„Probeweise“ Tempo 30 auf der Luegallee, Radwege links und rechts – Die Verlangsamung des Verkehrs soll die „Lebensqualität der Anwohner“ nachhaltig verbessern

März 10, 2023

So soll es auf der Luegallee künftig aussehen: Nur eine Autospur, dafür ein Radweg beidseitig. Animation: Stadt Düsseldorf

Schwarz-Grün im Düsseldorfer Rathaus, der Verkehrsdezernent ein Grüner namens Jochen Kral. Wozu führt das für uns Autofahrer in Düsseldorf? Riechen wir hier schon „Berliner Luft“?

Autofahrer sind für das Rathaus die unbeliebtesten Bürger der Stadt:

  • Immer weniger Parkplätze in Düsseldorf, dafür mehr Radwege und Stellplätze für E-Autos und Roller.
  • Ab Oktober erwarten wir exorbitante Preiserhöhungen beim Anwohnerparken – von jetzt 30 auf 300 Euro, in der City sogar auf 360 Euro! Und dafür garantiert die Stadt nicht etwa einen Parkplatz, sondern nur, dass dir kein 50-Euro-Knöllchen hinter dem Scheibenwischer klebt, wenn du in deinem Quartier parkst.
  • Restaurants erhalten großzügig Genehmigungen für Terrassen, wodurch Hunderte Parkplätze wegfallen
  • Auch die „Rote Welle“ auf den Hauptverkehrsachsen Berliner Allee und Graf-Adolf-Straße kann keine verkehrs- oder umweltpolitischen Ziele erreichen, allenfalls ideologische: den Autofahrer sauer zu fahren. Durch Stoppen und Anfahren vor der roten Ampel wird mehr Sprit verblasen und Reifenabrief erzeugt als wenn der Verkehr flüssig weiterliefe.

 

Konflikte zwischen Verkehrsteilnehmern reduzieren

 

Jetzt wird die Luegallee in Oberkassel (für Nicht-Düsseldorfer: eine Hauptverkehrsachse) zur Teststrecke für die Geduld der Autofahrer.

Die Stadtverwaltung informiert heute:

„Die Stadtverwaltung schlägt dem Ordnungs- und Verkehrsausschuss, eine verkehrliche Testphase über sechs Monate vor. Diese beinhaltet die gleichzeitige Einrichtung von Tempo 30 und einem separaten Radfahrstreifen auf den jeweils rechten Fahrspuren der Luegallee.“

Ziel sei die Aufwertung der Luegallee, „um dort die Lebensqualität für die Anwohner nachhaltig zu verbessern und die Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern zu reduzieren“.

Unmittelbar nach dem entsprechenden Beschluss des Ordnungs- und Verkehrsausschusses, voraussichtlich in der Sitzung am Mittwoch, 26. April, will die Stadt eine Kampagne für die Akzeptanz der Maßnahme beginnen. Düsseldorfer vor Ort könnten dann die verkehrliche Situation sowie die Aufenthaltsqualität auf der Luegallee beurteilen und Anregungen und Wünsche äußern. Im Anschluss an den Beschluss soll auf der Internetseite des Amtes für Verkehrsmanagement unter www.duesseldorf.de/verkehrsmanagement ein Fragebogen eingestellt werden. Der Fragebogen wird nach dem Beschluss außerdem in die Briefkästen der Anwohner der Luegallee, der Belsenstraße und der Düsseldorfer Straße verteilt.

 

Verkehrslärmberechnung

 

Ergänzend dazu ist der Dialog mit Anliegern als Präsenzveranstaltung an einem zentralen Ort in Oberkassel mit einem Infostand geplant. Darüber hinaus soll es zusätzlich eine Dialogveranstaltung mit Gewerbetreibenden und der Industrie- und Handelskammer geben.

Als Grund für die geplanten Maßnahmen sagt die Stadtverwaltung: „Die Luegallee ist heute eine der am stärksten lärmbelasteten Straßen in Oberkassel. Das zeigen die Ergebnisse der Verkehrslärmberechnung, die die Stadt aktuell im Herbst 2022 erhoben hat. Die testweise Anordnung von Tempo 30 soll zeigen, ob es zu einer nachhaltigen Verbesserung der Aufenthaltsqualität kommt. Darüber hinaus soll die Anpassung des Tempos die Verkehrssituation für sämtliche Verkehrsteilnehmende verbessern. Mit der gleichzeitigen Einrichtung eines separaten Radfahrstreifens auf den jeweils rechten Fahrspuren der Luegallee sollen die derzeit bestehenden Konflikte im Seitenraum zwischen Rad- und Fußverkehr reduziert werden.“

 

Immer mehr Unfälle mit Radfahrern – auch gestern wieder

Februar 17, 2023

Immer mehr Unfälle mit Radfahrern! Es wird meines Erachtens höchste Zeit, dass im ganzen Stadtgebiet eine größtmögliche Trennung von Auto- und Radverkehr vorgenommen wird. Und zwar mit einer einheitlichen Breite des Radweges! Sollte dies aus baulichen Gründen nicht möglich sein (zu enge Straße), müsste man auch mal ein Fahrverbot für Radfahrer mit Umleitungsempfehlung in Betracht ziehen. Müssen Radfahrer eigentlich auf Hauptverkehrsadern unterwegs sein? Warum nicht in weniger befahrenen Nebenstraßen?

