Otto Schily kontra Marietta Slomka – das Live-Knockout

März 29, 2007

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Von Otto Schily verbal ausgebremst: Marietta Slomka

Ich weiß nicht, wie Sie es sehen – falls Sie es gesehen haben. Soeben im ZDF-heute-Journal: Ein Interview von Moderatorin Marietta Slomka mit Ex-Innenminister Otto Schily wird zum gesalzenen TV-Duell. Ein seltenes Fernsehereignis. Es geht um den „Bremer Taliban“ Murat Kurnaz und den heutigen Untersuchungsausschuss, der ausging wie das Hornberger Schießen. Frank Walter Steinmeier übernimmt die politische Verantwortung und – Ex-Minister Schily schließt sich ihm an.  Von Rücktrittsforderungen in Richtung Steinmeier ist keine Rede mehr. So weit so gut. Allein: Frau Slomka zeigt sich widerspenstig und versucht, Otto Schily den Verbleib Kurnaz‘ in Guantanamo anzulasten. Schily zeigt sich knorrig-kernig, so wie wir ihn mögen. Er stellt klar: Kurnaz reiste kurz nach dem Anschlag auf die World Trade Towers nach Pakistan – unter merkwürdigen Umständen und mit Kampf-Equipment, Kurnaz wurde als Sicherheitsrisiko gesehen – und: Kurnaz ist türkischer Staatsbürger, er hätte jederzeit in die Türkei ausreisen können. Slomka passt das überhaupt nicht ins Weltbild, sie setzt immer wieder nach. Doch das läßt sich ein Schily nicht bieten, er behält das letzte Wort und redet sie –  argumentativ sehr überlegen – souverän ins Abseits, ein Live-Knockout. Und ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender wird morgen mit Marietta Slomka ein Wörtchen reden – hoffentlich!  

Nachtrag: Das heute-Journal können Sie sich nachträglich hier anschauen, um sich selbst Ihre Meinung zu bilden.

Onkel Oberbilks Tipps für’s Wochenende

März 29, 2007

Zwei Tage – zwei Tipps und ein Special!

Fr. 30.3.07 // 23.00 H // harpune // Vorverkauf über Nachtagenten.de oder partytickets.de 10 €, AK 12 € // Alle Gäste des Freitages erhalten am Samstag freien Eintritt in die harpune! // harpune goes 3001! Introducing Probably the best … Tiga!

DJs: Tiga (Turbo Rec., Canada), Herbert Boese (Jaktronik), Lahib Alekozei

 

Der Monat endet wie er anfängt: mit einem DJ, den harpuneros wie Belegschaft sich schon seit langem wünschen! Tiga ist einer der wenigen Underground-Popstars, die unsere Szene zu bieten hat. Der smarte Kanadier trat weltweit mit seinem Cover von „Sunglasses At Night“ auf den Plan, seitdem tourt er den gesamten Erdball und sorgt mit rockend-poppigen Electrohouse-Sets für maximale Verwüstung auf den Tanzflächen der besten Clubs und Festivals. Wenn er nicht gerade auflegt, kümmert er sich um sein Label „Turbo Recordings“ oder produziert Platten die genreübergreifend zahllose Anhänger finden. Herbert Boese und Lahib Alekozei werden Tiga an den Plattentellern begleiten.
 

31.3.07 // 23.00 // harpune // 8 € (mit Newsletter Eintritt frei) // Familientreffen Spezial

DJs: Björn Wilke (Level Non Zero), Cess (Cocoon, Audio Love Music), Andre Crom (Memo, Heimatmelodie)
 
Weil’s so schön ist gleich noch ein Familientreffen im März. Dieses Mal begrüßen die harpuneros Cess und Andre Björn Wilke an den Plattentellern. Letzterer freut sich aktuell nicht nur über ein Release mit Remixen von Someone Else und Pascal FEOS auf Pascal’s Label Level Non Zero, sondern auch über Bookings welche ihn jedes Wochenende von Berlin über Düsseldorf und Zürich bis nach Australien oder Korea über den halben Erdball führen.

 

Special:

Nächste Woche findet das erste „Urban Music Festival“ im Düsseldorfer Medienhafen statt.

Als kleines Schmankerl „on top“ verlost der Duesseldorf-Blog 2 Karten! Und so macht ihr mit: Einfach eine Email mit dem Betreff „UMF“ an onkelo@osicom.de schicken. Die Gewinner erhalten am nächsten Donnerstag (5.4.) eine Info per Mail.

