Kraftwerk: Kopfschütteln über Krefeld

März 9, 2007 by  

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OB und Schildbürger: Gregor Kathstede 

Die umweltpolitisch eindeutig kontraproduktive einstimmige Entscheidung von CDU, SPD und Grünen in Krefeld, ein geplantes Steinkohlekraftwerk nicht zu bauen, hat nicht nur in vielen Chefetagen sondern auch bei der Landesregierung für Kopfschütteln gesorgt. Die NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben sagte der Westdeutschen Zeitung: „Das ist sehr bedauerlich. Der Standort war ideal. Damit wird eine große Chance vertan, das Monopol der Stromkonzerne mit einem neuen Anbieter zu attackieren.“ Der Regierungssprecher, Andreas Krautscheid, nannte die Ablehnung der Milliarden-Investition des Trianel-Konzerns einen „Schildbürgerstreich.“ Das Kraftwerk hätte 1,5 Mio. Haushalte mit Strom versorgt, es wären 70 Arbeitsplätze geschaffen worden und jährlich wären bis zu 25 Mio. Euro in der Region für die Instandhaltung ausgegeben worden. Krefelds OB Gregor Kathstede entpuppte sich als Scheuklappenträger und stimmte in den Chor der Weltretter ein: „4,6 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß pro Jahr – das ist nicht darstellbar in einer Zeit, wo alle Welt über die Klimakatastrophe diskutiert. Deshalb sehe ich keine Chance für das geplante Kohle-Kraftwerk.“ Dabei hatte Trianel deutlich gemacht, dass die neuen Anlagen durch entsprechende Filtertechniken und einen bis zu 20 Prozent höheren Wirkungsgrad weitaus umweltfreundlicher seien als die alten. Trianel will trotz des massiven Gegenwinds die Planung noch nicht aufgeben, da der Standort ideal sei. Christa Thoben berichtet, der Hammer Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann habe sich bei ihr gemeldet und seine Stadt als Standort angeboten. Woanders blickt man durch.

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