Nach Ralph Giordano: Auch Necla Kelek kritisiert heute in der FAZ den Bau der Kölner Mega-Moschee

Juni 5, 2007 by  

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Foto: picture-alliance/dpa

Nach der massiven Kritik von Schriftsteller Ralph Giordano am Bau der Mega-Moschee in Köln und am Herrschaftsanspruch des Islam verteidigt die Soziologin Necla Kelek heute den 84Jährigen. In einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung kritisiert sie gleichfalls den Bau der Moschee. Der Streit über den Bau der mit 50 Meter hohen Minaretten geplanten Moschee steht für die Inhaberin einer Mercator-Professur an der Uni Duisburg-Essen in einer Linie mit der Auseinandersetzung um die politische Symbolkraft des Kopftuches.

Die Soziologin und Autorin heute in der FAZ (Auszüge aus faz-net):

„Der Islam ist und macht Politik. Die Kopftücher, die die Gesichter der Frauen einschnüren, und die farblosen Mäntel, die die Körper der Frauen verbergen sollen, sind das modisch Unvorteilhafteste, was Schneider je zusammengenäht haben, nur noch übertroffen vom schwarzen Zelt, dem Tschador: Er macht die Frauen zu einem entpersönlichten Nichts“, schreibt Kelek in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Dienstagsausgabe). „Als Muslimin verwahre ich mich dagegen, dass diese Frauen solch eine Verkleidung im Namen des Islam tragen. Es gibt dafür keine religiösen, sondern nur politische Begründungen.“ In ihrem Artikel kritisiert Kelek den Islam, wie er in vielen Moscheen in Deutschland praktiziert werde, als „ein Hindernis für die Integration“; jene Moscheen seien „Keimzellen einer Gegengesellschaft“. Vielen Vertretern der Muslime in Deutschland wirft Kelek vor, die sozialen Probleme nicht anzupacken. „Doch eine Religion, die den Anspruch erhebt, alle Aspekte des öffentlichen und privaten Lebens eines Gläubigen in Vorschriften und Gebote zu fassen – und dies über vierundzwanzig Stunden eines jeden Tages – kann sich nicht bei erstbester Gelegenheit vor den Folgen dieses Anspruches drücken“, schreibt Kelek

Hier ein kommentierter längerer Text zu dem Beitrag auf einem Blog der ZEIT, dem Necla Kelek ihren Artikel vorab zugeschickt hatte. Empfehlenswert für den Diskurs, auch wenn Blogger Jörg Lau nicht mit allem einverstanden ist, was Necla Kelek schreibt.

Hier auch ein Beitrag des Humanistischen Pressedienstes zum Thema.

Nachtrag, 6. Juni: Der komplette Artikel von Necla Kelek jetzt auch online bei der FAZ – Lesebefehl!

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