 

08.4.07 // 22.00 – open end // 3001, harpune und MK2 // Vorverkauf 14 € / Abendkasse 20 € // Urban Music Festival 

DJs: AFROB FEAT. ARKADAS SOUNDSYSTEM, RHYTHM & SOUND FEAT. KOKI, T. RAUMSCHMIERE, RADIO SLAVE, DJ FRICTION, PHONIQUE, CESS, HERBERT BOESE, ANDRE CROM, CRACK T., ALI & DER KNARF, MARC PEAKAY, PATRICK SPECKE, TOBIAS KOMMESCHER, VLADIMIR IVKOVIC, BINH, TERRIBLE, VLADIMIR IVKOVIK und die DK PIMPS
Live: LOUIE AUSTEN, MATHEW JONSON und ABE DUQUE

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Das Wort „Urbanität“ kommt laut Wikipedia vom lateinischen „urbs“ (Stadt), das ursprünglich Rom als Weltzentrale bezeichnete und meint umgangssprachlich ein „welterfahren-höfliches Verhalten“. Dies ist jedoch nur als grober Wegweiser zu verstehen, die weiteren Bedeutungen des Wortes erschliessen sich nicht unbedingt aus den Erklärungen einer Internet-Datenbank…

Nicht weniger wichtig als die „urbs“ sind in den Augen der UMF-Veranstalter nämlich auch die „suburbs“, die Seitenstrassen und Gassen, der Nährboden für neue, musikalische und soziologische Entwicklungen: Die kleinen Venues, in grossen Metropolen wie New York oder London oft zu Dutzenden in Gehweite angeordnet, schummrig, verlockend, ungenormt in Angebot und Stil, hungrig nach neuen Impulsen…

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Electro-Sinatra: Louie Austen

Um das Beste aus beiden Welten zusammen zu bringen, die Stärken und Vorteile beider Bereiche, der URBS und SUBURBS zur Geltung zu bringen, schien es einer kleinen Gruppe von renommierten Veranstaltern aus NRW an der Zeit, ein Festival aus der Taufe zu heben, das den pulsierenden Schwingungen einer Grossstadt gerecht wird und das einen repräsentativen Überblick über das überbordende, musikalische Potenzial verschiedenster Bands und Live-Acts aber auch Rockstars der Neuzeit, den DJs, verschafft: Das URBAN MUSIC FESTIVAL!

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T-Raumschmiere

Die vor Ort ansässigen Clubs 3001, MK-2 und harpune, allesamt und gleichzeitig Austragungsorte der Veranstaltung, sind mehr als geeignet für die angestrebte Fusion der Stile und die vereint elektronisch verwurzelte Livemusik, Dancehall-Ragga und MashUps ebenso wie Hybrid-Bastard-Techno, HipHop, Funk, Soul, Rare Grooves und einige Tonnen Popstar-Attitude!

Eine nicht leicht zu bändigende Bandbreite an Klängen, sollte man meinen, aber insbesondere darin liegt auch der Reiz dieses Festivals: Die Facetten der modernen Musikkultur zu beleuchten, sich die Vielfalt, die sie bietet, zu eigen zu machen und sich für einen Abend über Grenzen hinweg zu setzen!
Also, Musikjunkies, Querdenker, Beatfreaks, Schöngeister und Stagediver, dies ist Eure Nacht…

Tickets gibt es hier!

Euer Onkel Oberbilk

Renommierter Klimatologe: „Glauben Sie im Ernst, alle Wissenschaftler liefen im Stechschritt hinter Al Gore her?“

März 29, 2007

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Gegen Hysterie: Richard S. Lindzen 

Die Zürcher „Weltwoche“ interviewte den renommierten US-Klimatologen Richard S. Lindzen, Mitarbeiter des weltberühmten Massachussetts Institute of Technology (MIT). Der bezweifelt die Schuld des Menschen am Klimawandel und hält Al Gore, den Chefpropagandisten dieser These, für einen Hysteriker. Hier das Interview der „Weltwoche„. Spürnase: Fakten Fiktionen.

Bleibt eine Mörderin eine Mörderin?

März 29, 2007

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Mörderin Brigitte Mohnhaupt …

