Nachlese zum Frankreichfest

Juli 15, 2013 by  

Von Michèle Friedrichs

Seit elf Jahren lebe und arbeite ich in Düsseldorf, habe hier ein kleines Atelier (www.ateliermichelefriedrichs.de)

Ein typisches Sommerwochenende in Düsseldorf, randvoll mit verlockenden Attraktionen, ist soeben verklungen. Ich möchte das Frankreichfest zum Anlass nehmen, mich in diesem Blog das erste Mal zu Wort zu melden.

Mein Vater gab mir in meinem Geburtsjahr meinen französischen Vornamen anlässlich der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages von 1963, mit dem Charles de Gaulle und Konrad Adenauer die historische deutsch-französische Aussöhnung dokumentierten und den Grundstein für einen dauerhaften Frieden in Europa legten. Das Frankreichfest ist eine der zahlreichen „Frankophilitäten“, die in unserer ohnehin schon reich an französischen Einflüssen ausgestatteten Stadt zu spüren und zu leben sind.

Schön, wie dieses Fest mit seinen lukullischen und optischen Genüssen eine alljährliche Selbstverständlichkeit im Düsseldorfer Sommer geworden ist! Die Sonne mild und schön, der Himmel wunderbar klar, stehe ich gekleidet getreu dem Motto blau-weiß-rot mit blauer Radlerhose, weißer Bluse und rotem Käppchen auf dem Burgplatz und schaue verträumt auf die andere Rheinseite, wo das Riesenrad und andere Ungetüme der großen Kirmes sich gegen den Himmel abzeichnen.

Ich bin umringt von leidenschaftlich geliebten, französischen Oldtimern und vielen, vielen Menschen von hier und dort, die schauen, lachen, fotografieren. Ich schlendere an den überquellenden Genussmöglichkeiten an der wunderschönen Rheinuferpromenade entlang, so wie jedes Jahr.  Wieder kaufe ich die leicht überteuerte Wildschweinsalami, genieße einen Champagner rosé, muss den Mann-an-meiner-Seite zu einem Flammkuchen unter den Platanen nicht erst überreden.

Unter uns wuselt eine friedfertige Menschenmelange Richtung Gosch, um uns herum allseitiges Genießen und Probieren, eben ein richtiges Französisch-Rheinländisches Düsseldorfersein. Auf unserem gemeinsamen Rhein schippert gerade eine übervolle Fähre eine Menschentraube zur Kirmes auf den Rheinwiesen, von der von Zeit zu Zeit der ein oder andere Juchzer oder andere Kirmesgeräusche herüberwehen. Die Sonne geht langsam hinter den Oberkasseler Villen unter, es ist immer noch mild und mich beschleicht wie so oft in dieser schönen Stadt ein Gefühl von Glück und Zufriedenheit, wie ich es bis jetzt nur hier erlebt habe, hier in unserem schönen Düsseldorf!

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