Jacques Tilly erklärt Köln das Wesen des Düsseldorfer Karnevals: „Der Narr darf keine Angst haben, vor niemandem“

Februar 3, 2008 by  

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Diese Skizze fertigte Jacques Tilly für die Kölnische Rundschau. So hätte er die Moschee-Diskussion für den Rosenmontagszug thematisiert.
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Gab in Köln Auskunft über Düsseldorfer Karneval: Jacques Tilly
Ganze zwei Seiten und einen Anriss auf der Titelseite „spendierte“ die Kölnische Rundschau für ein Streitgespräch zwischen Düsseldorfs Spezialisten für Großskulpturen, Jacques Tilly, der Jahr für Jahr den Rosenmontagszug mit frechen bis bissigen Wagen ausstattet und dem kölschen Zugleiter Christoph Kuckelkorn.
Im Zentrum der Diskussion stand die Auseinandersetzung um die Moschee-Wagen in Köln, die in Absprache mit dem Muslimen in Köln entstanden – nach dem Motto: „Ist es noch angemessen, wenn wir euch so auf den Arm nehmen?“

Auf Aufforderung der Kölnischen Rundschau skizzierte Jacques Tilly, wie er den Moscheewagen gebaut hätte: Ein Kölner liegt japsend auf dem Bauch, überrollt von der Mega-Moschee.

Kölnische Rundschau:

Tilly: …ein Kölner, der zunächst überfahren wird. Von der schieren Größe der Moschee und den vollendeten Tatsachen. Es ist ja auch ein Vermittlungsproblem gewesen. Die Moschee wurde dann von der rechten Seite bekämpft, aber ich finde, man darf sich aus der Debatte nicht raushalten, nur aus Angst vor Beifall von der falschen Seite.

Sie beziehen bewusst Stellung?

Tilly: Ja, wir haben es aber nicht im Zug, weil es ein spezifisches Kölner Thema ist. Es wird da ja mit zwei Wagen bedient, da brauchen wir nicht noch einen drauf zu setzen.

Herr Kuckelkorn, wäre der Wagen in Köln vorstellbar?

Kuckelkorn: Wir versuchen mit unserem Karneval schon, etwas in Richtung Integration zu bewegen. Es gibt einen hohen Anteil türkischer Mitbürger, die an den Wagen mitarbeiten. Da wollen wir – zumindest bei dem Thema – nicht so deutlich polarisieren, da gerät man auf die eine oder andere Seite. Es wäre in beiden Fällen die falsche.

Tilly: Ich hab‘ mich gewundert, dass ihr das Thema überhaupt aufgreift. Das ist nun mal ein Minenfeld, da fliegen einem die Splitter um die Ohren.

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