Stadtsparkasse Düsseldorf reagiert auf geändertes Kundenverhalten und Niedrigstzinsen mit neuen Kontogebühren und Rabattprogramm „Düssel CASH“

Februar 6, 2017 by  

Eine Grafik, die Dr. Michael Meyer, Privatkundenvorstand der Stadtsparkasse Düsseldorf, präsentiert, zeigt warum Düsseldorfs größtes Geldhaus derzeit einige Umwälzungen treibt: Noch 1996 gab es keine Online-Kunden, im letzten Jahr waren es bereits 146.000, 50,3 % aller Konten! 

Kennzeichnend auch, dass der durchschnittliche Online-Kunde nur einmal jährlich eine Sparkassenfiliale aufsucht, dagegen aber 192 mal die Sparkassen-App einsetzt.

Daraus zieht Düsseldorfs größtes Geldhaus die logische Konsequenz, einerseits das Filialnetz punktuell zu reduzieren und andererseits die Beratung in mit mehr Kompetenz ausgestatteten Privatkunden Centers auszubauen. Im Sommer letzten Jahres wurde das erste Center dieser Art in Oberkassel eingeweiht, im März ist ein Opening in Bilk geplant. Die Entwicklung wird fortgeführt.

Kundenreaktionen negativer Art seien weitgehend ausgeblieben, sagt der Privatkundenvorstand. Das Filialnetz ist für Meyer gleichwohl unverzichtbar und soll „der wichtigste Kanal“ zum Kunden bleiben.

Neues Kostengefüge

 Um auf die massive Veränderung in der Zinspolitik zu reagieren, die für alle Geldhäuser zu massiven Erlösproblemen führt, wird die Sparkasse ab dem 1. Mai neue Gebühren einführen. 

„Wir wollen jedoch dem Kunden eine Chance geben, über sein Verhalten den Preis für das Konto selbst zu bestimmen“, sagt Meyer. Der Kunde hat die Wahl:

  • So kostet das Girokonto „Vorteilskonto Plus“, das die ganze Servicepalette des Geldhauses inkludiert, künftig statt 6,50 Euro  7,90 Euro, außerdem wird für eine Scheckeinreichung („ein Auslaufmodell“) eine Gebühr von 2,50 Euro fällig.
  • Die „Vorteilskonto Pur“-Karte (Online-Konto) kostet künftig nur 5,50 Euro, also einen ganzen Euro weniger als vorher, „bestraft“ jedoch Ein- und Auszahlungen an der Kasse mit jeweils 2,50 Euro Gebühr, ebenso viel wird bei Schecks fällig. Ein monatlicher Geldeingang von weniger als 1.250 Euro ist Voraussetzung. Meyer: „Wir wollten mit der Absenkung auf die sozial schwächeren Kunden besondere Rücksicht nehmen.“
  • Das Vorteilskonto Premium, zu dem auch die goldene Kreditkarte gehört, bleibt im Preis stabil mit 11,20 Euro, doch greift auch hier ein 2,50 Euro-Malus für Schecks und die Kreditkarte ist nur als Standardkarte inklusive, wenn es die goldene sein soll, sind 50 % des Normalpreises fällig.
  • Kostenfrei bleibt die Führung des sogenannten „S-Start-Kontos“ für Schüler/Azubis zum zum 26. Lebensjahr, für Studenten bis zum 30. Lebensjahr.

Konto billiger, Geldziehen teurer

Bei den Geschäftsgirokonten sinkt die Monatsgebühr von 7,50 auf 6,90 Euro, doch jede Nutzung des Geldautomaten schlägt mit 50 Cent zu Buche (vorher: 15 Cent), auch Ein- und Auszahlungen an der Kasse verteuern sich von 1,50 Euro auf 2,50 Euro, Überweisungen und Buchungen werden geringfügig erhöht.

„Wir wollen transparent mit Veränderungen umgehen“, sagt Privatkundenvorstand Dr. Meyer, „wir sind aber auch nicht die frontrunner der Entwicklung.“ Über das Nutzungsverhalten könnten die Kunden selbst die Höhe ihrer Kontogebühren steuern: „Wir wollen die Sparkasse für alle sein.“

Die mit dem Konto verbundenen Leistungen werde man kontinuierlich ausbauen, verspricht Meyer und stellt auch eine Innovation vor: Mit der Sparkassencard kann man jetzt kontaktlos bis zu 25 Euro ohne PIN-Eingabe zahlen. Das Auslesen von Kundendaten sei nicht möglich. Und ein Cashbackprogramm namens „DüsselCASH“ soll an der Kasse Geld sparen. Wer mit der Sparkassen-Girocard bei teilnehmenden Händlern (aktuell 220) zahlt, bekommt zwischen 3 und 5 % vergütet, der eingesparte Betrag wird einmal im Monat – in Summe – dem Girokonto gutgeschrieben. Bei über 200 kooperierenden Online-Händlern ist der Rabatt sogar noch höher: zwischen 5 und 10 %.

Kommentare