Liebeserklärung an Oberbilk

Mai 10, 2016 by  

Still loving Oberbilk_Foto_Alexandra Wehrmann

Einer Liebeserklärung für Oberbilk kommt die Einladung zu einem „Rundgang mit Begegnungen“ unter dem Titel „Still Loving Oberbilk“ gleich. Die Oberbilkerin Alexandra Wehrmann lädt alle Interessierten ein, kostenlos an einem von ihr geführten Rundgang durch ihren Stadtteil teilzunehmen – am 12. Juni, elf Uhr.

Sie schreibt: „Spätestens seit der groß angelegten Razzia im Januar dieses Jahres ist der Stadtteil Oberbilk zum Liebling der Medien geworden. Das Bild, das gezeichnet wird, ist leider nicht selten ein wenig eindimensional. No-Go-Area. Hinter-Bahnhofs-Ghetto. Heimat der Drogenhändler, Antänzer, Taschendiebe. Doch Oberbilk ist viel mehr als das.“

Sie sieht Oberbilk als ein Viertel, das geprägt wird durch die Menschen, die hier leben, arbeiten, sich engagieren. Das möchte sie beim Rundgang „Still loving Oberbilk“ zeigen, der ausdrücklich keinen stadthistorischen Ansatz verfolgt, sondern die Teilnehmer mit besonderen Menschen aus dem Veedel zusammenbringt. Alexandra Wehrmann: „Mit solchen, an denen man sich reiben kann, wie Lars Schütt, Pfarrer der Christuskirche. Schütt tut sich schwer mit dem Bild von Jesus als Messias. Er hat sein Gotteshaus für Kulturveranstaltungen geöffnet und segnet im Garten hinter der Kirche Maulwürfe. Mit Ökkes Yildirim, der an der Flügelstraße keinen stinknormalen Kiosk betreibt, sondern eine Melange aus Tante-Emma-Laden, Café und Künstlertreff. Der Gitarren in die Bäume gehängt hat, selbstgemalte Bilder im Büdchen verkauft und unter dem Label „Ö-Bier“ seinen eigenen Gerstensaft brauen lässt. Oder mit Nina Berding, einer jungen Frau, die in den vergangenen Monaten viel Zeit am Lessingplatz verbracht hat, aber dennoch weder verdeckte Ermittlerin ist noch Sozialarbeiterin, sondern ihre Doktorarbeit zum Thema Oberbilk schreibt.“

Anmeldung zum Rundgang unter alex@wohnklo.de

 

 

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