Oberbürgermeister Dirk Elbers ehrte Helden des Alltags

Dezember 5, 2008 by  

Oberbürgermeister Dirk Elbers ehrte heute 14 couragierte Bürger der Stadt, die hin- und nicht wegschauten – Foto: Benedikt Jerusalem

Sie sind Helden des Alltags, Bürger, die couragiert handelten, als Zivilcourage gefragt war: Oberbürgermeister Dirk Elbers (Foto) verlieh heute 14 Düsseldorfern die silberne Ehrennadel der Aktion „Düsseldorfer Courage“.

Getreu dem Motto der Kampagne „Handeln statt weggucken“ hatten alle 14 beherzt eingegriffen, als sie Zeugen von Straftaten wurden und andere Menschen ihre Hilfe brauchten. Mit dieser Ehrung wurden nun zum 14. Mal Bürger in der Landeshauptstadt Düsseldorf für ihre Courage geehrt. Die Zahl der bislang Geehrten steigt damit auf 99.
Ein Beispiel für couragiertes Verhalten lieferten Lisa (16) und Julia Hansel (14). Beide griffen beherzt ein, als am 21. März im Hallenbad Unterrath ein 7-jähriges Kind in Not geriet und zu ertrinken drohte. Die
Schwestern brachten das Kind an den Beckenrand und riefen dort eine Aufsichtskraft hinzu. Denn die Mutter des 7-jährigen Kindes war auf den Beckenboden gesunken und drohte ebenfalls zu ertrinken. Sie konnte von der Aufsichtskraft gerettet werden.
Der Courage von Ana Gojani (56) und Abdellah Elfunte (27) ist es zu verdanken, dass zwei Kinder aus einer brennenden Wohnung gerettet werden konnten. Abdellah Elfunte bemerkte am 10. Mai auf dem Nachhauseweg Rauch, der aus einem Haus an der Lessingstraße aufstieg. In der Wohnung waren zwei Kinder (9 und 3 Jahre). Gemeinsam mit Ana Gojani brach der 27-Jährige die Wohnungstür auf und brachte sie nach draußen. Die beiden Retter betreuten die Kinder auf der Straße bis zum Eintreffen der Feuerwehr.