Große Diskussion und Wirbel um die RAF-Mörder, die jetzt entlassen wurden, wie Brigitte Mohnhaupt und zuvor Eva Haule und Susanne Albrecht, die heute unter anderem Namen als Lehrerin (!) arbeitet. Die einstigen RAF-Killerinnen verwahren sich dagegen, so bezeichnet zu werden. Brigitte Mohnhaupt, neunfache Mörderin, die zudem noch neun Mordversuche beging, will nicht mehr Mörderin genannt werden und beruft sich auf ihr Persönlichkeitsrecht. Ihr Anwalt laut BILD: „Sie muss …derartige diffamierende Veröffentlichungen nicht hinnehmen.“ Ex-Mord-Terroristin Eva Haule (drei Morde, 23 Mordversuche) klagt heute gegen Veröffentlichung ihres Fahndungsfotos aus den Neunzigern und auch Susanne Albrecht will ihr Foto von damals nicht mehr sehen. Und sie hat Recht damit – das war zumindest das Rechtsempfinden des Oberlandesgericht in Hamburg! Aus der heutigen BILD: „Die Täter der RAF hatten und haben immer die Möglichkeit, zu ‚Ex-Tätern‘ zu werden“, schrieb die Tochter des 1977 ermordeten Bankiers Jürgen Ponto kürzlich in einem Aufsatz. Doch, so Corinna Ponto weiter: „Wer einmal Opfer wurde, kann nie Ex-Opfer sein.“

BILD-Kolumnist Franz Josef Wagner in seiner heutigen Kolumne: „Ihr Anwalt kann mir tausend Briefe schreiben – niemals werde ich zurücknehmen, was ich vorgestern geschrieben habe: „Es ist für mich unfassbar, dass in unserem Land eine Mörderin die Chance hat, glücklich zu werden.“

Was bisher im Düsseldorf Blog über Brigitte Mohnhaupt und ihre einstigen Kumpanen geschrieben wurde, können Sie hier nachlesen.

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und ihre Opfer                                                                Grafik: BILD

PSD Bank Rhein-Ruhr, Düsseldorf Magics und Bäckerei Oebel: Promo-Aktion in Düsseldorf

März 29, 2007

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Heute Morgen: Magics in Aktion

Heute zwischen 7.30 und 9 Uhr in Düsseldorf-Eller

Düsseldorfs Basketballer gingen heute Morgen auf die Straße. Um die Werbetrommel für ihr Spiel am Samstag (18:30 Uhr) zu rühren, verteilten Spieler und Cheerleader der „Magics“ heute im Berufsverkehr an der Karlsruher Straße in Eller Frühstücksbeutel an Autofahrer. Inhalt: Ein Flyer zum Spiel, Frühstücks-Zutaten von Sponsor Oebel-Bäckerei und Infos von Werbepartner PSD Bank Rhein-Ruhr.

Der Beutel, mit Brötchen, Butter, Marmelade und einem Apfel gefüllt, enthielt außerdem eine Rassel zum Anfeuern der langen Kerls, die seit dem letzten Jahr von der Düsseldorfer PSD Bank Rhein-Ruhr unterstützt werden.

Düsseldorf Headlines, Donnerstag, 28. März

März 29, 2007

BILD: HIER LACHT RÜTTGERS ÜBER DIE E-MAIL-TROTTEL VON DER SPD / Wollten sie ihm mit dieser internen Absprache eine Falle stellen? Die Nummer flog auf – weil ein Genosse das streng geheime Papier aus Versehen an eine Pressemitteilung tackerte…

EXPRESS: Polizei fahndet wegen versuchten Tötungsdelikts / DAS IST DER SCHÜTZE VOM CHECKER’S

NRZ Düsseldorf: ZENTRAL-ABI, KEIN PROBLEM! / Prüfung. Am dritten Tag der neuen Regelung für die Klausuren atmeten viele Schüler auf: Leichter als gedacht.

RHEINISCHE POST: STILLSTAND BEIM RADFAHREN / Die Verhandlungen für ein Fahrrad-Miet-System sind ins Stocken geraten. CDU und FDP überlegen eine neue Initiative. Eine Radstation am Bertha-von Suttner-Platz wird gebaut, die nur über Umwege erreichbar ist.

WZ Düsseldorfer Nachrichten: LÄNGER ROT – WENIGER GEFAHR / Vorampeln. Gefahr beim Ein- und Ausstieg an vielen Haltestellen: Eine längere Rot-Phase könnte die Situation entschärfen. Die Verwaltung prüft.

Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien.

Rathaus-News

März 28, 2007

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++ Düsseldorf lädt zur siebten Nacht der Museen: Am 21. April haben 40 Kulturinstitute von 19 bis 2 Uhr früh geöffnet -zum 7. nächtlichen Kunstbummel Weiter  ++ Kanalbauarbeiten im Bereich der Kreuzung Gerresheimer Landstraße/ Flachskampstraße stehen ab Donnerstag, 29. März, an. Weiter 

