Schnapsidee Tausendfüßler-Torso

April 5, 2011 by  

Das wollen die Heimatvereine: Ein Torso des Tausendfüßlers soll stehen bleiben, in der Rundung soll ein Brunnen entstehen

Ein Diskussionsthema kocht jetzt richtig hoch: Der Tausendfüßler, der gegen erbitterten  Widerstand der Bevölkerung 1961 gebaut wurde, 1993 zum Baudenkmal erhoben wurde und seit seiner Inbetriebnahme für staulosen Verkehr sorgt, soll weg.

So will es die Stadt.

Ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung will, dass er stehen bleibt. Und die Heimatvereine machten nun einen dritten Vorschlag: Ein Torso soll an den Bau erinnern – eine Schnapsidee, bei allem Respekt vor der großartigen Arbeit der Heimatvereine.

Das Presbyterium der Johanneskirche, direkter Nachbar des Tausendfüßlers, meldet sich nun zu Wort mit der Befürchtung, dass der Autolärm an der Rampe des geplanten Tunnels sowohl Gottesdienste als auch Konzerte stören werde. Am Donnerstag, um 19 Uhr, findet in der Kirche eine Veranstaltung statt, bei der der Bund Deutscher Architekten (BDA) Argumente für den Erhalt des Tausendfüßlers vorbringen wird: Er sei umweltfreundlicher und kostengünstiger.

Bei den Diskussionen wird außer acht gelassen, dass der Tausendfüßler derzeit in einer schlechten Verfassung ist. Renoviert und optisch aufgepeppt, würde er ganz anders dastehen. Von unten könnte man ihn in langsam wechselnden Farben beleuchten, das könnte ein wirkliches Highlight sein.

Eine Umsetzung wie bei der Hochbahn in New York ist  nie diskutiert worden: Man könnte den Tausendfüßler in eine kreative Grünzone mit Gastronomie umwandeln, die eine  Attraktion darstellen würde. Im Bild ein Beispiel aus der Stockholmer Altstadt, das zeigt, wie man die Schrägen ausgleichen könnte.

Kommentare