Vier getötete Radfahrer, mehr Tote auf Autobahnen – insgesamt weniger Unfälle – Polizei stellt Verkehrsunfallstatistik vor

März 11, 2021

Aufnahme eines Verkehrsunfalls – Foto: Polizei

Vier getötete Radfahrer und mehr Tote auf Autobahnen, das ist die Negativbilanz der Düsseldorfer Verkehrsunfallstatistik. Positiv: Insgesamt gab es weniger Unfälle. Auch bei den Verkehrsunfallzahlen haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie einen deutlichen Einfluss. Die Zahl der Unfälle sowie die Zahl der Verunglückten im Straßenverkehr sind gesunken. Auch die Zahl der Schwerverletzten ist deutlich zum Vorjahr rückläufig. „Allerdings ist die Gesamtzahl der Getöteten in unserem Zuständigkeitsbereich gestiegen. Sorgen bereiten mir hier insbesondere die Radfahrer“, resümierte die stellvertretende Behördenleiterin Silke Wehmhörner.

Unfallstatistik Bereich Stadt Düsseldorf:

Im abgelaufenen Jahr 2020 sank die Zahl der Verkehrsunfälle im Stadtgebiet der Landeshauptstadt auf insgesamt 24.037 (Vorjahr: 30.552). In rund 90 % der Verkehrsunfälle (rund 21.300) blieb es bei Sachschäden. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden bewegt sich dabei unter dem Niveau des Vorjahres.

So verunglückten 2.716 Verkehrsteilnehmer in Düsseldorf. Im Vorjahr lag die Zahl der Verunglückten noch bei 3.030. In der Langzeitbetrachtung liegen die Zahlen somit im Jahr 2020 leicht unter dem Trend der Vorjahre.

Im Gegensatz dazu stieg die Anzahl der Rad- und Pedelecunfälle von 925 auf 1.079. Auch die Zahl der verunglückten Rad-/ Pedelecfahrer erhöhte sich von 784 auf 939.

Vier Fahrradfahrer wurden getötet – Foto: Polizei

„In Düsseldorf stiegen die Bewegungen von Radfahrern 2020 deutlich an. Gleichzeitig kam es in dieser Gruppe zu mehr Verunglückten bei Verkehrsunfällen. Das ist ein Trend, der mich nachdenklich stimmt“, erläutert Jürgen Lankes.

Insgesamt sind elf getötete Menschen zu beklagen. Unter den Verkehrstoten befanden sich sechs Senioren und ein junger Erwachsener. Vier Personen waren mit dem Fahrrad, drei zu Fuß, zwei auf einem Krad und zwei als Beifahrer unterwegs. Fünf der elf Verkehrstoten kommen als Unfallverursacher in Betracht.

„Jedes Verkehrsunfallopfer steht für ein Schicksal, das mit viel Leid verbunden ist. Ziel ist es, dass das Radfahren in Düsseldorf sicher ist. Das fängt bei uns allen an. Rücksichtnahme und gegenseitiges Verständnis hilft, Unfälle zu vermeiden“, betonte Silke Wehmhörner.

Im Jahr 2020 kam kein Kind im Düsseldorfer Stadtverkehr zu Tode. Allerdings ist in dieser Altersgruppe im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von Unfällen unter Beteiligung von Kindern als Radfahrer zu verzeichnen.

Auch für die Verkehrsunfallprävention gab es im Jahr 2020 besondere Umstände: „Wir haben unsere Verkehrssicherheitsarbeit für die Kinder in der Pandemie sehr schnell angepasst. Unter anderem haben wir kindgerechte Videos produziert, die einfach online abrufbar sind“, stellt Jürgen Lankes dar.

In 2020 wurden von insgesamt 5.977 Verkehrsunfallfluchten 292 mit Personenschaden verzeichnet. Die Aufklärungsquote lag hier mit gut 72 % um rund 9 % über dem Landesniveau.

Für den Bereich der Autobahnpolizei:

Im Zuständigkeitsbereich der Autobahnpolizei ist die Gesamtzahl der Getöteten von 11 (2019) auf 18 in 2020 gestiegen. Die Zahl der Verkehrsunfälle sank von 14.529 auf 10.263 Unfälle. Auch hier blieb es in gut 90 % (rund 9.200) der Unfälle bei Sachschäden. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten sank im Jahresvergleich von 1.347 auf 1.082.

Insgesamt verunglückten 1.639 Verkehrsteilnehmer, was einem Rückgang von 446 Verunglückten zum Vorjahr entspricht. Dies stellt die niedrigste Zahl der Verunglückten in den letzten zehn Jahren dar.

Auch die Anzahl der Unfälle mit Beteiligung von Lkw ging im Vergleich zum Vorjahr von 1.350 auf 1.040 zurück. Bei diesen Verkehrsunfällen verunglückten 394 Verkehrsteilnehmer, was ebenfalls einem Rückgang von 183 Verunglückten zum Vorjahr entspricht.

Bemerkenswert ist, dass auf den Autobahnen knapp 1.100 Straftaten ohne Verkehrsbezug zur Anzeige gebracht wurden. Zum Beispiel konnten in 2020 Drogen mit einem geschätzten Marktwert von gut 5,4 Millionen Euro beschlagnahmt werden.