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++ Verbotene Liebe und Cobra 11 drehen am Wochenende in der Düsseldorfer City. Weiter  ++ Wohnen im Alter und die Steuer 2006: Der Seniorenbeirat trifft sich am Freitag, 30. März, 10 Uhr, im Rathaus, Marktplatz 2, zur öffentlichen Sitzung. Weiter ++ Ein Abrissbagger auf der Kö: An der Baustelle „Königsallee 18“ beginnen am kommenden Wochenende Abrissarbeiten. ++  Das rasche Skizzieren von Landschaften, Menschen und Architektur ist Thema eines viertägigen Kompaktkurses der VHS. Weiter ++ „Familientage“ auf dem Abenteuerspielplatz Garath, Reinhold- Schneider-Straße 2a, werden auch in diesem Jahr wieder veranstaltet. Weiter

Hans Rudolf Wöhrl in Brief an LTU-Mitarbeiter: Warnstreik war Grund für die Verkaufsentscheidung

März 28, 2007

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Ex-LTU-Mehrheitsgesellschafter Hans Rudolf Wöhrl 

Die Mitarbeiter der LTU diskutieren, wie wohl der Brief zu interpretieren ist, den der bisherige Mehrheitsgesellschafter Hans Rudolf Wöhrl ihnen anlässlich des Verkaufs der LTU an Air Berlin geschrieben hat. Wöhrl verabschiedet sich von den Mitarbeitern der Düsseldorfer Airline wie sie ihn in seiner „Regentschaft“ wahrgenommen haben: Laut und hart im Ton. Wöhrl erklärt in dem Brief, ein Warnstreik am Boden letzte Woche habe ihm verdeutlicht, dass er verkaufen solle: „Die Entscheidungsgrundlage, dass es doch zu einem Verkauf an Air Berlin gekommen ist, hat verdi geliefert. Mit dem Warnstreik am Donnerstag wurde klar zum Ausdruck gebracht, dass die Mannschaft nicht für die Strategie der Geschäftsführung und der Gesellschafter zu begeistern ist.“

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Bittere Pille 

Am Tag vor diesem Warnstreik, so die Wöhrl-Erklärung, habe festgestanden: „Wir brechen alle Beteiligungsgespräche ab und machen alleine weiter!“ Der Donnerstag habe jedoch die Wende gebracht: „Wir mußten während laufender Tarifverhandlungen die bittere Pille schlucken, dass die Arbeitnehmergremien, trotz der unstrittigen Erfolge im vergangenen Jahr, nicht bereit sind, die von uns als zukunftsträchtig eingestuften Maßnahmen mitzutragen.“ So sei der Entschluss gefallen, an Air Berlin zu verkaufen. Im Hinblick auf die geplante Analystenkonferenz der Air Berlin am Montag habe man schnell handeln müssen.

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Die Zähne gezeigt

Emotional arbeitet sich Wöhrl in dem Schreiben an Gewerkschaft und Betriebsrat ab: „Betriebsrat und Tarifkommissionen sind heute noch stolz darauf, dass sie in unendlichen Gesprächsrunden und mit kämpferischen Parolen der Unternehmensleitung die Zähne gezeigt haben.“ Das habe dazu geführt, dass die damaligen Mit-Anteilseigner der dba von einer engen Verbindung zwischen dba und LTU abgesehen haben. Wöhrl rät den LTU-Mitarbeitern in seinem Schreiben: „Verschließen Sie sich nicht wieder gegenüber Ihrem neuen Gesellschafter sondern folgen (Sie) ihm willig. Hinterfragen Sie endlich einmal konsequent die Aussagen Ihrer Standesvertreter in und außerhalb der LTU und bilden sich dann aber eine eigene Meinung. Unsere Väter wußten schon warum sie sagten: ‚Wessen Brot ich essen, dessen Lied ich singe.‘ Sie wußten nur allzu genau, dass ihnen der eigene Arbeitgeber und nicht die Funktionäre das Gehalt bezahlen.“

Wollten Nr. 2 werden 

Der scheidende Hauptgesellschafter bekennt jedoch auch: „…der Abschied tut sehr weh. Als die INTRO GmbH (Gesellschaft Wöhrls) im Februar, gemeinsam mit der MIC (Gesellschaft von Geschäftsführer Jürgen Marbach) bei der LTU eingestiegen ist, sahen wir darin eine Chance, gemeinsam mit der dba und deren Gesellschaftern, selbst zur Nummer 2 in Deutschland zu werden. Nach erfolgter Sanierung auch der LTU hätten wir nach weiteren kapitalkräftigen Partnern gesucht oder im Rahmen eines Börsenganges die notwendige finanzielle Basis geschaffen.“ Die Forderungen von Wöhrl – „Konsequente Zusammenarbeit der beiden Unternehmen und Nutzung aller Synergien, Verzicht auf einmalig 15 Mio. Euro Gehälter durch die Belegschaft, Verselbstständigung und Aufbau eines leistungsfähigen Technikunternehmens, Neuorganisation und, damit verbunden, die Streichung der wettbewerbshemmenden Betriebsvereinbarung“ seien jedoch nicht erfüllt worden.

