Wirtschaftsminister Glos befürchtet Stromlücke – Vorwurf an Umweltminister Gabriel: „Ideologische Brille“

April 12, 2008 by  

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Die Grünen in Stade – erst gegen Atomkraft, jetzt gegen Kraft durch Kohle

Großes Theater in der Regierung. Während Finanzminister „Peer Sparbrück“ (BILD), nicht mehr nur vier Kabinettskollegen  Ausweitungen des Etats verweigert sondern alle zum Sparen zwingen will und damit öffentlichkeitswirksam aneckt, keilt Wirtschaftsminister Michael Glos jetzt gegen Umweltminister Sigmar Gabriel – Berlin steht unter Strom.

Im Interview mit der „Wirtschaftswoche“ wirft Glos Gabriel vor, die Energiesicherheit in Deutschland zu gefährden, er sehe dieses Thema durch die „ideologische Brille“. Gabriel verharmlose zudem die Gefahr einer Energiekrise, „um ein großtechnologie-skeptisches Wählerklientel zu bedienen.“

Laut Glos droht in vier Jahren eine Lücke in der Energieversorgung. Es könne zeitweilig sogar zu Stromabschaltungen kommen, weshalb endlich in neue Stromnetze und Kohlekraftwerke investiert werden müsse.

In Zweifel zieht Glos ein Gutachten, das Gabriel beim Umweltbundesamt in Auftrag gegeben hat und das die Energieversorgung in Deutschland als sicher einstuft. „Man könnte eher dem Hund die Bewachung eines Wurstvorrates anvertrauen“, als dem Umweltministerium die Aufsicht über die Sicherheit der Stromversorgung im drittgrößten Industrieland der Welt, spottete der Wirtschaftsminister.

Im Interview mit dem SPIEGEL verteidigte Gabriel allerdings die Kohleenergie und warf deren Gegnern vor, sie setzten die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands aufs Spiel. Mit dem Klimaschutzpaket der Bundesregierung sei die Kohle auf jeden Fall vereinbar, sagte Gabriel: „Wir können zusätzlich zu den im Bau befindlichen Kohlekraftwerken noch zehn Anlagen bauen, ohne die Klimaziele zu gefährden“.

Gabriel, der uns mit Biosprit quälen wollte, was selbst Greenpeace ablehnte, muss, um Ernst genommen zu werden, jetzt seinem eigenen Klientel auf die Füße treten, jenen naiven Tagträumern, die sich keine Gedanken um den Strom von morgen machen.

  • Sie stänkern gegen das „Klimakiller-Kraftwerk“ Moorburg in Hamburg.
  • Sie machen mobil gegen das geplante Kohlekraftwerk Stade, auch hier der Vorwurf: „Klimakiller„.
  • Auch in Mainz wird protestiert.
  • Und auch in Lubmin bei Greifswald will man kein Kohlekraftwerk und hat 19 Jahre nach dem Mauerfall längst vergessen, wie ätzend früher der Braunkohle-Gestank sich auf die Bronchien legte.

Diese Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird sich ohnehin beim nächsten Kraftwerk-Vorhaben automatisch verlängern.

Das Problem ist: Zu viele Menschen in Deutschland haben sich von Rot-Grün verblöden lassen. Sie sind selbstverständlich gegen Atomkraft, aber auch gegen Kohle- und sonstige Kraftwerke. Alles menschenfeindlich, Teufelszeug das.

Muss erst der Strom ausfallen, damit manchen Leuten ein Licht aufgeht?

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