Die Wehrhahn-Linie: Wie sie verläuft – und was ihr Bau für Anlieger und Immobilienpreise bedeutet

September 14, 2007 by  

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Rund zwei Monate vor dem Baubeginn der Wehrhahn-Linie geht den Anliegern offensichtlich erstmalig auf, was da auf sie zukommt: Sieben Jahre Gebuddel, Lärm, Staub. Sieben Jahre – fast ein Zehntel der durchschnittlichen Lebenserwartung. Hier, aus aktuellem Anlass, noch mal unser Beitrag aus dem Mai des letzten Jahres, der die wesentlichen Informationen aufweist:

Letzte Woche Donnerstag, am 18. Mai, hat der Rat der Stadt mit großer Mehrheit Bau und Finanzierung der Wehrhahn-Linie beschlossen und damit, so die Stadt, „die Weichen für das größte innerstädtische Verkehrsprojekt des kommenden Jahrzehntes gestellt“.

Die Wehrhahn-Linie wird 3,4 km lang sein und nach Angaben der Stadt 494,4 Millionen Euro kosten. Die Stadtverwaltung wartet nun auf den Planfeststellungsbeschluss, mit dem dann das endültige Baurecht geschaffen wird. Die Wehrhahn-Linie wird ab dem Haltepunkt auf der Bahnbrücke Grafenberger Allee und damit (aus östlicher Sicht) vor dem Wehrhahn in den Untergrund geschickt, verläuft unter der Schadowstraße und dem Hofgarten in einer recht geraden Linie unter der Berliner Allee und der Königsallee her bis zur Heinrich-Heine-Allee, wo die Strecke dann abknickt nach Süden und über die Kasernenstraße und Elisabethstraße im Tunnel schnurgerade südwärts bis zum Bilker Bahnhof geführt wird. Folgende (oberirdische!) Haltestellen und U-Bahnhöfe sollen an der Strecke entstehen: Haltestellen am Wehrhahn sowie an der Jacobi-/Pempelforter Straße, U-Bahnhöfe am Jan-Wellem-Platz, an der Heinrich-Heine-Allee (unterirdisch), an der Benrather Straße, am Graf-Adolf-Platz und am Kirchplatz. An der Bilker S-Bahn-Haltestelle kriecht die Bahn wieder ans Tageslicht, direkt vor den geplanten Bilker Arcaden. Der Tunnel soll mit dem so genanntem Schildvortrieb unterirdisch und damit nicht verkehrsbehindernd gebaut werden.

Die Bahnhöfe will man in der heute üblichen Deckelbauweise bauen. Dabei werden (gesehen in Straßenlängsrichtung) zunächst auf beiden Seiten die Begrenzungswände gebaut und danach der Deckel aufgelegt. Unter dem Deckel findet der Aushub statt, auf dem Deckel kann der Verkehr weiterfließen. Das geht dennoch nicht ohne Beeinträchtigungen ab.

Was bedeutet der Bau der U-Bahnhöfe für den Wert von Immobilien in der Nähe?  Die Preise sinken wegen der zu erwartenden jahrelangen Beeinträchtigungen durch Lärm und Staub. Ein bekannter Investor mit Immobilie am Wehrhahn freute sich heute, dass er aufgegebene Geschäftsräume „zu niedrigem Mietzins“ wieder vermieten konnte. Die Firma Klüh konnte ihre bisherige Mietimmobilie am Wehrhahn recht günstig erwerben. Und Makler in der Nähe der Bau-Brennpunkte akzeptieren die künftige Bautätigkeit als Kaufpreis-mindernd. Ob die Bahnhöfe nach Fertigstellung  positiv wirken (tolle Verkehrsanbindung) oder eher negativ (Kriminalität, Pinkler, Graffiti-Sprayer etc.) wird man sehen. 

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