Wöhrl weist nicht ohne Stolz darauf hin, dass „trotz der Verweigerungstaktik“ das Unternehmen stabilisiert und „partnerfähig für die Air Berlin“ gemacht werden konnte. Der bisherige Mehrheitsgesellschafter: „Den Mitarbeitern gegenüber blieben wir dessen ungeachtet immer loyal und fair, weil wir stets davon überzeugt waren, dass die Mehrzahl der Beschäftigten jederzeit bereit gewesen wären, unseren Vorschlägen zu folgen, wenn sie nicht ständig durch eine infame und oftmals sogar klassenkämpferische Informationspolitik der Gewerkschaften und mancher Arbeitnehmervertreter immmer und immer wieder verunsichert worden wäre.“

Am Mittwoch vor Ostern will die LTU-Geschäftsführung den Mitarbeitern in einer Versammlung den Verkauf an Air Berlin erläutern.

Kommentar: Wöhrl hatte die besten Absichten, er hat jedoch nicht die Dialogfähigkeit, die der LTU-Betriebsrat selbst dem erklärten Gewerkschaftsgegner Achim Hunold zubilligt. Der Air Berlin-Macher hat, wie man idealisierend sagt, „Kerosin im Blut“, er ist ein Airliner. Wöhrl hat mit Kauf und Verkauf von dba und LTU Geld verdient, er ist und bleibt jedoch ein Kaufmann. Sein kolportierter geheimer Traum, es der Lufthansa zu zeigen, ist geplatzt. Achim Hunold wird die Lufthansa nicht angreifen wollen; dem Code Sharing mit der Condor, an der Lufthansa beteiligt ist, hätten die Lufthanseaten nicht zugestimmt, wenn sie dessen nicht sicher wären. Air Berlin ist für sie berechenbarer als Ryan Air mit dem großsprecherischen Luftfreibeuter Michael O’Leary.

Die LTU-Mitarbeiter können nun erwarten, dass man ihnen wieder eine klare Zielsetzung gibt und dass ihre Arbeitsplätze sicher sind. Fakt ist indes auch, dass einige Ecken bei LTU ausgesputzt gehören. Zu viele Mitarbeiter haben ein Beamtendenken verinnerlicht und bremsen damit den Erfolg der überwiegend ganz hervorragenden rotweißen Crew.

Nachtrag: Geldanleger glauben an Air Berlin. In wenigen Stunden konnte die Airline sich 293 Mio. Euro beschaffen

Düsseldorf Headlines, Mittwoch, 28. März

März 28, 2007

BILD: DER LTU-COUP / AIR-BERLIN-CHEF KAUFT SEINE ALTE FIRMA / Was bedeutet das für mich als Passagier? Sinken die Ticket-Preise?

EXPRESS: Verfahren in den letzten Jahren verdoppelt / DÜSSELDORF, DAS DROGEN-DREHKREUZ

NRZ Düsseldorf: HUCKEPACK IN DEN HIMMEL / Luftfahrt. Nach der Übernahme der LTU durch Joachim Hunolds Air Berlin setzen Stadt und Flughafen auf frischen Wind.

RHEINISCHE POST: SPRACHTESTS: VIELE FRAGEN OFFEN / 6000 Düsseldorfer Kinder werden bis Ende dieser Woche auf ihre Deutschkenntnisse geprüft. Mit dem Ablauf ist das Schulamt zufrieden. Erzieherinnen, Lehrerinnen und Ärzte kritisieren die Umsetzung.

WZ Düsseldorfer Nachrichten: TIEFE SCHNITTE INS S-BAHNNETZ / Nahverkehr. Aus Spargründen wird es weniger Züge auf geänderten Routen geben.

Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien.

Online-TV: ZDF sorgt sich um Pfründe

März 27, 2007

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Ungehörige Forderung: Markus Schächter 

ZDF-Intendant Markus Schächter sorgt sich offensichtlich um seine Pfründe. Der aktuelle Onlinevideo-Boom in Verbindung mit neuer Technologie und Videoplattformen schafft eine Gegenmacht zum Fernsehen. Schon jetzt liefert eine Reihe von Anbietern einen bunten Programmstrauß. Theoretisch kann jeder sein eigener Fernseh-Intendant sein, sei es im lokalen Bereich oder als genereller Anbieter von Inhalten. Schächters Sorge muß groß sein, denn er fordert jetzt, dass die Politik deutsche Videohoster sowie Anbieter von Internetfernsehen und Digital-TV dazu verpflichtet, die öffentlich-rechtlichen Angebote auf ihren Plattformen zu vertreiben. 

