„Möwe und Mozart“ – Komödie statt Klamotte

Mai 19, 2011 by  

Großartig: Doris Kunstmann, Peter Fricke

Intelligente, spritzige Dialoge und ein bereits zur Freundeskreis-Premiere bestens eingespieltes Duo, Doris Kunstmann und Peter Fricke: Mit „Möwe und Mozart“ hat die Düsseldorfer „Komödie“ an der Steinstraße zum Ende der Spielzeit einen Hit gelandet.  Das erfahrene Schauspieler-Duo präsentiert uns das Thema Liebe im Alter komödiantisch, allerdings ohne Brüller. Die facettenreiche Komödie ist von der Klamotte weit entfernt und erfreut dennoch mit zahlreichen Lacher auslösenden Textspitzen.

Mozart, das ist der vereinsamte Zyniker Herbert, der erfolglose Werbekomponist, der frustriert in selbst gewählter Eremitage versauert, bis Möwe Doris Kunstmann, von seinem Neffen (glaubwürdig: René Oltmanns) auf ihn „angesetzt“, sich herzlich-weiblich an den Miesepeter heranpirscht und langsam zu ihm vordringt.

Herberts Versuche, sich gegen die Charmeoffensive zu wehren, enden in einem Fiasko: Er muss die Waffen strecken und sich der Möwe ergeben.  Das ist absolut sehenswert (bis 26. Juni)!

Wolfram Eckardt, Vorsitzender des Freundeskreises: „Ein klasse Stück in bester Tradition der Komödie“. Eckardt freute sich über die Standing Ovation bei der Vorpremiere und darüber, dass die Komödie in dieser Saison keinerlei finanzielle Zuwendung bedarf: „Hier ist ja jeder Nagel erneuert“.  So unterstützt der Freundeskreis dieses Jahr mit rund 25.000 Euro zwei neue Produktionen: das Stück „Königin der Nacht – Glorious“ mit Johanna von Koczian (ab 2. 11.) und eine Neuauflage der „Feuerzangenbowle“ zu Weihnachten.

Tipp für Komödie-Besucher: Gehen Sie vorher zum Essen in das Theatercafé oder reservieren Sie etwas für die Pause. Seit der Österreicher Wolfgang dort Regie führt, ist die Küche top. Empfehlenswert: Das Backhendl auf Salat.

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