Glauben an Gott – wir sind religiöser als gedacht

Dezember 15, 2007 by  

Die Deutschen sind religiöser als bislang angenommen, hat die Bertelsmann-Stiftung für den „Religionsmonitor 2008“ herausgefunden. Sie ließ 21.000 Menschen in 21 Ländern befragen. welt.de berichtet, wir haben die Ergebnisse, ganz übersichtlich, nach Zahlen gegliedert:

70 Prozent der deutschen Bevölkerung über 18 Jahren finden Religion bedeutsam.

20 Prozent der Deutschen sind tiefreligiös.

27 Prozent aller Katholiken sind tiefreligiös, fast doppelt so viele wie in der evangelischen Kirche.

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So malte Michelangelo Gott (r.) für die Sixtinische Kapelle in Rom
30 Prozent der Deutschen sind römisch-katholische oder evangelische Christen. Drittstärkste Religion hierzulande ist der Islam. Ihm gehören etwa vier Prozent der Bevölkerung an. Der Anteil der jüdischen Bevölkerung liegt bei 0,2 Prozent.

29 Prozent der Deutschen gehören keiner Religionsgemeinschaft an. Im internationalen Vergleich ist dies sehr viel: Weltweit liegt der durchschnittliche Anteil der Nichtreligiösen an der Bevölkerung eines Landes bei 16,5 Prozent.

I00 Fragen mußten für den Religionsmonitor von jedem Befragten beantwortet werden. Dabei wurden auch persönliche Einstellungen wie das eigene Gottesbild abgefragt, etwa, ob der Befragte glaubt, dass Gott in sein Leben direkt eingreift.

99 Prozent ist der Anteil der Gläubigen in Indien und Nigeria

92 Prozent ist der Anteil der Tiefreligiösen in Nigeria, das damit als religiösestes Land der Welt gelten kann. Die Religiosität in Nigeria gilt sowohl im islamischen als auch im christlichen Teil des Landes.

50 Prozent der Russen sind religiös, nur sieben Prozent aller Russen sind sehr religiös – die Jahrzehnte des Kommunismus haben Spuren hinterlassen.

89 Prozent der Bevölkerung in den USA sind religiös, 62 Prozent sogar besonders religiös. In keinem westlichen Land liegen diese Werte höher.

68 Prozent der Ostdeutschen gehören keiner Religionsgemeinschaft an – gegenüber nur 15 Prozent im Westen.

44 Prozent der Ostdeutschen gaben an, sehr oft, oft oder gelegentlich über religiöse Themen nachzudenken.

48 Prozent der Ostdeutschen haben ein grundsätzliches Interesse an religiösen Fragen.

22 Prozent der Deutschen gaben bei der Befragung zudem an, sich für ihren eigenen Glauben von verschiedenen religiösen Traditionen inspirieren zu lassen.

50 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sind als religiös einzustufen; 14 Prozent sogar als besonders religiös. Fast jeder Zweite (43 Prozent) besucht regelmäßig oder zumindest mehrmals pro Jahr einen Gottesdienst.

41 Prozent der 18- bis 29-Jährigen glauben an Gott und ein Weiterleben nach dem Tod -Spitzenwerte, höher als in jeder anderen Altersstufe.

18 Prozent der über 60-Jährigen gehen mindestens einmal pro Woche in den Gottesdienst, nur jeder Fünfte von ihnen hält sich selbst für religiös.

37 Prozent der über 60-Jährigen glauben, dass es kein Leben nach dem Tod gibt.

43 Prozent der sehr Religiösen widmen sich einer freiwilligen und unbezahlten Aufgabe. In ihnen steckt, so die Studie, auch ein großes Potenzial für den Zusammenhalt der Gesellschaft.

19 Prozent der nicht religiösen Deutschen üben eine Ehrenamt aus.

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