Schächter will demnach in privates Unternehmertum eingreifen – eine in jeder Hinsicht ungehörige Forderung!

Rathaus-News

März 27, 2007

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++ Im Rahmen des deutsch-israelischen Künstleraustausches hält sich zurzeit der israelische Filmkünstler Joseph Dadoune in Düsseldorf auf. In deutscher Erstaufführung wird sein Film „Universes“ am Donnerstag, 29. März, um 19.30 Uhr im Studio des Filmmuseums, Schulstraße 4, vorgestellt. Weiter ++ 

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Ausstellung ab morgen, Mittwoch; Heinrich Heine

Das Heinrich-Heine-Institut zeigt vom 28. März bis 13. Mai die Ausstellung „Zum Andenken jetzt und späterTeil 2, ab 1900„. Präsentiert werden neben neu erworbenen Musikalien des 20. Jahrhunderts. Weiter ++ Singpause ist ein voller Erfolg: Mehr als 1.200 Kinder aus fünf Düsseldorf Grundschulen lernen zurzeit unter Anleitung von professionellen Chorerzieherinnen und Chorerziehern, welche Freude das Singen macht. Weiter ++Bauarbeiten am Kennedydamm: In Fahrtrichtung Norden in Höhe der Schwannstraße werden von Freitag, 30. März, ab 20 Uhr, bis Montag, 2. April, 6 Uhr, die rechte und die mittlere von drei Fahrspuren gesperrt. Weiter ++ Neu im Internet: Der Umwelt-Veranstaltungskalender: Das Düsseldorfer Umweltamt bietet im Internet unter der Adresse www.duesseldorf.de/umweltamt ab sofort einen Veranstaltungskalender an. ++ Musikmarathon im Palais Wittgenstein: Das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf veranstaltet am Sonntag, 1. April, von 11 bis 18 Uhr im Rahmen der Jüdischen Kulturtage einen Musikmarathon im Kammermusiksaal des Palais Wittgenstein, Bilker Straße 7-9. Weiter ++ Ferienaktionen des Competence Centers Begabtenförderung:  Unter dem Titel „Wissenswertes vom Hasen“ führt das „Competence Center Begabtenförderung Düsseldorf“ in den Osterferien ein Seminar für besonders begabte Vorschulkinder durch, die sich mit Fragen zum Osterfest beschäftigen wollen: Warum brauchen die Hasen ihre Löffel nicht zum Essen? Welche Haken schlagen Hasen? Weiter ++

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Ab Karfreitag geöffnet: Kaiserpfalz

Kaiserpfalz öffnet ihre Pforten: Die Festungsreste in Kaiserswerth sind ab Karfreitag bis Ende Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr zu besichtigen. Ab Karfreitag, 6. April, bis 31. Oktober ist die  Pfalz täglich von 9 bis 18 Uhr für Besucher zugänglich. Der Eintritt ist frei. Weiter ++ Frauenförderplan, UIZ und Leistungsentgelte: Zwei Ausschüsse kommen am Donnerstag, 29. März, im Rathaus zu öffentlichen Sitzungen zusammen. Weiter ++ Dreharbeiten für eine neue Fernsehserie von RTL finden von Mittwoch, 28. März, bis Samstag, 31. März, in der Düsseldorfer Carlstadt statt. Außenaufnahmen sind dabei am Donnerstag, 29. März, auf der Benrather Straße geplant. Dort kommt es deshalb zwischen 8.30 Uhr bis 14.30 Uhr zu kurzzeitigen Fahrbahnsperrungen. Weiter ++ Die Stadtbücherei Unterrath, Eckenerstraße 1, lädt am Freitag, 30. März, 19.30 Uhr, zu einer literarisch-kulinarischen Reise unter dem Motto „Die Poesie der russischen Küche“ durch die Sprachlandschaften der bedeutendsten Autoren Russlands mit Tatjana Kuschtewskaja ein. Weiter ++  Zu einer Dia-Schau über Erlebnisreisen nach Südamerika unter dem Titel „Otro Mundo“ mit Angela Schmitz und Axel Heß lädt die Stadtteilbücherei Rath, Westfalenstraße 24, am Donnerstag, 29. März, 20 Uhr, ein. Der Eintritt ist frei. ++ Das Bürgerhaus Bilk und die Aktion Gemeinwesen und Beratung e.V. laden am 1. April, ab 10.30 Uhr, wieder zum monatlichen Sonntagsfrühstück in den Salzmannbau, Himmelgeister Straße 107 h, ein. Weiter ++ Ein Musik-Cabaret-Programm mit dem Titel „Solo für Drei“ des Künstlers Norbert Stang alias „Mr. Jetlag“ erwartet die Gäste des Bürgerhauses Bilk, Himmelgeister Straße 107 h, am Freitag, 30. März, 18.30 Uhr. Weiter ++

