Schumann-Saal: Igor Levit spielt Bachs Goldberg-Variationen

März 17, 2017 by  

Seine geistige Beweglichkeit ist atemberaubend. In jedem Gespräch versteht er es, Dinge sofort einzuordnen, überraschende Querverbindungen aufzuzeigen, Fragen zu stellen, Zusammenhängen nachzuspüren – ganz gleich ob er über Musik oder über unser Weltgeschehen spricht. Dabei ist er oft entwaffnend ehrlich. Auch das macht seinen Sonderstatus unter den jungen Pianisten aus. Einer wie er muss sich nicht verstellen oder gar anpassen – Begriffe, denen er ohnehin mit tiefer Skepsis begegnen würde.

Igor Levit stammt aus Nischni Novgorod, der an berühmten Musikern so reichen Stadt 500 Kilometer östlich von Moskau, wo unter anderem Vladimir Ashkenazy und Daniil Trifonov geboren wurden. Nachdem die Familie – mit einem Visum für Australien in der Tasche! – schließlich in Deutschland gelandet war, studierte Levit in Hannover, unter anderem beim großen Karl-Heinz Kämmerling. Dort legte er eine Abschlussprüfung hin, wie es sie an dieser an Talenten wahrlich nicht armen Hochschule bis dahin noch nicht gegeben hatte.

Längst zählt Igor Levit zu den herausragenden Pianisten, allein weil sein Repertoire von schier unglaublicher Bandbreite ist. Kein Wunder, dass auch Bachs Goldberg-Variationen seit längerem dazu zählen.

Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr  Preise: 45/35/25/18 € inkl. Gebühren

 

Kommentare