Lothar Inden mit Rückblick auf Kirmes und Schützenfest: „Düsseldorf Tourismus tut viel, doch da ist noch Luft nach oben“
Juli 29, 2019
Lothar Inden, Chef der St. Sebastianer von 1316, blickt zurück auf die Kirmes – Fotos: Hojabr Riahi
Die Größte Kirmes am Rhein hat ihrem Namen wieder Ehre gemacht. Sie ist jetzt seit acht Tagen beendet. Bitte, werfen wir einen Blick zurück!
Lothar Inden: „Alles lief auf eine Traumkirmes hinaus, seit dem ersten Samstag herrschte perfektes Kirmeswetter. Der Unwetter-Samstag hat uns buchstäblich einen möglichen neuen Besucherrekord verhagelt.
Wie haben die Schausteller reagiert?
Lothar Inden: Sie waren sauer, das ist doch klar, uns haben 300.000 bis 400.000 Besucher gefehlt, das merkt man schmerzlich in der Kasse. Aber unterm Strich waren die Schausteller dann doch sehr zufrieden. Unsere Kirmes ist für sie sowas wie eine sichere Bank.
Das Angebot war diesmal mehr denn je auf Familien ausgerichtet. Richtige Entscheidung?
Positive Erfahrungen
Lothar Inden: Auf jeden Fall. Wir werden das im Vorstand besprechen und gewiss werden die positiven Erfahrungen bei der Planung der Kirmes 2020, die vom 17. bis 26. Juli stattfinden wird, einfließen.
Thomas König als Chef der Platzkommission legte Wert auf die Feststellung, dass die Kirmes als Volksfest „quicklebendig“ ist. Gilt das auch für die Veranstalter, die St. Sebastianus Schützen von 1316?
André Dornbusch (32) von der Gesellschaft „Königin Stefanie“ wird von Kameraden aus dem Schützenzelt getragen – ein absoluter Höhepunkt im Leben eines Schützen
Lothar Inden (lacht): Und ob! Wenn man die Begeisterung der Kameradinnen und Kameraden wieder live miterlebt hat, kann man nur sagen: Das Schützentum ist zeitlos und steht hoch in der Gunst der Mitglieder des Vereins, aber auch der Gesellschaft. Wir haben erneut 2000 Senioren mit Speis und Trank bewirtet, mit Tombola und Tanzmusik für einen tollen Nachmittag und Abend gesorgt, solche sozialen Dienstleistungen soll uns mal jemand nachmachen.
Und das „Drum und Dran“ – Königsschuss, Gästevogel-Schießen, die große Parade?
Nirgendwo mehr Stadtprominenz
Lothar Inden: Der Königsschuss ist nach wie vor für uns der Höhepunkt im Schützenleben, das gilt ebenso für Jung-Schützenkönig und Pagenkönigin, denn der Nachwuchs ist uns wichtig. Und nach wie vor wachsen junge Menschen in den Verein wie selbstverständlich hinein. Das Gästevogel-Schießen ist mittlerweile ein großer Social Event geworden. Ich glaube, ich darf sagen: Man sieht nirgendwo mehr Stadtprominenz als dort.
Und die Parade?
Lothar Inden: Wenn Tausende Schützen, beritten und zu Fuß, der Stadtbevölkerung und Gästen ein solch traditionelles und farbenprächtiges Schauspiel mit Musik bieten, wünschte ich mir, dass Stadt und Anlieger noch mehr Notiz davon nähmen. Es wäre vor allem schön, wenn Anlieger, sowohl Geschäftsleute als auch andere Bürger sich etwas einfallen ließen, um den Festzug optisch zu begleiten. So könnte die Parade noch mehr zu einem definierten Höhepunkt im Kontext von Schützenfest und Kirmes werden.
38 Jahre lang ritt Oberst Günther Pannenbecker bei den Umzügen vorweg…
Günther Pannenbecker, Ehefrau Uschi – wehmütiger Abschied nach 38 Jahren
Lothar Inden: …den wir mit viel Herzblut, standing ovations und Umarmungen als Oberst verabschiedet haben. Da ist manches Tränchen geflossen. Im Winter werden wir seinen Nachfolger wählen.
Kann die Stadt noch mehr tun?
Der Oberbürgermeister eröffnet traditionell mit dem Chef, dem Regimentskönig, Platzmeister und Schützenvorstand die Kirmes und ist offensichtlich auch den Schützen zugetan. Kann und sollte die Stadt Düsseldorf noch mehr für die Kirmes und das Schützenfest unternehmen?
Lothar Inden: Thomas Geisel ist längst Schützenkamerad und weiß um den Stellenwert des Schützenwesens in der Landeshauptstadt. Mehr tun könnte die Stadt selbstverständlich: Die öffentliche Wahrnehmung ist doch die, dass das Frankreich- und Japan-Fest mit wenigen Hunderttausend Besuchern von der Stadt faktisch der Kirmes mit vier Millionen Gästen gleichgestellt wird. Düsseldorf Tourismus tut schon recht viel, aber natürlich ist hier immer noch viel Luft nach oben.
Nach der Kirmes ist vor der Kirmes…
Lothar Inden: Na ja, wir müssen die alte noch verdauen, da ist noch sehr viel zu bewältigen, das mit den Kommissionsvorsitzenden intensiv besprochen werden werden muss.
Und dann ein bisschen Urlaub?
Lothar Inden: Ausgezeichnete Idee.