Vielleicht sollte unser #Grüner Verkehrsdezernent mal mit einigen Kollegen in holländischen Städten sprechen, die haben Erfahrung mit Radverkehr.

 

Aktuelle Meldung: Eine 40-jährige Radfahrerin wurde gestern Mittag bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt. Ein Taxi erfasste die Düsseldorferin, als sie den Südring nach ersten Ermittlungen bei Rot überquerte.

Zur Mittagszeit war gestern ein 36 Jahre alter Mann mit seinem Taxi auf dem linken Fahrstreifen auf dem Südring in Fahrtrichtung Neuss unterwegs. Nach Stand der bisherigen Ermittlungen überquerte dann die 40-Jährige auf ihrem Fahrrad in Höhe der Völklinger Straße den Südring in Fahrtrichtung Südfriedhof bei „Rot“. Der Taxifahrer, dessen Ampel zum Unfallzeitpunkt laut Zeugenaussagen „Grün“ zeigte, leitete noch eine Vollbremsung ein. Ein Zusammenstoß zwischen dem Taxi und der Radfahrerin auf der dortigen Radwegfurt ließ sich jedoch nicht mehr verhindern. Die 40-jährige Düsseldorferin zog sich bei dem Unfall schwere Verletzungen zu, die in einer Klinik stationär behandelt werden. Die Ermittlungen zum Unfallhergang dauern an.

Düsseldorf Headlines, Freitag, 06.01.2023

Januar 6, 2023

Antenne Düsseldorf: Diskussion um zweite Notdienstpraxis für Düsseldorf

Bild: Immer mehr Kinderverbrecher

Express: Kö-Peter: Emotionale Abschiedsworte

Rheinische Post: 200 neue grüne Pfeile für Radfahrer

 

Anti-Autofahrer-Welle in Düsseldorf ?

Mai 21, 2021

Wie Arne Lieb in der Rheinischen Post schreibt – Bericht hier – wächst die Zahl der Straßen und Straßenabschnitte mit Tempolimit 30. Ob es tatsächlich wissenschaftliche Evidenz dafür gibt, dass Tempo 30 auf der Merowinger Straße umweltfreundlicher ist, würde mich interessieren, ich kann’s mir kaum vorstellen. Allerdings kommt eine Untersuchung des Bundesumweltamtes zu diesem Ergebnis, das ich wegen fehlender fachlicher Kompetenz jedoch nicht beurteilen kann.

Auf der von mir täglich benutzten Karlstraße/Graf-Adolf-Straße, einer der verkehrsreichsten Straßen der Stadt, hat man derzeit das Gefühl, dass eine „Rot-Welle“ eingeführt wurde. Das führt zu mehr Reifenabrieb beim Bremsen und zu verstärkten Emissionen beim Anfahren (allmorgendlich z.B. Höhe Stresemannstraße). Ich kann mir vorstellen, dass durch intelligentere Ampelsteuerung nicht nur hier, sondern auf vielen Straßen etwas zum Positiven bewegt werden kann.

Noch ein Wort zum Thema Radfahrer: Nachdem heute wieder einer vor mir die Straße bei Rot kreuzte, würde ich es begrüßen, wenn die Polizei wie kürzlich mal wieder speziell Radfahrer aufs Korn nimmt. Sie machen in Teilen ihre eigenen Regeln und es den Autofahrern schwer sie so richtig ins Herz zu schließen.

 

 

Mehr Rechte für Radfahrer – aber bitte auch mehr Pflichten!

Januar 13, 2016

Antenne Düsseldorf meldet heute, dass der Rat der Stadt die Verkehrssituation für Radfahrer verbessern will. Das ist begrüßenswert: Radfahren ist gesund und ein Mensch auf einem Rad belastet den Verkehr weniger als einer allein in einem Auto.

Allerdings würde ich mir wünschen, dass Radfahrer auch deutlich stärker in die Pflicht genommen werden und dass Fehlverhalten mit empfindlichen Strafen geahndet wird.

  • Nach meiner Wahrnehmung fährt einer von drei Radfahrern am Abend ohne Licht: Lebensgefährlich! Und auch eine Gefahr für den Autofahrer, der im Zweifel mitschuldig ist, wenn es zu einem Unfall kommt. Hier findet keine ausreichende Kontrolle und Bestrafung statt.
  • Radfahrer treten häufig sorglos in die Pedale, auch wenn die Ampel auf Rot steht. Ahndung? Keine Ahnung.

Es sollte zur Verpflichtung werden, dass Radfahrer prinzipiell mit Licht fahren und die Lichtstärke sollte vorgeschrieben werden, denn derzeit leuchtet auf den Lenkern alles, von der winzigen LED-Lampe bis zum gut wahrnehmbaren „Scheinwerfer“. Weiterhin sollte, doch diese Überlegung mag lebensfremd sein, ein Mensch auf dem Rad ein Kleidungsstück in Signalfarbe tragen – zur eigenen Sicherheit. Und natürlich einen Helm, doch auch das ist wohl Wunschdenken.

osi