Stadtsparkasse künftig mit weniger Filialen – Mobile Bank und multimediales Angebot – Mehr Privatkundencenter

November 2, 2018 by  

So oder ähnlich rollt im nächsten Jahr in einigen Stadtteilen auch die Stadtsparkasse Düsseldorf vor – Foto: Kreissparkasse Köln

Je mehr die Künstliche Intelligenz, also auch Apps wie Siri und Alexa und die elektronischen Features, die in deinem Auto automatisch die Spur halten und vor Querverkehr und Auffahrunfällen warnen, in unser Leben einzieht, desto mehr gerät in Umbruch. Alles wird neu gedacht – in der Wirtschaft, im Handel, und auch die Art wie wir leben erfährt tiefgreifenden Wandel. Dazu gehört auch, dass Banken und Sparkassen sich gewissermaßen neu erfinden müssen. Das wurde deutlich, als Michael Meyer, Privatkundenvorstand der Stadtsparkasse Düsseldorf, jetzt Neuigkeiten ankündigte, die  auch Einschränkungen mit sich bringen.

Ein Einschnitt für viele Kunden ist das Schließen von sechs Filialen im Stadtgebiet (Friedrichstraße / Duisburger Straße/Münsterstraße/Bolkerstraße/ Reisholzer Straße und Friedrichstraße in Monheim. Weitere acht Filialen in Lichtenbroich, Heerdt, Wittlaer, Heyestraße, Hassels, Flehe, Hamm und Urdenbach werden ebenfalls geschlossen, allerdings nicht ersatzlos, wobei die Alternative ungewöhnlich ist: An den genannten Standorten wird künftig, ab Herbst 2019, ein knallroter Bus der Stadtsparkasse als mobile Filiale zum Kunden rollen. Der Bus kommt einmal wöchentlich und parkt jeweils für zwei bis drei Stunden. Michael Meyer verweist auf beste Erfahrungen mit einem solchen Modell etwa bei der Kreissparkasse Köln. Sparkassen-Standorte in drei Altenheimen sowie in den Stadtteilen Angermund und Unterbach bleiben erhalten.

Führend mit Filialen

Der Sparkassenvorstand kann indes auch darauf verweisen, dass Düsseldorfs größtes Geldhaus mit 40 Filialen (die acht mobilen eingerechnet) auch künftig mehr als doppelt so viele Anlaufstellen bieten wird wie der nächste Wettbewerber, die Commerzbank. Innerhalb eines Radius von einem Kilometer sollen Kunden auch künftig eine Anlaufstelle der Sparkasse finden.

Warum die Neuausrichtung und Streichung von Filialen?  Die Stadtsparkasse folgt dem allgemeinen Trend und dem geänderten Kundenverhalten. Statt klassischer Girokonten sind Online-Konten im Aufwind. Der Sparkassen-Kunde nutzt durchschnittlich 228 mal im Jahr die Sparkassen App und 120 mal das Online Banking. Er zieht sein Geld monatlich 24 mal am Geldautomaten und besucht die Geschäftsstelle nicht öfter als einmal jährlich.

Aufrüstung statt Abbau

Den neuen Gewohnheiten entsprechend muss auch eine Stadtsparkasse sich neu ausrichten. Wobei hinzu kommt, dass die Ertragsmodelle aller Geldhäuser wegen der EZB-Zinspolitik unter starken Druck geraten sind. Die mittelfristig 400 Arbeitsplätze, die sozialverträglich abgebaut werden können, werden somit positiv auf die Bilanz einzahlen.

Aufrüstung statt Abbau dagegen in weiteren Servicebereichen. So wird etwa die Beratung beim Kunden zu Hause ausgebaut, etwa wenn es um Projekte wie Baufinanzierung geht. Die Direktberatung per Telefon wird gleichfalls erweitert und in den Filialen werden die Beratungszeiten verlängert, so dass man seine Geldgeschäfte künftig zwischen 08:00 und 19:30 Uhr erledigen kann. Außerdem soll die Zahl der Privatkundencenter mit umfassendem Angebot von 13 auf 27 erhöht werden.

Credo der Veränderungen: Den Einschränkungen stehen nützliche und vielfältige Angebote gegenüber. Der Kunde kann multimedial mit der Stadtsparkasse kommunizieren, per Internet, Telefon oder auch ganz persönlich. Michael Meyer: „Online und per Telefon können rund 50 Transaktionen fallabschließend durchgeführt werden. Allerdings bin ich weit davon entfernt, die Filiale für tot zu erklären. Wir brauchen dieses Angebot“.

Kommentare