GRÖSSTE KIRMES AM RHEIN – Düsseldorfs größtes Fest nimmt Familie noch stärker in den Fokus
Juni 14, 2019
Die Größte Kirmes am Rhein, das bedeutendste Volksfest der Stadt Düsseldorf, organisiert vom St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf 1316, wird in diesem Jahr noch mehr als in den Vorjahren zu einer Familienkirmes. Dem deutlich attraktiveren Angebot für Kinder stehen für Freunde des verstärkten Adrenalinkicks, wie von Fans zu Recht erwartet, neue und auch populäre Fahrgeschäfte gegenüber. Die Kirmes ist eingebettet in das Düsseldorfer Schützen- und Heimatfest.
Für Action und Nervenkitzel auf den Rheinwiesen steht der „Voodoo Jumper“, ein Fahrgeschäft, bei dem Zweier-Gondeln sich an Tentakel-ähnlichen Armen vertikal und auch axial bewegen und mit atemberaubender Geschwindigkeit im Kreis drehen.
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Hoher Kreischfaktor auch beim „Ghost Rider“, gleichfalls neu in Düsseldorf. Das Fahrgeschäft ähnelt dem bekannten „Break Dance“, geht aber deutlich rasanter ab: Rasende Drehungen und intensives Gondel-Schaukeln testen Magennerven. Der „Ghost Rider“ ist zum ersten Mal auf den Rheinwiesen dabei.
Geisterbahn mit Laser-Schießen
Die „Geisterfabrik“, auch eine Premiere in Düsseldorf, ist die größte reisende interaktive Geisterbahn der Welt – mit fünf Etagen, 400 m Schiene und Fahrgeschwindigkeiten bis 30 km/h. Unterwegs im scharfen Tempo kann man auch scharf schießen, allerdings per Laser.
Die Geisterfabrik
Ebenso zum ersten Mal dabei ist Touchdown, ein Geschäft, bei dem „American Footballs“ auf drehende Scheiben geworfen werden.
Fast zu den Klassikern für Adrenalin-Junkies gehören schon „Hangover“, der Expresslift auf 80 m Höhe, der mit seinen variantenreichen Einstellungen überrascht, „Propeller No Limit“, die höchste Überschlagschaukel „Infinity“ und das ganz außerordentliche Highlight „Olympia Looping“, die größte transportable Fünfer-Looping-Achterbahn der Welt, die trotz Geschwindigkeiten bis 100 km/h mit ihrer Laufruhe ein ganz besonderes Fahrvergnügen bietet. Der „Jules Verne Tower“, der höchste mobile Kettenflieger weltweit, gehört ebenfalls zu den in Düsseldorf beliebten Highlights: mit zwei m/Sek. auf die Flughöhe von 80 m, und dann mit 65 km/h im Kreis. Auch die beliebten Attraktionen „Predator“ und „Apollo 13“ sind ebenso wieder dabei wie Oscar Bruchs Riesenrad „Bellevue“.
Auch für Oma und Opa
Die „Ballonfahrt“, erstmalig dabei, ist mit ihrem attraktiven Äußeren und einer Höhe von 12 m eine tolle neue Attraktion für Kinder. Beim „Hamburger Dom“ wurde das Fahrgeschäft zum schönsten Karussell gewählt. Acht wunderschön dekorierte Heißluftballons steigen drehend auf acht m Höhe auf. Hier können auch Eltern und Großeltern mitfahren.
Spritzige Freude für Jung und Alt bietet „Aqua Velis“, erstmalig auf den Rheinwiesen, ein Lauf- und Spaßhaus mit drei Etagen, in dem Spaß sich auf Nass reimt und eine willkommene Abkühlung „droht“.
Ein Kinder-Wasserkarussell mit Bötchen gehört gleichfalls zu den neuen Hits für Kids. In der „Bootsfahrt“ plätschern die Kleinen in kindgerechten Piratenbooten durch eine Märchenwelt. Hoher Beliebtheit bei Kindern erfreut sich auch die überarbeitete Kinder-Achterbahn „Willy der Wurm“, gleichfalls eine Premiere auf der „Größten Kirmes am Rhein“.
Premiere Weingarten
Die Alt-Brauereien Uerige, Schumacher, Schlüssel, Frankenheim und Schlösser und auch Gulasch Alt, der Newcomer vom letzten Jahr, sind wieder mit ihren Zelten und tollem Programm vertreten und im Schützenzelt wird Füchsen ausgeschenkt. Doch in diesem Jahr werden auch die Freunde des Rebensafts auf ihre Kosten kommen. Kirmesarchitekt Thomas König: „Mit dem Weingarten bieten wir, auch nicht alltäglich, einen Weinkeller auf der Kirmes mit sehr schönen Gewächsen aus der Pfalz und Rheinhessen. Wir glauben, dass wir damit ein gutes Angebot speziell für Düsseldorf machen.“
Auf der „Größten Kirmes am Rhein“ gibt es auch deutlich mehr als Bratwurst und Matjesbrötchen. Natürlich ist die „Original Düsseldorfer Bratwoosch“ wieder dabei, doch Pasta aus dem Parmesanlaib spricht eine andere Genießerschicht an. Es gibt vegane Küche und Eisfreunde können sich außer auf das Molekulareis von „Dr. Icecream“ auf das neue „Eis am Stiel“ freuen.
Traditionelle Geschäfte auf der Kirmes sind u.a. die Boxbude, wo schon René Weller die Fäuste schwang, das Tiroler Dorf und das Etagencafé Grell.
Sicherheit groß geschrieben
Die Sicherheit wird auf den Rheinwiesen wie immer groß geschrieben. Thomas König: „Wir haben auch in diesem Jahr unser bewährtes Sicherheitskonzept fortgeschrieben, allerdings mit optimierten Ablaufplänen und noch besseren Kommunikationswegen. Die Polizei wird Präsenz zeigen, zudem werden wie in den Vorjahren Dutzende Security-Mitarbeiter eingesetzt.“
Weitere Informationen auf www.groesstekirmesamrhein.de
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