Der Pasta-Prinz und seine Schnecke

März 23, 2006 by  

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Vorher ein Drink bei Salvatore

Es hieß mal „Schnecke“, dann kam im Jahr 1995 Francesco Balsamo (48) aus Potenza, das mitten im italienischen Stiefel liegt, übernahm das Lokal und taufte es um auf „Lumaca“. Auch das heißt Schnecke. Seit elf Jahren also gibt er hier täglich den Pasta-Prinzen.

Die Restaurantbeschreibung: Gelegen an der Kreuzstraße 17 in Düsseldorfs City, am Ausläufer des „Tausendfüßlers“ rechts ab von der Immermannstraße. Im Eingangsbereich links eine kleine Bar, der ein größerer Tisch gegenübersteht. Vorbei an der vollen Einblick bietenden kleinen Küche, in der Koch Sammy am offenen Feuer wirbelt, führt der Weg in den eigentlichen Gastraum. Das Restaurant mit 70 Plätzen hat freundlich hell gestrichene Wände, die mit geschmackvollen italienischen Motiven dekoriert sind. Abgehängte Stoffbahnen an der Decke geben dem Lokal eine spezielle Note.

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Zusätzliche Tageskarte: Große Leistung, kleine Preise

Einer Empfehlung in diesem Blog folgend war ich jetzt zwei Mal dort, mal geschäftlich, mal privat. Beim ersten Besuch erfreuten schmackhafte Spaghetti Carbonara und Fegato alla Veneziana, beim zweiten würzige Spaghetti Salcicca und auf den Punkt gegrilltes Paillard mit Rucola und Zitrone, dazu ein kleiner Salat. Wein war jeweils ein mit 23,50 EUR eigentlich unterpreister exzellenter Valpolicella. Die Pasta schlug mit 6,50 EUR zu Buche, das Paillard kostete 13 EUR, der Preis für die ausgezeichnete Fegato (Zubereitung mit einer delikaten Cognacsauce) war ähnlich. Das San Pellegrino ist so teuer wie anderswo (4 EUR), der Espresso kostet 1,50 EUR.

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Wirbeln am Gasherd: Koch Sammy (rechts) – hier mit Kellner Emilio

Die Bedienung, bei der Inhaber Francesco Balsamo gelegentlich Entertainer-Qualitäten zeigt und sein Kollege Emilio ihn unterstützt, ist bemerkenswert freundlich und stets hoch aufmerksam. Die (nicht nur bei Italienern) verbreitete Unsitte, Rotwein bei „Zimmertemperatur“ zu lagern (auch wenn’s im Lokal gut über 20 Grad warm ist) grassiert leider auch hier. Francesco löst das pragmatisch, mit dem 5-Minuten-Chill in der Kühltruhe. Das ist zwar stillos aber funktioniert ausgezeichnet. Fazit: Eine bemerkenswerte Trattoria mit exzellentem Preis-Leistungsverhältnis, einer Küche, die weit über dem normalen Niveau mir bekannter Trattorias liegt und eine gewaltige Pasta-Auswahl bietet. Erfreulich wird das alles begleitet von einer in dieser Form nicht allzu oft anzutreffenden Servicebereitschaft, gepaart mit Freundlichkeit. Unbedingt reservieren: 0211-352072. Hinweis. Keine Kreditkarten!

Kommentare

One Response to “Der Pasta-Prinz und seine Schnecke”

  1. osi on April 3rd, 2006 19:08

    Ich möchte hinzufügen, dass der so gelobte Pasta-Prinz der Ersteinschätzung bei mittlerweile fünf weiteren Besuchen gerecht geworden ist. Und noch ein Hinweis: Er nimmt zwar keine Kreditkarten, aber die EC-Karte. Und: Sonntag ist Ruhetag