Olaf Lehne (CDU): Freundschaft zu Israel ausbauen

Mai 31, 2011 by  

Als Resümee seiner Israel-Reise in der vergangenen Woche und mit Blick auf den aktuellen Haifa-Besuch des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Dirk Elbers schreibt Landtagsabgeordneter Olaf Lehne (CDU):

„Mich hat mein Besuch in Israel – auf meinen drei Stationen Tel Aviv, Haifa und Jerusalem – tief beeindruckt. Ich bin mir sicher, dass es auch unserem Oberbürgermeister Dirk Elbers so gehen wird.

Israel ist ein Schmelztiegel der Religionen und der verschiedenen politischen Interessen. Die Zusammenarbeit mit Vereinigungen in Israel und die Erlebnisse vor Ort haben mir mehr als deutlich vor Augen geführt, wie zerbrechlich Frieden, Freiheit und Demokratie sind. Sie sind nicht selbstverständlich – auch nicht in Deutschland. Jeden Tag, den wir leben, können wir froh sein Frieden zu haben.

Im Zuge des Besuches in Yad Vashem habe ich verinnerlicht, wie schnell eine hochentwickelte Gesellschaft in Barbarei verfallen kann und zu welchen unglaublichen Gräueltaten Menschen fähig sind.

Mit Blick auf die Sicherheitslage im Nahen Osten wird auch klar: Frieden ist nicht die Regel in unserer Welt. Viele Völker und Staaten müssen und mussten lange und hart dafür ringen, damit Menschen in Sicherheit leben können.

Dies sind wahrscheinlich Feststellungen, die zunächst einmal banal klingen. Als jemand, der aus einem Land kommt, in welchem seit Jahrzehnten Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Frieden und soziale Sicherungssysteme existieren und funktionieren, habe ich aber selbst feststellen müssen, dass man emotional abstumpft und diese teuer erkämpften Errungenschaften für selbstverständlich hält. Wir müssen in unserem Land wieder das Bewusstsein dafür schärfen, dass wir sehr glücklich darüber sein sollten, in einem freien, demokratischen, sicheren und wohlhabenden Land zu leben. All dies ist zerbrechlich und wir müssen uns jeden Tag aufs Neue bemühen, diese Werte zu leben und zu erhalten.“

Olaf Lehne hatte in Israel drei  Treffen mit Vertretern verschiedener Verbände und Einrichtungen.

–    In Tel Aviv befindet sich ein außerordentlicher Bestand an Bauhaus-Architektur, der von der Unesco 2003 zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Da das Fachwissen um den Erhalt der Bauwerke in Israel zum großen Teil mit dem Tod der Architekten verloren ging, hat die Denkmalschutzbehörde große Probleme den Bauhaus-Bestand und damit auch den Titel des Weltkulturerbes zu erhalten. Mit der zuständigen Architektin der Stadt Tel Aviv, Frau Sharon Golan, hat Olaf Lehne über mögliche Kooperationen mit deutschen Institutionen gesprochen. Lehne: „Was viele nicht wissen: Es geht auch um den Erhalten deutscher Baukultur, denn ein Großteil der Architekten, die hier in Tel Aviv gebaut haben, sind nicht nur in Deutschland ausgebildet worden, sondern sie waren auch Deutsche und haben den Stil mit nach Israel genommen. Ich werde nach meiner Rückkehr Kontakt u.a. zur Architektenkammer NRW suchen, um hier Hilfe zu vermitteln. Es geht nicht um Geld, sondern um das Wissen, wie man diese Bausubstanz erhält.“

–    Mit dem Bürgermeister und Vertretern der Haifa-Foundation traf sich Olaf Lehne in Düsseldorfs Partnerstadt Haifa. Lehne: „Auch wenn der Termin nicht mit Oberbürgermeister Elbers, der diese Woche Haifa besucht, abgesprochen war, so passt das „timing“. Ich werde mich in Düsseldorf und auf parlamentarischer Ebene dafür einsetzen, dass sich die Haifa-Foundation, die sich u.a. stark für sozialschwache Bevölkerungsteile einsetzt, einem breiteren Publikum vorstellen kann, um weitere Unterstützer hierzulande zu finden. Haifa, als Schmelztiegel der Region, ist ein Modell für den Nahen Osten: Hier leben Juden, Christen, Drusen, Bahai und Moslems sowie neue Zuwanderer und Alteingesessene friedlich seit Jahrzehnten zusammen. Dies ist vorbildlich und zu unterstützen.“

–    In Jerusalem besuchte Olaf Lehne Yad Vashem: Hier wird zum einen der Opfer der Shoa gedacht, zum anderen aber auch Bildungsarbeit geleistet, z.B. um Lehrerinnen und Lehrer in „Shoa-Pädagogik“ zu schulen. In der Vergangenheit hatte Olaf Lehne als Vorstandsmitglied des deutschen Freundeskreises von Yad Vashem besonders neugestaltete Seminare für Polizisten sowie Richter und Staatsanwälte aus NRW unterstützt und mit auf den Weg gebracht. Bei einem Treffen mit dem Direktor der Internationalen Abteilung, Herrn Shaya Ben Yehuda, besprach Lehne Möglichkeiten, um weitere gesellschaftliche Gruppen in das Bildungsprogramm aufzunehmen. Lehne: „Wir haben schon konkrete Ideen, aber ich möchte nicht zu viel verraten.“ Seinen Besuch in Yad Vashem fasst Lehne wie folgt zusammen: „Dies war die wichtigste und bewegendste Station auf meiner Israel-Reise. Mein Wissen zur Shoa konnte ich erweitern, aber es war die Emotionalität des Besuches, welche noch lange in mir wirken wird. Es war mir eine besondere Ehre, mich in das Gästebuch von Yad Vashem eintragen zu dürfen. Verdeutlicht zu bekommen, wie die Völker der Welt – leider insbesondere wir Deutschen – an der Shoa beteiligt waren, ist immer wieder erschütternd und zeigt, dass sich so etwas nie wiederholen darf.“

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