Campino: „Lafontaine ist ein Brechmittel“

November 16, 2008 by  

Campino, Sänger der Toten Hosen, nimmt im Interview mit der taz kein Blatt vor den Mund. Zu seiner Haltung zur SED-Nachfolgepartei Die Linke befragt, sagt Campino:“Das ist vielleicht ein bisschen emotional, aber ich kann mich nicht für ein Brechmittel entscheiden. Und Lafontaine ist für mich ein Brechmittel.“

Rot-Grün sei für ihn „immer das kleinste Übel gewesen“. Generell würde er die Grünen heute noch wählen, „wo es nichts besseres zu geben scheint, aber das bedeutet ja nicht, dass ich alles unterschreibe, was die da veranstalten.“

Zur Selbstverortung sagt der Sänger der Toten Hosen: „Wir sind eine Rockband, wo es noch kracht. Ich sehe uns in einer Tradition mit den Ramones, AC/DC oder vielleicht auch Status Quo. Vielleicht bedeutet das auch, konservativ zu sein in dem, was man macht.“

Kommentare

5 Responses to “Campino: „Lafontaine ist ein Brechmittel“”

  1. Thomas on November 17th, 2008 12:06

    Brechmittel Lafontaine?
    Ich bin entsetzt über die Aussage von Campino zu Lafontaine in der TAZ.
    Wenn die Kriegstreiber und Agenda 2010 Befürworter Lafontaine als Brechmittel bezeichnen habe ich Verständnis, aber ausgerechnet Campino???.
    Die Krönung ist, dann noch den Fischer der den Kriegseinsatz in Afghanistan verteidigt als integeren Politiker zu bezeichnen.
    Weiter so von Krieg zu Krieg…..
    Als Fan von DTH seit 30 Jahren fällt mir nichts mehr ein.
    Mit verärgerten Grüßen
    Thomas

  2. Sascha on November 19th, 2008 22:30

    Prinzipiell kann ja jeder seine Meinung zum Besten geben, die Aussage von Campino bzgl. O. Lafontaine finde ich jedoch eher ungeschickt! Ein „Star“ seines Kalibers sollte sich über den Einfluss den er hat im Klaren sein! Davon mal abgesehen finde ich den allgemeinen Personenkult in diesem Lande sowieso furchtbar! Campino ist genauso wenig Punkrock, wie Lafontaine alleine für Die Linke steht! Sollte Campino dies wirklich so geäußert haben, hat er die Texte der Band DTH ad absurdum geführt, denn wie kann man einerseits „die neue Mitte“ bzw. den Neoliberalismus anprangern und andererseits indirekt Wahlwerbung für die SPD machen?! Unglaubwürdigkeit ist eben nicht allein das Steckenpferd vieler Politiker, aber wie heißt es doch so schön: „Friss oder stirb“!

    Punkrock rulz
    Sascha

  3. Sven J. on November 19th, 2008 22:52

    Herr A. Frege alias Campino sollte sich besser auf das Schaffen von belangloser Musik beschränken und nicht so einen unsäglichen Quark von sich geben! Dummschwätzer rennen nun wirklich genug in der Medienlandschaft umher!
    Die Angriffe auf die Linkspartei und O.L. im Speziellen, sind mittlerweile mehr peinlich als nur langweilig! Solche Aussagen von irgendwelchen Politikern der derzeitigen Koalition kann ich ja noch irgendwo nachvollziehen, da diese nun allen Grund haben vor den Linken zu zittern! Vielleicht hat Campino aber auch Angst, dass er als Besserverdiener demnächst dann auch steuerlich etwas mehr zur Kasse gebeten würde – dies soll natürlich keinesfalls eine Unterstellung sein, eher ein Denkanstoß!

  4. Joachim D. on November 22nd, 2008 07:10

    Ich lese immer SED-Nachfolgepartei! Nach dem zweiten Weltkrieg haben viele aufrechte Altnazis politisches Asyl, vor allem bei der CDU gefunden – ich lese jedoch niemals etwas von NSDAP-Nachfolgepartei! Außerdem gibt es da noch eine Bundeskanzlerin, die zu DDR Zeiten FDJ-Funktionärin für Agitatur und Propaganda war! Darüber wird gerne das Deckmäntelchen des Schweigens gelegt und jeder, der darauf aufmerksam macht, muß mit massiven Anfeindungen rechnen!Also bitte seien Sie neutral und verbreiten hier nicht solche haarsträubenden Halbwahrheiten!So, das musste jetzt aber mal gesagt werden!

  5. Claus K. on Dezember 1st, 2008 23:45

    @Joachim D.: Da haben Sie völlig Recht. Die Nachfolgepartei der NSDAP ist nicht die CDU, sondern die NPD. Was allerdings nicht stimmt, ist, dass die LINKE nicht die Nachfolgepartei der SED sei. Sie ist es nämlich — obwohl sie sich in Teilen jetzt in eine demokratische Partei verwandelt hat. Aber rein faktisch ist sie zum Teil aus der Konkursmasse der SED hervorgegangen.