Steuern: Erkenntnisse und falsche Rezepte

Mai 19, 2008 by  

„In den USA gibt es jedes Jahr 4000 Steuerprozesse. Bei uns sind es dagegen fast 70.000. Deutschland hält damit einen einsamen Weltrekord, der durch die missratene Erbschaftssteuerreform weiter ausgebaut wird“.

Der Kölner Juraprofessor Joachim Lang, zitiert in der Story „Abgabe aus Absurdistan“ im aktuellen Focus.

Der deutsche Bürger sei die „Melkkuh“ des deutschen Staates. Ein Land, in dem es Lohnsteuerhilfevereine gebe, mache etwas grundfalsch.

Karl-Heinz Grasser, Österreichs Ex-Finanzminister bei „Anne Will“ am Sonntag

„Wir haben ein Armuts- und ein Reichtumsproblem. Die einen haben zu wenig, die anderen zu viel.“

Der Bundestagsabgeordnete Ernst Dieter Rossmann (SPD) plädierte für eine stärkere Belastung hoher Einkommen.

Die Reichensteuer fange bei Paaren erst bei 500.000 Euro an. „Das kann man weiter unten anfangen lassen. Da ist noch einiges zu holen“.

SPD-Linke Hannelore Kraft, SPD-Landesvorsitzende NRW

„Ein Märchen ist, dass Reiche keine Steuern zahlen. Es gibt auch keine Steuerschlupflöcher mehr. Zehn Prozent der Steuerzahler tragen mehr als die Hälfte des Aufkommens der Einkommensteuer. Die mit Bedacht von Umverteilern so genannten Besserverdiener sind nach Jahrzehnten ohne steuerlichen Inflationsausgleich Leute, die mit einem Jahresbruttoeinkommen ab etwa 50.000 Euro kein Luxusleben führen, aber den Sozialstaat finanzieren. Die echten Leistungsträger sind die Angestellten, Handwerker, Facharbeiter und Freiberufler, die sich täglich anstrengen, obwohl ihnen immer weniger bleibt, weil der Staat mit einem dichten Netz von Abgaben, Gebühren und Vorschriften ihnen einen Großteil der finanziellen und persönlichen Freiheit nimmt. Das ist die geschröpfte Mitte der Gesellschaft“.

Heutige FAZ-Net-Leserdebatte.

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