Niklas Brandecker (16) war am Abend des 5. Januar mit Freunden in der Altstadt unterwegs. Dort beobachtete er, wie ein Mann nach und nach immer wieder Frauen ansprach und diese offensichtlich belästigte. Der Mann folgte den Frauen, obwohl diese offenkundig nichts mit ihm zu tun haben wollten. Mutig sprach der 16-Jährige den Angetrunkenen an und bat ihn, das Treiben einzustellen und am besten nach Hause zu gehen. Darauf wurde er von dem alkoholisierten Täter wüst beschimpft und noch im Beisein der hinzu gerufenen Polizei bespuckt. Die Beamten hinderten den Mann schließlich daran, andere Menschen zu belästigen.
Dank des beherzten Einsatzes von Marc Grajetzki (12) und Stefan Linz (45) konnte ein Fahrraddiebstahl vereitelt werden. Sabine Grajetzki, die Mutter von Marc, bemerkte am 20. April vom Balkon ihrer Wohnung an der Jülicher Straße aus, dass sich jemand an ihrem Fahrrad zu schaffen machte. Ihre Rufe konnten den Dieb nicht abhalten. Der 12-jährige Marc nahm auf Socken die Verfolgung des Fahrraddiebes auf. „Der Junge wird dem Mann wohl nicht umsonst auf Socken hinterherlaufen“, dachte sich Stefan Linz, der Augenzeuge der Verfolgung wurde. Er schnappte sich seinen eigenen Drahtesel und folgte dem Täter über mehrere Kilometer. Schließlich konnte er ihn stellen und ihm das gestohlene Rad abnehmen. Der Dieb suchte das Weite. Linz lieferte der Polizei jedoch eine genaue Beschreibung des Täters.
Merkwürdige Geräusche ließen Monika Mathey am 13. Februar aufhorchen. Gegen 22.30 Uhr war sie gerade noch einmal auf den Balkon ihrer Wohnung gegangen als sie die komischen Laute aus der benachbarten
Kleingartenanlage Boskampweg vernahm. Kurzerhand schnappte sie sich eine Taschenlampe und sah nach dem Rechten. Da sie die Ursache der Töne nicht ermitteln konnte, rief sie die Polizei. Diese fand in der Gartensiedlung einen älteren Mann, der mit seinem Rollator wohl versehentlich darin eingeschlossen worden war. Die Besatzung eines hinzugezogenen Krankenwagens versorgte den Mann mit Thermodecken, da er
ob der herrschenden Minustemperaturen stark unterkühlt war. Nach Einschätzung des medizinischen Personals hätte sich der Mann, wäre er unentdeckt geblieben, schwerere Erfrierungen oder Schlimmeres zuziehen können, wenn Monika Mathey nicht so besonnen gehandelt hätte.
Ein Handtaschenräuber konnte dank des Eingreifens von Reiner Sonnenkalb (48) und Stephan Wüsten (37) gestellt werden. Ein Jugendlicher hatte die Tasche am 5. August gegen 17 Uhr einer 63-jährigen Fahrradfahrerin auf der Karl-Geusen-Straße entrissen. Die Radlerin stürzte und verletzte sich leicht, was sie aber nicht hinderte, den Täter zu verfolgen. Auf dem Seeheimer Weg machte die 63-Jährige Stephan Wüsten und Reiner Sonnenkalb auf den Räuber aufmerksam. Die beiden griffen ohne zu zögern zu und hielten ihn fest, bis die alarmierte Polizei eintraf.
Durch Hilferufe wurde Johannes Mackrodt (51) am 17. August in der Höhenstraße auf einen in Not befindlichen älteren Mann aufmerksam. Er war an diesem Sonntag dort unterwegs, um seine Schwiegermutter
abzuholen als er Hilfeschreie aus einem Hauseingang hörte. Dort umklammerte ein junger Mann den älteren. Johannes Mackrodt trennte Täter und Opfer. Der Täter flüchtete. Da er kein Handy bei sich hatte bat
Johannes Mackrodt die Verkäuferin in einem benachbarten Kiosk, die Polizei zu rufen. Die Beamten konnten den Täter aber nicht mehr ermitteln.
Drei fremde Frauen fielen Swanki Jane Rosin (34) am 9. August im Treppenhaus des Sechsfamilienhauses an der Gerberstraße auf. Die 34-Jährige kam gerade mit ihrem Verlobten Thorsten Purrucker (37) vom
Einkaufen zurück. Während Thorsten Purrucker den Aufzug nahm, ging seine Verlobte zu Fuß nach oben als sie die Frauen bemerkte. Die drei kamen ihr verdächtig vor, besonders als sie ihren Schritt beschleunigten,
nachdem sie ihr begegnet waren. Schließlich entdeckte die 34-Jährige Einbruchsspuren an einer Nachbarwohnung. Sie rief Thorsten Purrucker zu: „Da stimmt was nicht“ und dieser nahm die Verfolgung der drei auf. Er konnte eine der flüchtenden Frauen festhalten. Die hinzu gerufene Polizei stellte fest, dass die Frauen versucht hatten, eine Wohnungstür aufzubrechen. Die Frau, die Thorsten Purrucker festgehalten hatte, hatte zudem Einbruchswerkzeug im Gepäck.
Oberbürgermeister Dirk Elbers überreichte allen couragierten Bürgern eine silberne Ehrennadel und ein Buchpräsent mit einer Urkunde. „Die Anerkennung der Leistung der Bürger durch die Landeshauptstadt in Form dieser Ehrung soll für alle Düsseldorfer ein zusätzlicher Ansporn zu couragiertem Handeln sein“, erklärte er.
In Abwesenheit geehrt wurde Biliana Milicevic (49). Sie hatte am Morgen des 5. Juli bemerkt, dass es im Erdgeschoss des Hauses in der Schubertstraße, in dem sie wohnt, brannte. Sie rief zunächst die Feuerwehr
an. Weil sie noch jemanden in der Wohnung vermutete, hämmerte sie kräftig gegen die Wohnungstür. So wurde der Mieter, der noch geschlafen hatte, aufgeweckt und konnte sich vor den Flammen in Sicherheit
bringen.
pau

Kommentare

One Response to “Oberbürgermeister Dirk Elbers ehrte Helden des Alltags”

  1. Düsseldorfer Künstler on Dezember 7th, 2008 23:25

    Hallo Leute, wollte Euch ein Kompliment aussprechen, im besonderen allen die bei dieser Rettungsaktion geholfen haben. Echt eine super Leistung!

    Viele Grüße aus Dortmund der Hossi