Wie man ein 500-Milliarden-Dollar-Unternehmen führt

März 27, 2007

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Martin Campiche

Das aktuelle Credo in Unternehmen lautet: Konzentration auf Kernkompetenz. Tue das worin du am besten bist, alles Weitere lass andere tun. Insofern ist GE ein Rätsel. Ein Mega-Konzern mit 500 Milliarden Dollar Umsatz. Produziert eine unendliche Vielzahl von Produkten in vielerlei Branchen – Luftfahrt, Waseraufbereitung, Medizintechnik, erneuerbare Energien, Bankfinanzierung und mehr. Ein regelrechter Gemischtwarenladen – aber sensationell erfolgreich! Martin Campiche, ein Schweiz-Argentinier, gab gestern im Marketing Club Düsseldorf einen kleinen Einblick in die GE-Philosophie, die das möglich macht. Campiche ist Marketingchef für die Region Europa-Naher Osten-Afrika (EMEA), war zuvor im Marketing bei McDonalds und Motorola. Mehr als 180 Gäste hörten ihm zu. 

Erklärungen für das GE-Prinzip: Es ist eine Mischung aus knallharten Kennziffern, strammer Organisation, Disziplin und – Träumen.

1.) Der Traum „Imagination Breakthrough“ definiert Projekte, die Bedürfnisse der Kunden von morgen abdecken. Setze mit Disziplin durch, dass dieser Traum weltweit auf allen Konzernebenen geträumt wird.

2.) Der Traum „Economagination“ – die intensive Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit und zukunftsweisenden Technologien – etwa für Entsalzungsanlagen in Algerien oder sog. „Light Jets“ als Airtaxis.

3.) Die „Dreaming Sessions“ – Kunden, Mitarbeiter, Zukunftsforscher und Wissenschaftler werden eingebunden, wenn es darum geht, gemeinsam „nach vorn“ zu denken.

Der knallharte langjährige GE-Chef Jack Welch („Neutron Jack“) und heute sein Nachfolger Jeff Immelt lassen denken, lassen träumen, erobern neue Räume – das ist Marketing by Imagination im GE-Stil. Interessante Einblicke, Herr Campiche. Für den prächtigen Rahmen, den Robert-Schumann-Saal, sorgte als  Sponsor B.A. Kaufmann, Marketing-Chef des Museums Kunstpalast, das lukullische Büffet bereitete den Marketers des Clubs das Gourmet-Team Düsseldorf.

SENSATION: Air Berlin kauft LTU – dazu enge Kooperation mit Condor – Achim Hunold setzt neue Ziele

März 27, 2007

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Macher: Achim Hunold – Foto: www.hsbuehler.com

Das ist eine echte Sensation: Air Berlin übernimmt zu 100 Prozent die LTU – Zustimmung des Bundeskartellamtes vorausgesetzt. Die Notarverträge wurden gestern Abend unterzeichnet, heute am frühen Morgen gab Air Berlin die Presseinformation heraus. Danach soll der Name LTU, deren Belegschaft jetzt aufatmen kann, auf absehbare Zeit erhalten bleiben, außerdem soll die LTU ihre Selbstständigkeit behalten. Weitere wichtige Nachricht von Air Berlin: Das Code Share-Abkommen mit TUIFly wurde aufgekündigt, jetzt will Air Berlin mit der Condor im Marketing-Verbund fliegen. Grund für die Aufkündigung des Abkommens mit TUIFly ist die Namensgebung, auf deren Unsinnigkeit wir hier auch schon deutlich hingewiesen haben. Der Kaufpreis für die LTU beträgt laut Air Berlin 140 Mio. Euro. Zusätzlich würden zwischen 190 und 200 Mio. Euro an Nettofinanzverbindlichkeiten der LTU übernommen.

 „Mit der Übernahme der LTU folgen wir den Wünschen des Marktes. Viele unserer Kunden, die vor allem unseren Service schätzen, fordern schon seit Jahren, dass wir auch Langstrecken anbieten. Das können wir jetzt tun, weil wir mit unseren europäischen und unseren innerdeutschen Verbindungen über das erforderliche Zubringer-Netz verfügen“, erklärte Air Berlin-Chef Achim Hunold. Durch die Übernahme der LTU ergäben sich jährliche Synergien zwischen 70 und 100 Mio. Euro. Bis zuletzt hatten Branchen-Auguren auf ein Zusammengehen von Air Berlin und Condor gesetzt, was womöglich der Lufthansa nicht recht war. Spiegel-Luftfahrt-Schreiberin Dinah Deckstein hatte sich noch gestern weit rausgehängt und die Bekanntgabe eines solchen Deals für Juni prophezeit.

