Taschendiebstahl und Glück im Unglück

September 2, 2014 by  

Es war am Samstag, ca.14:30 Uhr, als ich bemerkte, dass meine Brieftasche verschwunden war. Inhalt: drei Kreditkarten, zwei
Maestro-Karten, Ausweis, Führer- und Kfz-Schein, Presseausweis, Organspenderausweis, Metro-Ausweis usw., dazu noch 75 Euro Bares.

In Gedanken arbeitet man in einem solchen Fall gleich eine virtuelle Checklist ab: Karten sperren, wann besorgt man was neu, welchen Zeitaufwand wird das mit sich bringen usw.

Auf der Altstadtwache:  Kontensperrung und Anzeige.

Während der Aufnahme der Verlustanzeige klingeln hintereinander sechs Damen und melden gestohlene Portemonnaies. „Für einen Samstag ist das wenig“, sagt der Polizeibeamte lakonisch. Wenig? Sechs Bestohlene in einer halben Stunde? Mir scheint, da hat der neue Polizeipräsident, Norbert Wesseler, eine Aufgabe.

Pech und Glück können Geschwister sein, zumindest in meinem Fall. Ich habe alle Kreditkarten gesperrt, die Verlustanzeige aufgegeben, eine halbe Stunde lang die aufgeregten Verlustmeldungen erlebt, da tritt eine junge Beamtin zufällig hinter ihren Kollegen, der meine Verlustanzeige gerade abschließen will. „Die haben wir doch, die Brieftasche ist doch abgegeben worden“, verblüft sie den jungen Beamten.

Tatsache: Verlustanzeige und Kartensperrungen hätte ich mir sparen können!

Laut Protokoll der Altstadtwache war es gegen 14:10 Uhr, als sich – aufmerksam gemacht von einer Freundin ihrer Mutter – die Düsseldorferin Nadine Breidscheid nach meiner Brieftasche bückte, die mir in der Breite Straße aus der Jacke gefallen war. Die junge Frau – eine ehrliche und pflichtbewusste Finderin. Vielen herzlichen Dank! Ich habe mich mit ihr in Verbindung gesetzt und mich erkenntlich gezeigt.

Mit ihrer Genehmigung veröffentliche ich auch ein Foto von ihr: So sieht eine ehrliche junge Frau aus! Sie sagt nur: „Das ist doch selbstverständlich, das wünscht man sich ja auch, wenn es einem selbst passieren würde.“

 

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