Eishockey-Legende Franz Reindl vor dem Marketing-Club Düsseldorf über DEG und die Eishockey-WM 2010

November 20, 2009 by  

Von links: Franz Reindl, Elmar Schmellenkamp, Dirk Krüssenberg – Foto: Silvia Gertler

Für die Freunde des Eishockeys war es eine Sternstunde: Der Marketing-Club Düsseldorf (Präsident: Dirk Krüssenberg) und Mitglieder des Stars&Friends Clubs der DEG erlebten in der VIP-Lounge des ISS DOME den legendären Franz Reindl (Foto), der im Eishockey, so der Ex-Torwart und Sportexperte Krüssenberg, „jene Bedeutung gewonnen hat, die Beckenbauer bei den Fußballfans genießt.“

Franz Reindl hat an 27 Weltmeisterschaften teilgenommen, war acht Mal bei Olympischen Spielen dabei und pflügte fast zwei Jahrzehnte das Eis als Spieler für SC Riessersee und SB Rosenheim. Noch heute erinnert sich Reindl an den Angstgegner DEG:  „Unsere aufregendsten Spielvorbereitungen waren die gegen die DEG in der Brehmstaße. Unser Trainer verschrieb dann Sondertraining – jeweils unter den ohrenbetäubenden
Schlachtgesängen der DEG-Fans über Lautsprecher…“

Franz Reindl – einst Spieler, dann Funktionär, aber was für einer: Verwaltungsdirektor, Bundestrainer, Sportdirektor des DEB und jetzt Generalsekretär des Organisationskommitees für die WM 2010.

Und in dieser Funktion will er es krachen lassen: „Wir werden 2010 weltweit die höchste Zuschauerzahl erreichen – beim Eröffnungsspiel in der Schalke Arena werden uns 76 000 Fans zuschauen.“ Klappen wird’s wohl, denn 60.000 Tickets sind schon verkauft. Reindl ist der festen Überzeugung, dass nur ein „herausragender sportlicher Erfolg“ das deutsche Eishockey wieder auf die Erfolgsspur bringen kann.
Das nach der WM-Blamage in Bern schwer unter Beschuss geratene Eishockey konnte sich beim siegreichen Deutschland-Cup in München rehablilitieren. Der Sportdirektor Reindl: „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Die Jungs sind über sich hinausgewachsen und an die Grenzen ihrer Fähigkeiten und der körperlichen Belastungen gegangen.“ Trainer Krupp habe den Jungs „eine sensationelle Spielfreude und Emotionen“ vermittelt, der Umbruch sei gelungen.

Die Heim-WM 2010 soll dem deutschen Eishockey einen neuen Schub geben: eine halbe Million Zuschauer, eine erfolgreiche Nationalmannschaft und eine Euphorie wie bei den Handballern.

Franz Reindl: „Das Organisationskomitee ist gegründet, alle Verträge mit den Arenen, dem Ticketing und dem Weltverband sind schon abgeschlossen.“ Anders als 2001 (bei der letzten Heim-WM ) habe der DEB deutlich mehr Vorlaufzeit: „Damals mussten wir sehr viel improvisieren.“

Die Ergebnisse von 2001 will Reindl in jeglicher Hinsicht übertreffen und legt die Latte hoch: „500.000 Zuschauer sind unser Ziel“. Kölnarena (18.500) und die Mannheimer Arena (13.500) zusammen bieten für die 56 Turnierspiele vom 7. bis 23. Mai noch größere Kapazitäten. Deutlich überschreiten wollen die Organisatoren die Resonanz der Handball-WM, die in 92 Spielen über 300.000 Besucher zählte.
Reindl hofft, dass die ARD sich auch für 2010 die Fernsehrechte sichert, damit die WM nicht wie 2001 im Pay-TV versickert.

Der DEB-Generalsekretär setzt auch auf die Unterstützung der Profiklubs in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), die 2001 noch weitgehend fehlte. „Es ist ein Umdenken spürbar“, hat Reindl festgestellt, „es wird nicht mehr als erstes nach den Kosten gefragt, sondern nach gemeinsamen Zielen gesucht.“

Dass die Situation des deutschen Eishockeys sich verbessern muß, dazu nahm auch Elmar Schmellenkamp, Geschäftsführer der DEG  in einer leidenschaftlichen Ansprache Stellung. Die glorreichen Zeiten, wo bekannte deutsche Eishockeyspieler bei Köln, Mannheim, Rosenheim etc. an der Brehmstraße für Awareness und Attraktivität sorgten, sind spätestens seit dem Bossmann-Urteil und den billigen Ostimporten vorbei. Es habe nichts mit dem Wechsel von der Brehmstaße in den ISS-Dom zu tun. Der Euphoriebruch, so Schmellenkamp, „kam bereits zu Zeiten der Brehmstraße.“ Jetzt setzen Elmar Schmellenkamp sowie Franz Reindl auf die Nachwuchsarbeit der DEL-Clubs und auf das Aufbruchssignal zur WM 2010.

Sollten Sie ein ganz, ganz großer Eishockey-Fan sein: Karten für die „Sky -Box für 10 Personen in der Schalke-Arena sind für schlanke 4000€ bei Franz Reindl, dem Generalsekretär des OK’s, zu erwerben. Hier gibt es die normalen Tickets für die WM.

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