Mit dem Schritt sprengt Air Berlin die bislang selbst gesetzten Grenzen der Europa-Fliegerei und steigt auch in das Fernstrecken-Geschäft ein. Hunold hatte, gemeinsam mit Werner Huehn, die LTU zur jetzigen Größe aufgebaut, bevor der damalige Eigner WestLB, namentlich der mittlerweile verstorbene Friedel Neuber, das Erfolgsduo an die Luft setzte, weil es ihm nicht genehme Strategien verfolgte. Neuber hatte übrigens Achim Hunold gegenüber später zugegeben, dass er damit einen Fehler gemacht habe.

Die 93 Flugzeuge im Air Berlin-Verbund und die 26 Maschinen der LTU, davon elf Langstreckenflugzeuge, machen Air Berlin mit dann 119 Flugzeugen zur viertgrößten Airline Europas – hinter Ryanair, Air France/KLM und Lufthansa. Der Marketing-Verbund mit der Condor (36 Flugzeuge) ist ein weiterer Machtfaktor. Air Berlin beförderte letztes Jahr 16,8 Mio. Passagiere, während LTU 5,3 Mio. Menschen transportierte. Doch Macher Achim Hunold wird sich mit Rang 4 nicht zufrieden geben. Der nächste Erwerb ist schon in der Pipeline – er will 49 Prozent der kleinen Schweizer Airline Belair schlucken.

Hier die offizielle Presseinfo der Air Berlin dazu.

Der Flughafen Düsseldorf  begrüßt die heute bekannt gegebene Akquisition der LTU durch Air Berlin. Airport-Chef Christoph Blume: „Wir freuen uns, dass die weitere Entwicklung der LTU eine solide Basis hat. Von dem Zusammenschluss erwarten wir Synergieeffekte in der Flugplanabstimmung und eine sinnvolle Erweiterung des Destinationenportfolios.“ Blume sieht auch positive Effekte im Code Sharing mit Condor.

Air Berlin hat es mit LTU so schwer wie noch nie„, meint die Düsseldorfer Wirtschaftswoche.

Düsseldorf Headlines, Dienstag, 27. März

März 27, 2007

BILD: DOPPEL-STAU LEGT UNS LAHM / Hier stehen sie auf dem Rhein – Und da stecken sie auf der A1 fest

EXPRESS: EINE KISTE MÖHREN FÜR 1888 EURO / Unwissend „gefälschte Möhrchen“ verkauft: Markthändler vom Carlsplatz müssen zahlen

NRZ Düsseldorf: KIRMES IM KÄFIG! / Sicherheit. Weil es im vergangenen Jahr zu viel Randale von jugendlichen Schlägern gab, wird der Staufenplatz für den Osterrummel jetzt komplett eingezäunt. Auch die Polizei zeigt Präsenz.

RHEINISCHE POST: VIDEOKAMERAS AUF SCHULHÖFEN / Die CDU will mehr Sicherheit für Lehrer und Schüler. Sie verweist auf Erfolge der Polizei durch die Videoüberwachung am Bolker Stern. Lehrer und Gewerkschafter dagegen wollen keine Schulen als „Hochsicherheitstrakt“.

WZ Düsseldorfer Nachrichten: KLEIN-FRANKREICH MITTEN IN DER STADT / Neues Stadtviertel. Für 3000 Bewohner und 9000 Jobs wird ein neues Quartier geplant. Gestern wurde die Vermarktung gestartet.

Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien.

Robert Boller – jetzt Chef im 4-Sterne-Hotel

März 26, 2007

Zugegeben, der Name „InterCity Hotel“ klingt erstmal nicht nach Glamour. Doch Stammgäste schätzen das hervorragend geführte Haus am Graf-Adolf-Platz. Und auch die Experten des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DeHoGa) erkennen den hohen Standard des Hauses an. Sie verliehen dem „InterCity Hotel“ heute den vierten Stern. Den überreichte einer, der seine Koffer schon gepackt hat, um Düsseldorf zu verlassen: Noch-Parkhotel-General Manager und DeHoGa-Düsseldorf-Chef Roland Ross, der auf dem Sprung nach Frankfurt ist. Die Dekoration mit dem vierten Stern war für General Manager Robert Boller Anlass, mit seinem Team anzustoßen – natürlich mit Schampus. Der zusätzliche Stern kommt gerade zur rechten Zeit – die Verschönerung der Graf-Adolf-Straße ist so gut wie abgeschlossen und auch der hässliche Stresemann-Platz hat dank Pflanz-Künstlerin Tita Giese bald ein schönes Gesicht.

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