Pulverfass Paris

November 26, 2007 by  

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Feuer in Pariser Vorort

Letztes Jahr ging’s genauso los: Zwei Jugendliche tot – und die Vorstädte brennen. Der Aufstand in den Banlieus, den No-Go-Zones, kam 2006, nachdem zwei Jugendliche vor der Polizei flohen und in einer Trafostation den Tod fanden – weil sie sich dort versteckt hatten.

Dieses Jahr knallten zwei offenbar marokkanische Jugendliche ohne Helm auf einem geklauten Motorrad in einen Polizeiwagen. Die Staatsanwältin sagt, nach aktuellem Ermittlungsstand hätten die Polizisten die Beiden gar nicht sehen können, bis zum Aufprall. Zeugen bestätigen die Aussagen der Polizisten. Dennoch: Aufstand in den Vororten, 26 verletzte Polizisten und Feuerwehrleute, brennende Autos, darunter auch ein Polizeiwagen; eine Polizeistation, ein Bus gingen in Flammen auf.

Mit dem Kärcher, kündigte letztes Jahr der damalige Präsidentschafskandidat Nicolas Sarkozy martialisch an, werde er die Banlieus säubern. Doch der gewaltige Reformstau des Landes setzt andere Prioritäten, Frankreich, traditionell sehr streikfreudig, streikt gegen den Abbau überkommener Privilegien. Die Probleme schwelen weiter, Paris bleibt ein Pulverfass. Und nicht nur in der Hauptstadt brodelt es. Wie Großbritannien hat Frankreich ein massives Migranten-Problem.

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