Wie „Hürriyet“ gegen Deutschland hetzt – und der Leiter des Zentrums für Türkeistudien uns in der Türkei diskreditiert

April 9, 2008 by  

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Auch in Deutschland stark gelesen: Hürriyet

Das türkische Gegenstück zur BILD, die im Dogan-Medienimperium erscheinende „Hürriyet„, die Ludwigshafen nach dem Brandunglück als „Nest von Neonazis“ bezeichnet hatte, hetzt weiter gegen Deutschland. Sie übernahm eine Kolumne aus dem Blatt „Radikal“, in der wir bezichtigt werden, türkische Mitbürger zu verbrennen.

Auszug:

„In den letzten Tagen nämlich verbreitet sich in Deutschland die Mode des Türkenverbrennens. Ja, es werden nicht wie in den Konzentrationslagern auf einmal Millionen von Menschen verbrannt, aber letztendlich werden doch Menschen verbrannt. Das Feuer verbrennt den Ort, wo es hinfällt. Beim ersten Brand wurden neun Menschen, fünf davon Kinder, verbrannt. Man betrachtete es als einen Einzelfall und hielt sich nicht länger damit auf. Aber die seit diesem Tag aufeinanderfolgenden Aktivitäten zur Türkenverbrennung deuten eher auf eine verbreitete Erscheinung. Die deutsche Polizei und die deutsche Regierung schaut dem Geschehen nach dem Motto “ist nicht unser Problem” teilnahmslos zu. Statt Maßnahmen dagegen zu ergreifen, prügelte die deutsche Polizei einen jungen Türken, der zur Polizeiwache gekommen war, zu Tode und legte damit ihr Haltung offen zu Tage.“

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Bringt Deutschland in der Türkei in Mißkredit: Faruk Sen

Hürriyet zitierte – unter der Überschrift „Die Brände sind eine Botschaft an die Türken, dass sie endlich gehen sollen“ – am 4. April auch den in Düsseldorf bestens bekannten Dr. Faruk Sen vom Essener Zentrum für Türkeistudien. Der wegen Geldverschwendung ins Gerede gekommene Sen hat laut Hürriyet anlässlich der Vorstellung seines Buches „Exil unter Halbmord und Stern“ in Istanbul diese Äußerungen getan:

„In der deutschen Stadt Hagen ist ein Türke, der bei der Polizei Zuflucht gesucht hatte, infolge von Schlägen gestorben. Der Täter wurde nicht eindeutig festgestellt. Als der junge Deutsche Marco in der Türkei inhaftiert war, protestierte die deutsche Öffentlichkeit sieben Monate lang und beschuldigte die Türkei. Sie beschuldigten die Türkei, daß er [Marco] das nicht verdient hätte.

In den letzten 48 Tagen sind in Deutschland 26 Brände ausgebrochen. Bei dem Brand in Ludwigshafen starben neun Türken. Die Täter sind immer noch nicht gefaßt. Diese Ereignisse vermitteln den Türken in Deutschland die Botschaft, daß sie langsam gehen sollen. Aber die türkische Gesellschaft in Deutschland wird nicht so einfach zurückkehren. Das sollte man wissen. Außerdem haben wir mit der EU eine gemischte Abgeordnetenkommission [die gemischte Türkei-Kommission des Europaparlaments]. Da wird vom Paragrafen 301 [der die “Beleidigung des Türkentums” unter Strafe stellt] bis zur Südostfrage alles diskutiert. Aber bis heute hat weder das türkische Außenministerium noch das Parlament von diesen Ungerechtigkeiten Notiz genommen, die gegen in Europa lebende Türken begangen werden. Es muß in der EU auf die Tagesordnung gebracht werden.“

Wenn Sen sich von diesen Äußerungen nicht öffentlich distanziert, sollte das Land NRW ihn nach seinem Grundverständnis befragen und die öffentliche Förderung für sein Institut dringend einer Prüfung unterziehen.

Berichte über Sen in diesem Blog:

Türkeistudien mit viel Alkohol

Warum Migranten-Kinder bei PISA schlecht abschneiden

Zentrum für Türkeistudien will stärkeren Islam in Deutschland

Hier Link zur Frankfurter Rundschau zum aktuellen Stand beim Ludwigshafener Brand

Hier ein Link auf Zeit Online zu dem laut Sen angeblich „infolge von Schlägen“ gestorbenen Türken in Hagen

Das WAZ-PortalDer Westenund der WDR zum gleichen Thema.

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