Mode.
Da der Einkäufer nicht zur „fashion square“, Supreme oder Halle 29 fährt, sondern immer noch auf die CPD kommt, fänden es sicher sowohl Igedo als auch Austeller und Anhänger der Messe schön, eine Berechtigung und einen Raum zugestanden zu bekommen. Hier sind wir alle einig:  „Die Stadt könnte uns mehr unterstützen, nicht unbedingt (nur) mit Geld aber durch Beseitigung von Hindernissen und bessere Kooperation“. Nun ja, wie wir sehen, Geld für Baustellen ist da, was ist mit der Baustelle CPD?
Es gibt so schöne Ideen für neue Möglichkeiten, die Mirjam Dietz´  Wunsch und unser aller Wunsch wenn es um unser Modestandort-Boot geht „ internationale Journalisten gezielt nach Düsseldorf zu holen,  Einkäufer zu begeistern, eine starke Gala..“  sicher wahr werden lassen würden.
Das können wir unter dem Namen CPD, denn „draußen“ ist der noch nicht verdorben, es geht zwar keiner mehr zur Messe, aber alle noch zur CPD. Noch.
Bitte  der CPD die Möglichkeiten für das neue, längst erdachte Format geben! Eine Plattform mit AHA-Effekt. Eine neue Location, die Düsseldorf repräsentiert, Modenschauen zeigt und das Bewusstsein, dass man auf der neuen CPD signatures alles findet, außer den „Großen“.  Den Nachwuchs vielleicht auch mal ankündigen, nach Berliner Chic, auch das ist Nachwuchs- und Standortförderung. Damit werben, dass es auch in Düsseldorf Nachwuchs gibt, ungemessen mit Berlin natürlich. Wenn auch kein Geld für Förderung da ist, aber was kostet Kommunikation, was kosten offene Türen?
Außerdem würde es „der Stadt“  von der wir Unterstützung erhoffen eventuell bei diesem nach Außen irritierendem Bild unserer Modelandschaft mal guttun  ein einheitliches „Wir wollen kein Düsseldorf ohne CPD, wir brauchen diesen Namen“ zu hören, anzuerkennen was die Igedo bis hierher geleistet hat, und dass es Zeit ist sich zu ändern, aber nicht zu sterben.
Eine große  Gala -trendige Veranstaltung als Opening der CPD  – und dann schwirren alle dahin wohin sie mögen. Alles ist sehenswert –von der CPD signatures über den fashion square und die supreme zur Halle 29. Macht doch Spaß.

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