Freunde bei Kids hoch im Kurs

Mai 13, 2016 by  

hunWas ist 13-jährigen Mädchen und Jungen besonders wichtig? In einer Umfrage im Rahmen des Projektes Hungry Heart gehörten zu den häufigsten Antworten: „Freunde, die mir zuhören und zu mir halten“ und „Dass meine Familie gesund bleibt“. Ernste und auch überraschende Antworten von Jugendlichen, die ansonsten – je nach Persönlichkeit – eher cool oder schüchtern auftreten. An diesem Tag aber ging es um Herzensangelegenheiten. „Kein Wunder, dass die Jugendlichen da mit Feuereifer dabei sind“, urteilt Schirmherrin Dr. Vera Geisel.

Schülerinnen und Schüler der 7a und 7b der Hulda-Pankok-Gesamtschule drehten an ihrem Projekttag Filmszenen, entwickelten Theater-Sketche, knipsten Fotostrecken und fertigten Collagen an. Geweckt wurde diese Kreativität durch das Präventionsprojekt „Hungry Heart“ der Werkstatt Lebenshunger e.V., das hier seinePilotphase startete. Mädchen und Jungen der beiden Klassen beschäftigten sich einen ganzen Tag lang auf kreative Weise mit ihren Herzensnöten und Herzenswünschen.

Angst, Sehnsucht, Familie

In ihren Arbeiten griffen die Jugendlichen ganz persönliche Themen auf, die ihnen am Herzen liegen: Mobbing, Einsamkeit, die Angst, nicht verstanden zu werden, aber auch die Sehnsucht nach treuer Freundschaft, den Wunsch nach einer glücklichen und gesunden Familie und nicht zuletzt nach einem guten Schulabschluss und beruflicher Perspektive.

Das Präventionsprojekt basiert auf einem kreativ-therapeutischen Ansatz und wird in Kooperation mit weiterführenden Schulen durchgeführt, weil hier alle Jugendlichen präventiv erreicht werden können und zudem die Problematik von Essstörungen in den letzten Jahren verstärkt sichtbar wird. Der Projekttag ist darauf ausgerichtet, die eigenen Gefühle besser wahrzunehmen und in den verschiedenen Workshops einen kreativen Ausdruck dafür zu finden. Er setzt dabei sowohl an den Nöten der Jugendlichen als auch an ihren kreativen Ressourcen an und trägt damit dazu bei, ein positives Selbstwertgefühl zu fördern, kreative Ausdrucksformen für die eigenen Gefühlslandschaften zu finden sowie Gemeinschaft zu erfahren. Nebenbei erhalten die Schülerinnen und Schüler altersgerechte Informationen zum Thema Essstörungen sowie Adressen von Hilfeeinrichtungen.

Schon im ersten Durchlauf der Pilotphase wurde offensichtlich: Das Engagement der Jugendlichen war beachtlich. Vor allem auch diejenigen, die sich sonst im Verborgenen halten oder durch Stören auffallen, engagierten sich in hohem Maß. Alle Teilnehmenden brachten sich sehr ernsthaft ein. Am Ende wünschten sich SchülerInnen wie LehrerInnen, dass es „so etwas öfter an der Schule gäbe“.

 

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Pilotphase auch an anderen Schulen

 

Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, wird eine Fortbildung für die Lehrerinnen und Lehrer angeboten. Zudem finden sowohl vor als auch nach dem Projekttag Arbeitsgespräche mit den beteiligten Pädagoginnen statt. Hinzu kommt eine Information für die Eltern.

Nun soll das Projekt im Rahmen der Pilotphase auch noch in einer Hauptschule sowie in einem Gymnasium stattfinden. Dabei ist allerdings die Finanzierung für die dritte Schule noch nicht abgedeckt. Die Kosten dafür belaufen sich auf 1.800 Euro. Wir würden uns sehr freuen, wenn sich noch Unterstützer für das Projekt einfinden.

 

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