Der Alte Hafen ist das Fahrradgrab der Altstadt – DRK taucht den Müll weg

Juni 12, 2013

Die DRK-Taucher mit Chef Lutz Zimmer (Mitte), Zuschauer am Alten Hafen – Fotos: DRK

Sieben ehrenamtliche Einsatztaucher der DRK-Wasserwacht haben am Dienstagabend den Alten Hafen in der Altstadt durchsucht und grob gereinigt. Die Aktion dient der Vorbereitung des großen DRK-Festes am kommenden Samstag auf der Rheinuferpromenade, auf dem Rhein und eben auch im Alten Hafen. Da hier vor allem Kinder eingeladen sind, sich mit Schlauchbooten, einer Rettungsinsel und Wasserexperimenten unter Anleitung der Wasserwacht auf dem Wasser zu erproben, wollten die Einsatztaucher Verletzungsgefahren ausschließen.

Das Ergebnis der zweieinhalbstündigen Suche bestätigte die Sinnhaftigkeit der Aktion. Die Taucher der Wasserwacht förderten bis 21:00 Uhr zutage:

36 Fahrräder (fahrtüchtig, einige neuwertig) 
2 Fahrradständer
12 Einkaufswagen
20 Stühle

7 Gastronomietische
1 nagelneuer Heizpilz aus der benachbarten Gastronomie (Wert 400 Euro, der Wirt freute sich) 

4 aus der Verankerung gerissene städtische Metallmülleimer
Dutzende Pfosten, Verkehrsschilder, Absperrungen 
Stacheldraht
Blumentöpfe

Einsatztaucherin Lisa Rohr mit dem xten Fahrrad

„Wir sind ins Wasser gegangen und standen sofort auf zwei Fahrrädern“, erzählt der Jüngste der Tauchergruppe, Tobias Zimmermann (16).

„Im Wasser ist viel Glas, man geht praktisch über Flaschen“, so Taucherchef Lutz Zimmer (Neuss). Flaschen, offenbar zuhauf ins Wasser geworfen, bleiben zumeist heil. „Aber keiner von uns hätte gedacht, dass da so viele große Materialien liegen. Wir wissen nicht, ob hier jemals vorher gereinigt wurde.“

„Macht ihr das jetzt immer?“ fragten Passanten. Das Schauspiel am Abend fand zahlreiche Schaulustige. Polizisten der Altstadtwache wurden herbeigerufen, um mögliche gestohlene Fahrräder zu identifizieren. Das Ergebnis war bei den neuwertigen Rädern negativ. Viele waren so verschlammt, dass es auf Anhieb nicht gelang, die Rahmennummern zu erkennen. Die DRK-Wasserwacht freute sich über die spontane Unterstützung der AWISTA, die nach 22 Uhr für den Abtransport des Zivilisationsmülls sorgte. Andere Taucher, Wasser- und Luftretter des Wasserrettungszuges sind zurzeit im Hochwassereinsatz an der Elbe.