Auf der KÖ erinnern jetzt drei Litfasssäulen an die Nazizeit
April 30, 2025 by osi

Präsentation der Säulen mit (u.a.) Peter Wienen (l. IG Königsallee), Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven (3.v.l.) und OB Stephan Keller (rechts im Bild) – Foto: Stadt Düsseldorf, David Young
Auf der Königsallee wird ab sofort mit drei Litfaßsäulen von den existenziellen Auswirkungen der NS-Diktatur auf Düsseldorf und die Schicksale ihre Bürgerinnen und Bürger aufmerksam gemacht. Die drei Litfaßsäulen liefern neben Geschichten der Anwohner und Ereignissen auch viele historische Fotos und Dokumente.
Oberbürgermeister Stephan Keller: „Mit den drei Litfaßsäulen geben wir den Opfern ein Stück Sichtbarkeit zurück und verankern auch das schreckliche Kapitel des Nationalsozialismus weiter an zentraler Stelle im Düsseldorfer Stadtbild. Wir stellen uns als Stadtgesellschaft unserer Geschichte und der Verantwortung, die wir gemeinsam für das Hier und Heute tragen. Die Säulen werden das Gedenkjahr überdauern. Sie sind eine regelrechte Einladung, sich bewusst mit dem zu beschäftigen, was hier vor über 80 Jahren geschehen ist.“
Entartete Kunst
Auf der Königsallee mit ihren hochwertigen Geschäften und Cafés inszenierte die Düsseldorfer NSDAP-Führung das Bild einer solidarischen und klassenlosen „Volksgemeinschaft“. Gleichzeitig wurden „jüdische Geschäfte und Galerien“ systematisch boykottiert und „arisiert“, Menschen aus politischen Gründen schikaniert und verjagt. Etablierte Kunstgalerien wurden bedrängt, keine „entartete Kunst“ mehr zu handeln. Arztpraxen und Anwaltskanzleien wechselten die Eigentümer – häufig aufgrund der diskriminierenden „Rassengesetze“.
Zusammengestellt wurde die Präsentation von Hildegard Jakobs, der stellvertretenden Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Realisiert wurde das Projekt von der Bezirksvertretung 1 in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf. Die Säulen wurden gesponsert von den Düsseldorfer Jonges, der Firma Hines Immobilien GmbH und der Interessengemeinschaft Königsallee e. V.
Anmerkung von mir: Ich unterstütze das Gedenken an die schreckliche Nazizeit. Allerdings gefällt mir nicht, dass ich jetzt auf der KÖ gleich an drei Stellen täglich daran erinnert werde. Mir hätte es besser gefallen, wenn die Mittel dafür in einen Topf gewandert wären, aus dem Klassenreisen in ein ehemaliges KZ finanziert werden könnten. Mehr als das brennt sich nichts in die Erinnerung ein.
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