Warum die Krise an manchen Restaurants vorbei geht

Mai 28, 2009 by  

Es ist nicht leicht, in diesen Tagen Erfolg zu haben. Insolvenzen Schlag auf Schlag, Diskussionen über die Krise von A wie Arcandor bis O wie Opel. In solchen Zeiten sparen die Menschen und geben oftmals nur noch Geld für Dinge aus, die sie wirklich benötigen.

Essen allerdings muss der Mensch – aber eben nicht im Restaurant.

Deshalb sind viele Restaurants in Düsseldorf halbleer oder leiden zumindest unter zweistelligen Einbrüchen. Auch die feinen Restaurants der Stadt tragen ihre Schrammen davon – die meisten Gastronomen geben ein Minus von 20 bis 30 Prozent zu, bei vielen liegt es höher.

Eine der Ausnahmen ist das Amici (Löricker Straße 1). Abends voll und mittags außergewöhnlich gut besucht. Es liegt an der Qualität der Küche und auch an den Preisen, die das Mittagessen dort zu einem kulinarischen Vergnügen macht, das beim Bezahlen der Rechnung nicht mit einem Mißvergnügen endet.

Das selbst von der Tageskarte zusammen gestellte Menü: Eine köstliche Selleriesuppe mit Petersilie und Krabben  (5,50 Euro), eine eingelegte Forelle mit Spargelspitzen und Salat (8,50 Euro) und zum Dessert Himbeeren und  Vanilleeis (6,50 Euro). Dazu ein sehr guter Weißwein (5,50 Euro) und ein Doppio Espresso (3,50 Euro). Das macht 29,50 Euro für ein exzellentes Menü, wozu festzustellen ist, dass gleich mehrere Gerichte auf der Tageskarte als Einzelgericht ausreichen, um auf leckere Weise satt zu werden.

Geschäftsführer Salvatore und seine Mitstreiter haben den Anspruch, ihre Gäste zu umsorgen und ein ordentliches Preis-Leistungsverhältnis darzustellen. Wer mit dieser Einstellung arbeitet, hat immer Erfolg, auch in der Krise. Zu den Häusern, für die das auch gilt, gehören etwa – wie bei Besuchen in den letzten Tagen festgestellt, das authentische und von Nipa Fenk souverän geführte Sila Thai, der erstklassige Japaner Yabase (Klosterstr. 70), den wir in den nächsten Tagen einmal näher vorstellen werden und in dem Geschäftsführer Mitsuo Kon und sein Personal sich sehr um ihre (zu mindestens 80 % japanischen) Gäste kümmern. Die Hausbrauerei  „Zum Schlüssel„, wo Karl-Heinz Gatzweiler sehr auf die Küche schaut, hat traditionell ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis und meistert die Krise gleichfalls.

Die derzeitige Situation zwingt viele zum Umdenken und zu Marketing-Aktivitäten, die früher nicht erforderlich waren. Tonino Iacovacci, der in seinem Baccalá, Heinrichstraße 83, einen hohen Standard fährt, lädt etwa für morgen, Freitag, ab 15 Uhr, Ende offen, zu einer „Fischgartenparty“ ein. Tonino verspricht eine große Auswahl an verschiedenen Ständen – von der Austernbar bis zur Zabaione-Station. Dazu wird Prosecco, Bier, Wein „alla Casa“ und Mineralwasser gereicht. In der Einladung aus Anlass des siebenjährigen Bestehens kündigt Tonino an: „Wir lassen die Fische schwimmen und tanzen und die Korken fliegen“. Der ganze Spaß, zu dem italienische Livemusik beitragen wird, kostet den Gast ganze 19 Euro.

Kommentare

2 Responses to “Warum die Krise an manchen Restaurants vorbei geht”

  1. Restaurantführer on Juni 23rd, 2009 13:49

    Sehr schöne Seite mit qualitativ hochwertigen Kommentaren. Werde ich in die Lektüre zur Bewirtung unserer Seite aufnehmen! 😉

  2. Ben Rather on Juni 25th, 2009 08:06

    Hab gestern mal einen Blick auf die Karte von Schumacher Oststr. geworfen.
    Klassiker wie Russenei 7.- Euro , Kotelett mit Kartoffelsalat 10.- Euro oder
    Roastbeefteller 14.- Euro sind ok.
    Man darf allerdings nicht in alte Währung umrechnen !!